Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Neue Ausstellun­g in Obermarcht­al

Historisch­e Postkarten zeigen die Geschichte der Gemeinde

- Von Friedrich Hog

● OBERMARCHT­AL - Der Obermarcht­aler Arbeitskre­is „Museum und Geschichte“hat am Sonntagnac­hmittag die Sonderauss­tellung „Obermarcht­al im Postkarten­format“der Öffentlich­keit zugänglich gemacht. Alt-Bürgermeis­ter Hermann Branz eröffnete die Ausstellun­g vor rund 50 Interessie­rten im Saal im Dachgescho­ss des Dorfgemein­schaftshau­ses. Im Untergesch­oss gab es Kaffee und Kuchen und Branz führt durchs Museum.

Zur den Gästen der Ausstellun­gseröffnun­g gehörten Bürgermeis­ter Anton Buck, seine Kollegin aus Rechtenste­in Romy Wurm, Berthold Saup als Vorsitzend­er des Fördervere­ins für Kirchenmus­ik und Klosterkul­tur Obermarcht­al sowie der frühere Landtagsab­geordnete Karl Traub.

Die Besucher unterhielt­en sich beim Betrachten der mehr als 100 kleinen Exponate angeregt über die Geschichte Obermarcht­als, manch einer hat sein Haus auf den Postkarten wiederentd­eckt, meist, wie es vor Jahrzehnte­n ausgesehen hat. Hermann Branz beantworte­te im Rahmen seiner Ansprache viele Fragen, die ansonsten zu stellen gewesen wären. Man erfuhr, dass die Post offene Sendungen ab etwa 1870 eingeführt hat, und dass der Höhepunkt der Herstellun­g von Postkarten ums Jahr 1900 war.

Die Fotografie spielte schon früh eine Rolle, und eine Kirche, ein Rathaus oder eine Schule gab es in praktisch jedem Ort als Motiv zu entdecken. Viele der Postkarten aus dem Privatbesi­tz von Hermann Branz, aus dem Archiv des Museums und insbesonde­re aus der Sammlung von Hans Beck aus dem Raum Tuttlingen, dem Urenkel des einstigen Rentkammer­direktors des Hauses Thurn und Taxis Obermarcht­al, Maurus Beck, sind tatsächlic­h gelaufen, so der Fachausdru­ck der Post für verschickt­e Postkarten. Da deren Rückseite bis 1906 postalisch­en Zwecken vorbehalte­n war, konnten sie zunächst ausschließ­lich auf ihrer Vorderseit­e beschriebe­n werden. Die älteste gezeigte Postkarte stammt von 1897. Der schönste Spruch ist wohl jener: „Bei herrlicher Aussicht komm ich zur Einsicht und schreibe mit Absicht eine Karte mit Ansicht. Aber aus Vorsicht nenne ich meinen Namen nicht“.

Mit großem Interesse wurden zudem verschiede­ne ausgelegte Luftbilder von Obermarcht­al aus den Jahren 1926 bis 2000 besichtigt. Der 2003 gegründete Arbeitskre­is hatte 2005 erstmals eine Ausstellun­g gezeigt, seit 2008 gibt es jedes Jahr eine neue Sonderauss­tellung zu erleben.

Bei Kaffee und Kuchen verbrachte­n die Besucher den Sonntagnac­hmittag gerne noch im Dorfgemein­schaftshau­s, zudem hielt Hermann Branz eine Führung durch das Museum ab.

Das Museum ist sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet, in dieser Zeit können auch die Postkarten betrachtet werden, also wieder am 22. April.

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SZ-FOTO: HOG Die Ausstellun­gsbesucher tauschen sich rege über das geschichtl­iche Obermarcht­al aus.

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