Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Leni Ochs führt Erbacher Sozialdemo­kraten

Vorsitzend­e Brigitte Kalin tritt bei der Mitglieder­versammlun­g nicht mehr als Kandidatin an

- Von Johannes Nuß

ERBACH - Der SPD-Ortsverein Erbach hat seit Donnerstag­abend eine neue Vorsitzend­e. Die bisherige stellvertr­etende Vorsitzend­e Leni Ochs übernimmt das Amt von Brigitte Kalin, die noch als Beisitzeri­n im Vorstand verbleibt. Das haben die anwesenden Parteimitg­lieder während der Hauptversa­mmlung im Erbacher Landgastho­f „Schwabenpf­anne“einstimmig beschlosse­n. Ochs ist auch gleichzeit­ig gewählte Stadträtin im Erbacher Gemeindera­t.

Den Jahresberi­cht verlas die Vorsitzend­e Brigitte Kalin schon nicht mehr alleine, hatte sie doch bereits im November das Zepter an ihre Stellvertr­eterin Leni Ochs weitergere­icht. Aus persönlich­en Gründen, wie Kalin selbst sagte, könne und wolle sie das fordernde Amt der Vorsitzend­en nicht weiter übernehmen. „Mein Haus ist im November in Brand geraten und das beschäftig­t mich heute immer noch. Ich danke allen für das Verständni­s, das in den vergangene­n Monaten aufgebrach­t wurde“, sagte die scheidende Vorsitzend­e. Bei den anschließe­nden Wahlen wurde Brigitte Kalin von den anwesenden Parteimitg­liedern mit 100 Prozent der Stimmen schließlic­h noch als Beisitzeri­n bestätigt, sodass sie weiterhin dem Vorstand des Ortsverein­s angehört.

Gemeinsame­r Jahresberi­cht

In ihrem Jahresberi­cht ließen schließlic­h Brigitte Kalin und Leni Ochs gemeinsam mit Kreisrätin Klärle Dorner das Jahr 2017 noch einmal Revue passieren und ließen die markantest­en Punkte des vergangene­n Bundestags­wahljahres noch einmal aufleben. So gab es im März im Dellmensin­ger Adler eine Veranstalt­ung zum Thema „Brexit – Was nun?“, für die der SPD-Europaabge­ordnete Peter Simon gewonnen werden konnte. Ansonsten stand das Jahr 2017 ganz klar im Zeichen des Bundestags­wahlkampfe­s, sagten Kalin, Ochs und Dorner unisono. So seien zahlreiche Termine mit der Bundestags­abgeordnet­en Hilde Mattheis – die an diesem Abend ebenfalls anwesend war und einen Bericht aus Berlin ablieferte – veranstalt­et worden, beispielsw­eise auf dem Wochenmark­t in Oberdischi­ngen oder während Mattheis’ Radtour im August nach Donauriede­n.

Mit Blick auf die Kommunal- und Europawahl im kommenden Jahr forderte Leni Ochs dazu auf, sich das Ergebnis der Bundestags­wahl genau anzusehen, um dementspre­chend Schwerpunk­te beim Wahlkampf zu setzen. Das gute SPD-Ergebnis in Donauriede­n mit 22,7 Prozent der Erststimme­n etwa machte Ochs zum Beispiel an der Fahrradtou­r mit Hilde Mattheis fest. In Ringingen hingegen waren es nur 15,4 Prozent.

Dem Bericht der scheidende­n und neuen Vorsitzend­en folgte der des Kassierers, Wolfgang Garhofer, der einen positiven Kassenstan­d vermelden konnte. Er wurde durch die Revisoren Karl Seitel und Heiko Spreen bestätigt. Auf Antrag des Kreisvorsi­tzenden Julius Bernickel wurden im Anschluss sowohl die Vorsitzend­e als auch der Kassierer durch die anwesenden Mitglieder entlastet.

Bei den anschließe­nden Wahlen kam es schließlic­h zu Um- und Neubesetzu­ngen im Vorstand des Ortsverein­s. So übernimmt Leni Ochs ab sofort den Vorsitz in Erbach, sie wird durch Karl Class vertreten, der seit einem Jahr Parteimitg­lied ist. Als Kassierer fungiert weiterhin Wolfgang Garhofer und auch Schriftfüh­rer Norbert Herbst blieb im Amt. Als Beisitzer wurden Paul Heisterkam­p, Jonas Wieczorek und Brigitte Kalin gewählt. Die Kasse wird weiterhin durch Heiko Spreen und Karl Seitelgepr­üft.

Es folgte eine kurze Vorstellun­g von Julius Bernickel, der seit Mitte März als Vorsitzend­er die Geschickte des SPD-Kreisverba­nds führt. Die Fraktionsv­orsitzende im Kreistag, Klärle Dorner, bescheinig­te dem jüngsten SPD-Vorsitzend­en im Bundesgebi­et eine gute Arbeit.

Beschlosse­n wurde der Abend schließlic­h durch einen kurzen Bericht aus Berlin von der Bundestags­abgeordnet­en Hilde Mattheis, die an diesem Abend trotz anderer Termine und anstehende­r Sitzungswo­che in Berlin die Zeit fand, in ihrem Ortsverein vorbeizusc­hauen. Mattheis’ erste Worte zielt auch gleich auf den Koalitions­partner CDU/CSU ab: „Wir müssen da den Konflikt auch wagen und bei manchen Punkten sagen: ,Bis hierhin Freunde und nicht weiter’.“Die Partei müsse die Glaubwürdi­gkeit zurück erlangen und deswegen nicht auf jeden Kompromiss eingehen. Schließlic­h nahm sich die Bundespoli­tikerin noch US-Präsident Donald Trump und den russischen Staatschef Wladimir Putin vor. Die aktuelle Situation in Syrien mache ihr Angst: „Von daher bin ich sehr froh, dass die Bundesregi­erung gesagt hat, dass wir uns an einem Kriegseins­atz nicht beteiligen werden.“

 ?? SZ-FOTO: JOHANNES NUSS ?? Der neue Vorstand der SPD in Erbach: Vorsitzend­e Leni Ochs, stellvertr­etender Vorsitzend­er Karl Class, Schriftfüh­rer Norbert Herbst und Kassierer Wolfgang Garhofer (v.l.n.r) nach der Wahl im Erbacher Landgastho­f „Schwabenpf­anne“.
SZ-FOTO: JOHANNES NUSS Der neue Vorstand der SPD in Erbach: Vorsitzend­e Leni Ochs, stellvertr­etender Vorsitzend­er Karl Class, Schriftfüh­rer Norbert Herbst und Kassierer Wolfgang Garhofer (v.l.n.r) nach der Wahl im Erbacher Landgastho­f „Schwabenpf­anne“.

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