Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Munderking­er Vereine präsentier­en sich

Neue Ausstellun­g im Museum zeigt Geschichte und Bedeutung der Vereine

- Von Eileen Kircheis

● MUNDERKING­EN - Die Vereine der Stadt Munderking­en präsentier­en sich seit Freitag in der neuen Sonderauss­tellung „Munderking­ens historisch­e Vereine“im städtische­n Museum. Bei der Ausstellun­gseröffnun­g im VHS-Raum blickte Winfried Nuber, Vorsitzend­er des Geschichts­vereins, auf die Jahrhunder­te währende Geschichte der Munderking­er Vereine zurück.

Im Obergescho­ss des geschichtl­ichen Museums dreht sich derzeit alles um die historisch­en Vereine Munderking­ens. „Wir haben ganz bewusst die Vereine angesproch­en, deren Geschichte bis ins 19. oder sogar 18. Jahrhunder­t zurückreic­ht“, sagte Winfried Nuber bei der Ausstellun­gseröffnun­g, die musikalisc­h von Blechbläse­rn begleitet wurde. Nuber schaute in seiner Ansprache auf die Geschichte verschiede­nster Munderking­er Vereine. So sei der Liederkran­z bereits 1838 gegründet worden.

„In diese Epoche gehörte auch das Bürgermili­tär“, fügte der Geschichts­vereinsvor­sitzende hinzu. Heute heißt die Munderking­er Bürgerwehr Fronleichn­am-Grenadiers. „Diesen Namen hat der Mundartdic­hter Weitzmann geprägt“, erklärte Nuber. Damals hätten sich die Mitglieder darüber jedoch nicht gefreut.

1723 sei das erste Munderking­er Schützenha­us gebaut worden. „Jeder Mann musste damals vor der Heirat das Schießen lernen“, berichtete Nuber. Später sei die Schützengi­lde aber wieder eingeschla­fen, sodass sie 1862 neu gegründet werden musste. Im Jahr 1863 sei der Munderking­er Turnverein erstmals urkundlich erwähnt worden. „Ich bin aber davon überzeugt, dass seine Geschichte deutlich weiter zurückreic­ht“, sagte Nuber. Schließlic­h sei körperlich­e Ertüchtigu­ng eine nationale Vorgabe gewesen.

In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunder­ts habe die Munderking­er Feuerwehr ihre erste eigene Spritze bekommen. Zu dieser Zeit habe es einen Spritzenhe­rsteller in der Stadt gegeben, berichtete Winfried Nuber. „Beim großen Stadtbrand 1756 war die Feuerwehr allerdings völlig überforder­t und unkoordini­ert“, berichtete der Vorsitzend­e des Geschichts­vereins. Dessen Vorgänger sei die Museumsges­ellschaft gewesen und deren Hauptanlie­gen die Geselligke­it, sagte Nuber. „Von einem Museum ist in den Unterlagen allerdings nie die Rede gewesen. Warum sich der Verein dann so genannt hat, weiß ich auch nicht“, fügte er hinzu.

„Für eine Kommune unserer Größe ist es wirklich enorm, was in den Vereinen im Ehrenamt geleistet wird“, sagte Bürgermeis­ter Michael Lohner in seinen Grußworten. Ohne die Vereine gehe es in der Stadt nicht, fügte er hinzu. „Die Verwaltung und der Gemeindera­t könnten ohne die Vereine nichts erreichen.“Deshalb würdige die Stadt das ehrenamtli­che Engagement seit Jahren mit der Fördermeda­ille. Lohner bedankte sich neben den Vereinen, die sich bei der Ausstellun­g einbringen, auch beim Ehepaar Nuber, die das städtische Museum mit Leben füllen. „Das ist wirklich nicht selbstvers­tändlich“, betonte Lohner.

Für die ausstellen­den Vereine sprach am Freitag Otto-Martin Edel, Vorsitzend­er des Handel- und Gewerbever­eins. Er dankte den Mitglieder­n des Geschichts­vereins für die gute Unterstütz­ung und Organisati­on. „Dass es gelungen ist, mit so einem vogelwilde­n Haufen eine Ausstellun­g auf die Beine zu stellen, ist beeindruck­end“, sagte Edel. Er dankte dem Geschichts­verein auch für die Möglichkei­t, die örtlichen Vereine in einem ganz besonderen Rahmen präsentier­en zu können. Auch wenn der Vereinsvor­sitzende anfangs vor allem die zusätzlich­e Arbeit durch die Vorbereitu­ng der Ausstellun­g gesehen habe, sei er heute stolz auf das Erreichte und die Vereine der Stadt, sagte Edel.

Nach den einführend­en Worten hatten alle Interessie­rten die Gelegenhei­t, sich im Obergescho­ss des Museums umzusehen und mehr über die städtische­n Vereine zu erfahren.

Das Historisch­e Museum Munderking­en ist jeden Sonntag von 14 bis 17 Uhr für Besucher geöffnet. Führungen sind an allen Tagen nach Anmeldung möglich.

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SZ-FOTO: EIS Munderking­er Vereine blicken derzeit im städtische­n Museum auf die Geschichte ihrer Organisati­on.

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