Breitbandausbau in Oberdischingen wird teurer
Nach der zweiten Ausschreibung liegt das Angebot rund 38 000 Euro über den geplanten Ausgaben – Finanzierung ist gesichert
● OBERDISCHINGEN - Die zweite Ausschreibung für den Oberdischinger Breitbandausbau hat geklappt - wird aber auch rund 38 000 Euro teurer als geplant. Oberdischingen kann die Mehrkosten aber finanzieren. Der Rat erteilte der Firma Rober Bau als günstigsten Anbieter den Auftrag. Die endgültige Vergabe erfolgt aber erst, wenn die beiden beteiligten Partnerkommunen ebenfalls zugestimmt haben.
Für die erste Ausschreibung, welche die Gemeinde zusammen mit Öpfingen und dem Ehinger Teilort Gamerschwang auf den Weg gebracht hat, waren keine Angebot eingegangen. Diesmal waren es vier. Die Gesamtmaßnahme soll rund 1,3 Millionen Euro kosten. Der Kostenanteil von Oberdischingen für 4,5 Kilometer Backboneleitung und den geplanten FTTB-Ausbau (Leitungsverlegung bis an bestimmte Gebäude) liegt bei rund 541 000 Euro. Nach Abzug der Fördergelder, muss die Gemeinde ein Eigenanteil in Höhe von rund 161 000 Euro finanzieren. Das bedeutet bereits erwähnte Mehrkosten von 38 000 Euro, welche die Verwaltung mit der Verschiebung und Streichung anderer Maßnahmen finanziert, wie Kämmerin Verena Amann erläuterte. Eine einfache Rücklagenentnahme sei diesmal nicht möglich. Durch die zahlreichen geplanten Investitionen im Jahr 2018, ist die allgemeine Rücklage nämlich beinahe auf das gesetzliche Minimum gesunken. So fallen dem Breitbandausbau zum jetzigen Zeitpunkt beispielsweise die Elektroladesäule, das Ausgabebehältnis für die Gelben Säcke, ein Pavilion oder Archiv-Regale im Rathaus zum Opfer. „Wir befinden uns aktuell in einem frühen Stadium des Haushaltsjahres, deswegen ist das Projekt aktuell nur so finanzierbar. Ich gehen davon aus, dass wir die meisten, wenn nicht alle, der verschobenen Maßnahmen ausführen können“, sagte Bürgermeister Friedrich Nägele, der sicher ist, dass die Gemeinde auch in diesem Jahr gut wirtschaften wird. Nägele erläuterte, dass er persönlich lieber ein Unternehmen aus der Region verpflichtet hätte, um einen Ansprechpartner vor Ort zu haben. Das Unternehmen Rober Bau sei jedoch auf seine Leistungsfähigkeit geprüft worden und hätte auf Nachfrage ebenfalls gute Referenzen vorgelegt. Zudem habe die Firma weitere Lose für den Breitbandausbau im Raum Ehingen erhalten.
Da der Breitbandausbau sich mittlerweile generell zu einer teuren Angelegenheit entwickelt habe, „bin ich froh, dass wir einigermaßen mit einem blauen Auge davon gekommen sind“, bemerkte Nägele am Rande. Ratsmitglied Thomas Oswald wollte wissen, wie die anderen beteiligten Gemeinden zu dem Angebot stehen. „Eine endgültige Auftragsvergabe erfolgt natürlich erst, wenn Öpfingen und Ehingen zugestimmt haben“, antwortete Nägele. Er rechne aber mit der Zustimmung der Partnergemeinden, da sich die Kostenentwicklung bei allen im Rahmen halte. Der Öpfinger Rat beschloss am gestrigen Dienstagabend über das Angebotspaket. Wann Ehingen über das Projekt entscheidet, wisse Nägele noch nicht. Der Gemeinderat stimmte dem Vorhaben und der damit verbundenen Finanzierung zu.
Ich gehen davon aus, dass wir die meisten, wenn nicht alle, der verschobenen Maßnahmen ausführen können.“Friedrich Nägele, Bürgermeister