TSV Erbach an der Spitze der Vereinswertung
Judo: Vier Medaillen für den TSV bei internationalem DJB-Sichtungsturnier in Duisburg
ERBACH (sz) - Insgesamt 339 Judoka der U16 aus 145 Vereinen aus Deutschland sowie aus Belgien, Niederlande, England und Slowenien sind bei einem Sichtungsturnier des Deutschen Judobundes (DJB) in Duisburg angetreten. Die Landesverbände hatten ihre Talente entsendet, um sie unter den Augen des U18-Bundestrainers Bruno Tsafak dem Deutschen Judobund zur weiteren Förderung zu empfehlen. Die Arge Baden-Württemberg war mit 27 Athleten angereist. Fünf Kämpfer des TSV Erbach wurden von den Landestrainern Thomas Schmid und Beatrix Kästle sowie dem WJV-Jugendbeauftragen Wolfgang Sporer-Miensok, zur Sichtung vorgeschlagen.
In der Gewichtsklasse bis 40 Kilogramm trat Dimitrij Popp als Titelverteidiger (im Vorjahr bis 37 Kilogramm) an. In gewohnter Manier startete er gegen Anton Serdyuk vom Gastgeber PSV Duisburg ins Turnier. Popps zweiter Gegner Olivier Naert aus Belgien ließ mit einem unentrinnbaren Haltegriff die Hoffnungen auf den Titelgewinn platzen. Popp kam nach kurzer Enttäuschung rasch wieder in Tritt und ließ am Ziel, eine Medaille zu ergattern, keinen Zweifel. Ein Sieg in der Hauptrunde und fünf in der Trostrunde, mit Stand und Bodentechniken bestückt, reichten für Bronze.
Sein Freund und Trainingspartner Mark Zeiss marschierte mit Siegen über Kontrahenten aus Nord-RheinWestfalen, Sachsen-Anhalt, Bayern und Berlin ins Finale. Da bekam er es auch mit Naert zu tun. Auch er musste die bodenkämpferische Überlegenheit des belgischen Meisters akzeptieren, gewann aber als bester deutscher Teilnehmer dieser Klasse Silber.
Die Gewichtsklasse von Daniel Paulsin (bis 46 Kilogramm) war mit 39 Startern stärker besetzt. Seine ersten beiden Gegner aus Gelsenkirchen und Dessau besiegte er mit gut vorbereiteten Techniken vorzeitig unter den Augen der Landestrainerin. Dem späteren Turniersieger Viktor Wandtke (Lübeck) war Paulsin aber unterlegen. Danach fand er nicht gleich wieder die nötige Konzentration und wurde von Alwin Löb aus Berlin besiegt. Die beiden Siege aus der Hauptrunde reichten immerhin noch zum neunten Platz.
Als Favoriten waren die im Vorjahr drittplatzierten Brüder Daniel und George Udsilauri angetreten. Den Weg ins Finale ebneten sie mit technisch variationsreichen Siegen über Titelaspiranten aus Rüsselsheim, Hamburg, Bonn und Lübeck. Im vom Kampfsportkommentator Alexander von der Gröben als Bruder-Duell bezeichneten Endkampf in der Schwergewichtsklasse ging es darum, wer diesmal die Nase vorne hatte. Lange schien es, wie so oft bei den Zwillingen, zu keiner Entscheidung kommen zu wollen. Griffkampf, Wurfansätze und Versuche, im Bodenkampf zu punkten, bestimmten die erste Hälfte des Kampfes, bis es nach einem Punktegleichstand zum Sieg von George Udsilauri durch eine Innensichel kam.
Mit einmal Gold, zweimal Silber, einmal Bronze und einmal Platz neun schob sich Erbach an die Spitze der Vereinswertung und sicherte dem Württembergischen Judoverband den dritten Platz im Verbandsvergleich.