Gemeinderat erhöht Hundesteuer deutlich
Hundebesitzer in Oberdischingen müssen kommendes Jahr tiefer in die Tasche greifen
Vom David Drenovak ●
OBERDISCHINGEN - Der Oberdischinger Gemeinderat hat in seiner Sitzung am Montagabend eine deutliche Erhöhung der Hundesteuer beschlossen. Hundebesitzer müssen ab 2019 nicht nur tiefer in die Tasche greifen, zusätzlich wird eine Steuermarke eingeführt, welche die Vierbeiner am Halsband tragen müssen. Die Entscheidungen im Rat waren von einiger Diskussionen begleitet.
Um satte 71 Prozent steigen die Kosten für Hundehalter ab dem 1. Januar 2019 in Oberdischingen. Der Gemeinderat hebt die Hundesteuer für den „Ersthund“auf 72 Euro (bisher 42 Euro) und für jeden weiteren Hund auf 144 Euro (84 Euro) an. Zudem wird es eine Zwingersteuer für Hundezüchter und eine spezielle Kategorie für sogenannte Kampfhunde geben. Das Anbringen einer farbigen Steuermarke, die jeweils ein Jahr gelten wird, wird verpflichtend. Die Steuererhöhung mit den neu definierten Kategorien soll laut Rat und Verwaltung die Steuerung der Hundehaltung in der Gemeinde verbessern. Zudem sollen Gefahren und Verschmutzungen eingedämmt werden. Die Gemeinde rechnet durch die Steuererhöhung mit Mehreinnahmen von rund 3100 Euro jährlich.
Gemeinderatsmitglied Holger Hess drückte seinen Unmut über die starke Steigerung aus: „Ich bin selber kein Hundehalter, aber dieser Gebührenschritt ist schon heftig. Das ist beinahe eine Verdoppelung.“Bürgermeister Friedrich Nägele betont die Lenkungswirkung der Steuer. „Eine Hundehaltung ist immer noch möglich. Aber wir können da schon sagen, wir wollen keine Kampfhunde und erschweren die Haltung durch den Steuersatz. Wir haben schon lange nichts mehr gemacht. Jetzt ein bisschen zu erhöhen und in zwei Jahren wieder finde ich nicht gut.“Er sei selbst Hundehalter und finde sowohl die Beträge zumutbar, als auch dass die Hunde die Steuermarke am Halsband tragen. Im Vergleich zu benachbarten Kommunen sei es einen zeitgemäße und nicht übertriebene Steuer.
Vorgeschlagener Rabatt für Hundeführer kommt nicht
Marius Hirsch legte in seiner Argumentation besonderen Wert auf den Gefahrenaspekt. Er habe geschäftlich immer wieder mit Hundebissen zu tun. Deswegen plädierte er für einen Hundeführerschein. „Ich würde es gut finden, wenn wir da als Gemeinde im Alb-Donau-Kreis voran gehen. Wenn ein Halter an entsprechenden Kursen teilnimmt, könnten wir einen entsprechenden Rabatt auf die Steuer gewähren.“Generell sei die Idee gut und einige Ratsmitglieder stimmten mit Hirsch überein. Dennoch kamen Bedenken. Was geschehe beispielsweise, wenn der Halter seine Kinder mit dem Hund spazieren schickt, wie häufig müsse eine entsprechende Fortbildung nachgewiesen werden und was passiert, wenn Hundehalter dies nach einer Zeit nicht mehr tun? „So etwas ist generell schwierig, da es zahlreiche verschiedenen Kurse gibt und im Fall eines Verzuges ein umfangreiches bürokratisches Verfahren in Gang setzt“, gab Nägele zu bedenken. Schließlich entschied sich der Rat gegen Hischs Vorschlag. Die Einführung einer Steuermarke wurde mit sechs zu vier Stimmen beschlossen und der Gebührenerhöhung bei zwei Enthaltungen zugestimmt.