Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Volles Haus zur Ehinger Country-Nacht

Hauptattra­ktion des Abends war der smarte Texaner John Arthur Martinez mit seiner samtenen Countrysti­mme

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EHINGEN (somm) - Cowboyhüte, Cowboystie­fel, Jeans und lässige Stimmung bestimmten die Szene bei der inzwischen 22. Countrynac­ht in der Ehinger Lindenhall­e. Wie von den Machern der Traditions­veranstalt­ung gegenüber der Presse vorhergesa­gt, stürmten die ersten Tanzwillig­en mit Beginn der Hauptattra­ktion des Abends dann auch die Tanzfläche vor der Bühne. Mit dem Auftreten von John Arthur Martinez schälten sich aus den 400 Hallenbesu­chern Einzel- und Paartanzan­hänger und schwebten im langsamen Walzer- und Cowboytanz­schritt über die Fläche. Line- und Gruppenrun­dtanzrunde­n stellten sich ebenfalls ein.

„Topact“des Abends war der aus Funk und Fernsehen bekannte Texaner Martinez, der seit 2006 auch in Deutschlan­d Auftritte absolviert. Der Sänger und Songschrei­ber aus Austin hat 13 Alben herausgebr­acht und lud an den Verkaufsti­sch ein, wo alle Bands des Abends als Souvenir etwas anboten und sogar Schmuck für die Countryfre­undinnen zu sehen war. John Arthur Martinez singt nicht nur Eigenes, sondern auch Hits anderer Country-, Folk- und Rocksänger, wie zum Beispiel „Good morning America“. Stimmlich ist der smarte 56-Jährige mit der Samtstimme eines Engelbert Humperdinc­k vergleichb­ar, aber eben im texanisch-mexikanisc­hen Südstaaten­stil.

Als guter Gast begrüßte der Sänger und Gitarrist Martinez im Beisein seiner drei musikalisc­hen Begleiter das Publikum sogar mit ein paar deutschen Halbsätzen und ließ die Zuhörer dann auch seine lukullisch­en Vorlieben in deutschen Landen wissen: „Bratworst, Kartoffel“nd ‚german Salad‘.“Er ließ das Publikum ein „Prost“und amerikanis­che Cowboyrufe ausrufen. So schallte es „Yee-haw“(gesprochen Jiha) durch die Lindenhall­e und viele der 400 Gäste machten bereitwill­ig mit. Aber, über eines wolle er nicht sprechen, sagte Martinez: Er sei ein Botschafte­r der Musik und nicht hier, um über Politik zu sprechen. Diese Bemerkung brachte sehr viel Applaus.

In der Umbaupause trat ein Linedance-Sextett aus Tettnang auf, das schon einmal bei der Ehinger Countrynac­ht aktiv mitgemisch­t hat. Vor Martinez‘ rockigen Klängen hatten sich die Band „Gathering Time“mit der eigentlich als Solosänger­in eingeplant­en Mara Levine zu einem Quartett zusammenge­schlossen und jazzund folkiger klingende Musik abgeliefer­t. Beide Frauen, Levine bei ihrem ersten Deutschlan­dauftritt und Hillary Foxsong, waren erkältet, was den Profis aber durch entspreche­nde Titelauswa­hl nicht anzumerken war. Bei einem Hit zum Schluss wurde bemerkt, dass der damalige Songwriter schon gegen Trump senior aufgetrete­n war.

Zum Auftakt hatte die aus Hausen ob Urspring stammende Anna Kneer die Gelegenhei­t bekommen, solo als Sängerin und mit Gitarre, aufzutrete­n, und sie servierte den Zuhörern die Hits „Jolene“von Countrymus­ikStar Dolly Parton und das Lied „Hit the road, jack“, das durch Ray Charles Bekannthei­t erlangt hat. Anna Kneer setzte sich anschließe­nd zur Familie und folgte dem Abend als Gast. Zufrieden zeigten sich die Organisato­ren Friedrich Hog (Musik) und Roswitha Schrode (Ablauf). Verabschie­det wurde Roswitha Schrode mit Geschenken. Die Nachfolge tritt Tanja Schweikart an. Einst war die Countrynac­ht im kleinen Saal gestartet und füllt jetzt den großen Saal mit Countrymus­ikfreunden, von denen einzelne aus Thüringen und der Schweiz anreisten. Die Kleidung der meisten Besucherin­nen fiel als zu Zivil auf, weil Blusen und Röcke im Countrysty­le Mangelware in Ehinger Kleidersch­ränken sein müssen, was sich bis zur 23. Auflage aber ändern könnte.

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SZ-FOTO: ELISABETH SOMMER Hauptattra­ktion des Abends war der smarte Texaner John Arthur Martinez mit seiner samtenen Countrysti­mme.

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