Großer Aufwand für die Realschulen
Verschiebung der Prüfung stellt Schüler und Lehrer vor große Herausforderungen
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EHINGEN - Weil an der Realschule in Bad Urach die landesweit einheitlichen Prüfungsunterlagen für das Fach Deutsch an den Realschulen nicht vorschriftsgemäß verschlossen waren, müssen alle Realschulen in Baden-Württemberg die Deutschprüfungen vom heutigen Mittwoch auf den 27. April verschieben. Davon sind natürlich auch die Realschulen der Ehinger Region betroffen.
„Das ist mehr als unglücklich“, kommentiert der Rektor der Ehinger
Realschule, Alexander Bochtler, die Verschiebung der Deutsch-Abschlussprüfungen. Für die Schüler, aber auch die Fachlehrer und Konrektoren, tue dem Schulleiter die aktuelle Situation besonders leid. „Die Konrektoren müssen nun alle Prüfungspläne neu machen.“Schon am Montagabend, nach Bekanntwerden der Entscheidung des Kultusministeriums, hätten Bochtler die ersten Rückfragen von Lehrern und Schülern erreicht. Am Dienstag seien die Eltern dann schriftlich und die Schüler von ihren Fachlehrern offiziell informiert worden. „Das ist ein Vorfall den man wirklich nicht braucht“, betont der Rektor.
Auch an der Realschule in Munderkingen sei die Aufregung am Dienstagvormittag groß gewesen, berichtet Schulleiterin Jutta Braisch. „Alles muss verschoben und umgeplant werden“, sagt sie. Mit alles meint die Rektorin beispielsweise die Korrekturabläufe mit den Partnerschulen. Dass die aufwendigen Deutschkorrekturen jetzt am Ende der Prüfungsphase liegen, sei für alle beteiligten ungünstig. Außerdem habe die Schule den großen Saal im Gemeindesaal für die Prüfung reserviert. „Das mussten wir jetzt absagen, zum Glück ist der Raum auch am neuen Termin frei“, sagt Jutta Braisch. Außerdem sei bereits am Montag die Prüfungslektüre von den Schülern eingesammelt worden, um sie beispielsweise auf Spickzettel zu prüfen. Die Bücher müssten jetzt wieder zurückgegeben und später erneut eingesammelt werden. Dass die Prüfungsunterlagen in Bad Urach geöffnet werden konnten, kann sich die Munderkinger Schulleiterin nicht erklären. „Es gibt klare Vorgaben für die Aufbewahrung, bei uns liegen die Unterlagen deshalb im Tresor“, erklärt Jutta Braisch. Die Schüler seien frustriert, weil sich nun die Prüfungsphase in die Länge ziehe. „Die Anspannung bei den Schülern wird dadurch sicher nicht besser“, fügt sie hinzu.
Vor allem für die Schüler sei die Verlegung des Prüfungsbeginns schwierig, weiß Simone Mühlberger, Leiterin der Franz-von-Sales-Realschule
Obermarchtal. „Die mussten wir am Dienstag erstmal wieder neu motivieren“, sagt sie. Anschließend seien alle nötigen Verlegungen und Umplanungen angelaufen, das gelte auch für die Jungenrealschule in Ehingen. „Aber jetzt mit der Situation zu hadern, bringt nichts.“Es helfe nichts, zu fragen, wer warum Schuld ist, die Schulen müssten jetzt mit dem neuen Prüfungstermin leben und sich darauf einstellen.
Die Schüler der Erbacher Realschule haben die Verlegung der Deutschprüfung sehr gelassen aufgenommen, berichtet Schulleiterin Nicole Dolpp. „Wir haben unsere Schüler am Montagmorgen nochmals informiert. Den meisten war der Sachverhalt bereits am Vorabend bekannt. Sie haben sich über WhatsApp-Gruppen und soziale Netzwerke gegenseitig informiert.“Man gehe mit der Situation relativ entspannt um. Es bringe nichts, vor den wichtigen Prüfungen noch Panik oder Nervosität unter den Schülern zu verbreiten. „Die Schüler haben ein bisschen mehr Zeit sich auf die Mathematik-Prüfung vorzubereiten und manche sind darüber sogar ganz glücklich“, sagt Dolpp. Die Verschiebung der Prüfung sei für ihre Deutschlehrer ärgerlicher, da diese nun weniger Zeit zum korrigieren hätten. Ein ähnlicher Vorfall wie in Bad Urach sei in Erbach unwahrscheinlich. Sie selbst oder ihr Konrektor, Michael Wekenmann, holen die Prüfungsaufgaben ab und verschließen sie bis zum Prüfungstermin im hauseigenen Safe, zu dem nur sie selbst und ihr Stellvertreter Schlüssel besitzen.
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