Mängel beim Bau machen Grundschulsanierung nötig
Rund 1,3 Millionen Euro kostet die Sanierung der Rottenacker Schule, erfährt Manuel Hagel beim Besuch
● ROTTENACKER - Rund 1,3 Millionen Euro wird die Sanierung der Grundschule in Rottenacker kosten. Zum einen müssen die Folgen von Baumängeln am Neubau der Schule repariert werden und zum anderen muss der Altbau der Schule grundlegend saniert werden. Das hat der CDU-Landtagsabgeordnete Manuel Hagel bei seinem Gemeindebesuch am Freitag erfahren.
Vor rund 20 Jahren ist der Neubau der Grundschule in Rottenacker gebaut worden. Weil damals beim Bau offensichtlich verheerende Fehler gemacht wurden, ist heute eine Sanierung unumgänglich, erklärte der zuständige Architekt. Vor allem im Außenbereich gebe es gravierende Mängel. Die Holzfenster verfaulen und auch an den Dachvorsprüngen gibt es Wasserschäden. „In die Außenfassade dringt Feuchtigkeit ein“, fügte Münz hinzu. Auch die Außenbeschattung ist total zerfetzt. Im Innenbereich sollen Internetleitungen eingebaut und die Beleuchtung auf LED-Technik umgestellt werden.
Im Altbau, der zum Beginn des vergangenen Jahrhunderts entstanden ist, ist eine Grundsanierung notwendig, um das Gebäude auf den neuesten Stand zu bringen. Vier Räume gibt es im Altbau, die derzeit vor allem für die verlässliche Grundschule, Kunst und Technik genutzt werden. „Die Heizung ist total kaputt, wir konnten uns gerade so über den Winter retten“, berichtete der Bürgermeister. Deshalb müsse diese bis zur nächsten Heizperiode repariert sein. Die Sanierung müsse in mehreren Abschnitten erfolgen, damit der Unterricht weiter stattfinden kann. „Wir können uns nicht nur auf die Ferien beschränken, sonst werden wir nie fertig“, betonte Hauler. Wie lange die Sanierungsarbeiten dauern werden, kann Architekt Münz nicht sagen. „Es sind viele verschiedene Kleinigkeiten und viele Gewerke, die hier zusammenarbeiten müssen“, sagte der Planer.
Rund 1,3 Millionen wird die Sanierung kosten. Um das finanziell stemmen zu können, hat die Gemeinde Rottenacker 500 000 Euro aus dem Ausgleichstock beantragt. „Außerdem hoffen wir auf einen Zuschuss aus dem Schulbauförderungsprogramm“, sagte Bürgermeister Karl Hauler beim Rundgang durch das Gebäude. 30 Prozent Zuschuss – also rund 400 000 Euro – sind hier möglich. Bis wann die Fachförderung bewilligt werden könne, wollte Markus Mussotter, Geschäftsführer der Verwaltungsgemeinschaft Munderkingen vom Landtagsabgeordneten wissen, der das jetzt in Erfahrung bringen will. „Eigentlich sollten die Arbeiten in den Sommerferien beginnen, aber es wird unmöglich sein, bis dahin noch eine Baufirma zu beauftragen“, sagte Bürgermeister Hauler. Jetzt hofft er auf einen Start in den Herbstferien.
Nicht nur um Mängel zu reparieren, sondern auch um künftig für einen möglichen Ganztagsbetrieb gewappnet zu sein, sei die Sanierung der Grundschule nötig, erklärte der Bürgermeister. Vor Kurzem hatte die Gemeinde versucht, den Ganztag auf freiwilliger Basis einzuführen. „Wir hatten aber nicht genügend Anmeldungen, 25 verbindliche sind dafür nötig“, sagte Schulleiterin Veronika Schlachter. Aktuell besuchen 73 Kinder die Schule, die Tendenz in den kommenden Jahren sei steigend.
Hauler stellte in Aussicht, dass die Schule in den kommenden Jahren zur verpflichtenden Ganztagsgrundschule werden könnte. „Es zeigt sich, dass immer mehr Familien darauf angewiesen sind. Denen müssen wir ein Angeboten machen können.“Denn schon jetzt zeige sich, dass diese Familien ihre Kinder notgedrungen an anderen Grundschulen mit Ganztagsangebot in der Nachbarschaft anmelden würden, so Schulleiterin Veronika Schlachter.