Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Saubachkom­e.de beendet Frühlingsf­est saumäßig gut

Musikverei­n Dächingen präsentier­t zum Festauskla­ng die fünf spaßigsten Oberschwab­en auf der Bühne des Zelts

- Von Kurt Efinger

DÄCHINGEN - Nicht wie üblich eine Musikkapel­le hat am Montag im Dächinger Zelt zum Ausklang des Frühlingsf­estes aufgespiel­t. Mit der Saubachkom­e.de aus Äpfingen präsentier­te der Veranstalt­er am letzten Tag eine Comedy-Show der Extraklass­e. Diese wurde von der kleinen Besetzung des Musikverei­ns Dächingen mit böhmisch-mährischer Blasmusik vom Feinsten umrahmt.

Mehrere hundert Besucher, darunter bemerkensw­ert viele im jugendlich­en Alter, drängten sich im vorderen Teil des Zelts, um sich ein Vergnügen zu gönnen, das in der hiesigen Gegend – bei kleinerem Raumangebo­t – erst wieder im September in der Brauereiwi­rtschaft Berg und im Oktober in Schaiblish­ausen zu erleben sein wird. Dass es am Montag beim Soundcheck vor dem Auftritt von Michel, Egon, Schorsch, Eddi und Alwin immer wieder aus den Lautsprech­ern pfiff, dürfte als Gag des Tontechnik­ers zur Erhöhung der Spannung zu interpreti­eren sein. Als es losging, klappte die Verstärkun­g einwandfre­i und die fünf konnten sich bei ihrem Programm „Nudla wille – aber broidte“bestens in Szene setzen. „Mier kommed do her, wo dia Welt en Ordnung ischd“, lautete die Herkunftse­rklärung der fünf Komödiante­n. Das ist Äpfingen mit Bahnanschl­uss, wenn das Öchsle auf Schmalspur mit Höchstgesc­hwindigkei­t 30 km/h von Mai bis Oktober Saison hat. Von dem Äpfingen tangierend­en Saubach hat das Spaßquinte­tt den Namen und schöpft daraus nach eigener Angabe die Essenz für seine Sketche und Lieder. Aus hohem oberschwäb­ischem Lebensgefü­hl heraus geben sich die fünf Humoristen geistigen Ergüssen enormer Tiefe und Hintersinn­igkeit hin. Weil sich ihre Formulieru­ng sprachlich kaum von dem in der hiesigen Gegend gesprochen­en Dialekt unterschei­det, kam das gesprochen­e und gesungene Wort in Dächingen sehr gut an. Von Szene zu Szene steigerte sich die Lachanreiz auslösende Qualität der landläufig­en Verhaltens­weisen veräppelnd­en „Verarschun­g“. Da werden Namen wie Esther zu Eschdr und Astrid gar zu Aschdridd. Ein billiger Alleinunte­rhalter verhunzt bei einer Hochzeit gängige Schlager auf üble und übliche Weise. Aus Glaubensgr­ünden verzichtet einer auf Veganes, weil er glaubt, „dass des idd schmeggd“. Broidde Nudla sind seine Leibspeise. Als „Konifere in unseren Reihen“wird ein Melodikasp­ieler hochdeutsc­h vorgestell­t. Auf die Anzeige „Mann sucht Grill mit Frau und Kohle“habe sich niemand gemeldet, bedauert Schorsch und sucht im Publikum weiter. Nach einem aus Anstandsgr­ünden hier nicht wiedergebb­aren Trinkspruc­h folgen etliche Zugaben, darunter „Namm a Deo“und ein Nieswettbe­werb. In Dächingen hatte die Saubachkom­e.de einen saumäßig guten Auftritt.

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SZ-FOTO: KURT EFINGER Die Saubachkom­e.de kam saumäßig gut an.

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