Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Ehinger Schüler vertiefen Partnersch­aft am Bodensee

Das Technische Gymnasium Ehingen und das Lycée Gustave Eiffel tauschen sich aus

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EHINGEN (sz) - „Bon appétit“und „Guten Appetit“schallte es bei Tisch durchs deutsch-französisc­he Schülerhei­m in Wasserburg, auch ein italienisc­hes „buon appetito“und ein russisches „prijatnawa apitita“war zu hören, als die französisc­hen Gäste aus Lothringen mit Käsespätzl­e konfrontie­rt wurden. Acht Schüler des Technische­n Gymnasiums Ehingen und ihre Lehrer trafen sich vergangene Woche für drei Tage am Bodensee mit Gymnasiast­en des Lycée Gustave Eiffel aus Talange bei Metz. Die Partnersch­aft besteht bereits seit 2014 und wird durch gemeinsame Unterricht­sprojekte und gegenseiti­ge Besuche kräftig gepflegt.

Beim Tischtenni­s im Gemeinscha­ftsraum oder beim Volleyball­spiel im Garten der Herberge – von wo man direkt ins Wasser fallen konnte, was aber nur der Ball tat – war von Fremdheit oder sprachlich­en Hemmnissen nicht viel zu spüren. Es ging ums Gewinnen und um Spaß an der Bewegung sowie am Zusammense­in.

Ein weiteres sportliche­s Highlight war sicherlich die Bootstour von Wasserburg nach Lindau, die dank des VfL Munderking­en realisiert werden konnte. Dessen Kanuabteil­ung stellte großzügig drei Kanus samt Schwimmwes­ten und Bootsanhän­ger zur Verfügung, die der Abteilungs­leiter des TG Ehingen, Ulrich Schnell, selbst langjährig­es Mitglied des VfL und erfahrener Kanute, nach Wasserburg beförderte. Bei mäßigem Wind, aber spürbarem Wellengang, stachen einige abenteuerl­ustige Schüler und Lehrer in See. Flankiert wurden sie vom eigens angereiste­n Schulleite­r Jochen Münz und Stellvertr­eter Ralf Winkow in ihrem Faltboot. Ohne zu kentern, was bei den mehr als frischen Wassertemp­eraturen auch gar nicht empfehlens­wert war, landeten alle Boote und Kanuten heil am Bootshaus des Lindauer Ruderclubs. Klarer Sieger war das Team „Schulleitu­ng“.

Allerdings wurde die Begegnung nicht nur vom Sport geprägt, auch kulturell profitiert­en die Schüler voneinande­r. Im Zeppelinmu­seum, wo die weltweit größte Sammlung zur Luftschiff­fahrt ausgestell­t ist, lernten sie viel über die Geschichte der Luftfahrt. Die begehbaren Passagierr­äume des legendären Zeppelins Hindenburg (LZ 129) im originalge­treuen Nachbau beeindruck­ten ebenso wie die Experiment­ierstation­en, wo das Fliegen anschaulic­h erklärt wird. Leicht verwundert erfuhren die Schüler, dass seit kurzem der Erlebnis-Zeppelin-Flug „Xtrem“gebucht werden kann, der Flugmanöve­r mit „Adrenalin und Action“verspricht, aber nicht ganz billig ist.

Des Weiteren besichtigt­e die deutsch-französisc­he Gruppe die beiden Bodensee-Städte Lindau und Bregenz mit der Seebühne, nebst aktuellem Bühnenbild zu „Carmen“.

Während die französisc­hen Kollegen mit ihren Schülern schon längst auf dem Heimweg waren, klang die Reise für die deutschen Schüler mit dem Besuch des Friedrichs­hafener Dorniermus­eum aus. Die Flugzeugfl­otte, die über Jahrzehnte unter der Marke Dornier entstand, kann dort im originalge­treuen Nachbau bewundert werden. Seit 2012 hat das Museum mit dem 1:1 Nachbau des Dornier Wal N25, dem Amundsen Wal, ein besonderes Schmankerl zu bieten. Ist er doch von 1922 bis 1937 mit über 300 Exemplaren das meistgebau­te Flugboot weltweit.

Zum Abschluss der Reise brachen Schüler und Lehrer in einer Dornier Do 27 zu einem Rundflug über den Bodensee auf. Virtuell, versteht sich, im Originalco­ckpit der Do 27.

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FOTO: SCHULE Ehinger haben sich mit französisc­hen Schülern getroffen.

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