Schelklingen baut Kinderbetreuung aus
In den Pfingst- und Sommerferien soll es jeweils ein zweiwöchiges Angebot geben
● SCHELKLINGEN - In Schelklingen soll künftig von Seiten der Stadt für Schulkinder eine Ferienbetreuung angeboten werden. Dafür hat der Gemeinderat während seiner Sitzung am Mittwochabend den Weg freigemacht. So soll es demnächst in den Pfingst- und Sommerferien jeweils ein zweiwöchiges Betreuungsangebot als Testphase geben. Zusätzlich wurde eine Benutzungsordnung verabschiedet, die grundsätzliche Regelungen und Organisatorisches zum Betreuungsangebot regeln soll. Außerdem gebe es noch Regelungsbedarf in Sachen Personal und zur Gruppengröße, sagte Bürgermeister Ulrich Ruckh Eingangs der Beratung.
Grundsätzlich soll das neue Angebot der Stadt Schelklingen in erster Linie für Grundschüler der Klassen eins bis vier gelten, die ihren Hauptwohnsitz in Schelklingen haben. Bei freien Plätzen sei auch eine Aufnahme auswärtiger Grundschüler möglich, so der Schultes. Als Betreuungszeitraum legte der Gemeinderat am Mittwochabend in den Pfingstferien den Zeitraum von Dienstag, 22. Mai, bis Freitag, 1. Juni, fest. In den Sommerferien soll die Betreuung vom 27. August bis zum Ende der Schulferien am 7. September angeboten werden. Die Offerte soll jeweils montags bis freitags in der Zeit von 8 bis 15 Uhr gelten, ausgenommen sind hier Feiertage. Als Betreuungsort wurde die Heinrich-Kaim-Schule in Schelklingen festgelegt.
75 Euro pro Woche
Pro Betreuungswoche soll das Angebot 75 Euro kosten. Die erste Ausnahme dabei macht die Stadt Schelklingen gleich zu den Pfingstferien: Hier kostet die Betreuungswoche aufgrund der Feiertage am 21. und 31. Mai nur 60 Euro. Geschwisterkinder erhalten einen Preisnachlass von 20 Prozent (60 beziehungsweise 48 Euro je Woche), für Kinder von auswärts soll das Angebot 20 Prozent teurer sein. Die Betreuung kann wöchentlich gebucht werden. Vorrangig bei der Vergabe der Plätze sollen berufstätige Erziehungsberechtigte und berufstätige Alleinerziehende behandelt werden.
Die Gesamtkosten der Betreuung wurden mit 15 043,99 Euro kalkuliert. Das Betreuungsentgelt entspreche einem Kostendeckungsgrad von 30 Prozent sagte Ulrich Ruckh. In Wochen mit gesetzlichen Feiertagen und bei anteiligen Wochen – wie etwa in den Pfingstferien – werde das Entgelt entsprechend angepasst, hieß es am Mittwochabend. Als Mindestteilnehmerzahl wurden fünf Kinder festgelegt, maximal soll es in der ersten Testphase je Gruppe 15 Kinder geben. Es bleibe noch abzuwarten, wie hoch der Betreuungsbedarf am Ende tatsächlich sei, hieß es während der Sitzung. Sollte der Bedarf bei mehr als 15 Kinder liegen, müsse eine zweite oder größere Gruppe angeboten werden und weitere Betreuungskräfte eingesetzt werden.
Vesper selber mitbringen
Die Kinder müssen für die gesamte tägliche Betreuungszeit Vesper und Getränke selber mitbringen. Bei einer durchgehenden Betreuungszeit von bis zu sieben Stunden sei in Kindertageseinrichtungen auch kein warmes Mittagessen erforderlich, heißt es in der Beschlussvorlage. Außerdem würde ein Mittagessen Aktivitäten, die nicht in der HeinrichKaim-Schule stattfinden (beispielsweise Waldtage, Ausflüge und ähnliches), sehr einschränken.
„Das ist eine gute Sache“, kommentierte der Fraktionssprecher der CDU, Heinz Zeiher. Im Anschluss an die Betreuungsphasen solle das ganze genau eruiert werden: „Jetzt müssen wir es einfach einmal ausprobieren, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie es läuft. Ich begrüße das.“Der Leiter der Gemeinschaftsschule Schelklingen/Allmendingen und Fraktionsvorsitzende der SPD, Jürgen Haas, sprach der Verwaltung seinen Dank aus für „diesen wichtigen Baustein für die Kinderbetreuung“. Gerade in der Grundschule sei die Betreuung der Kinder manchmal sehr schwierig, wenn die Kinder aus der Ganztagsbetreuung einer Kindertageseinrichtung kämen. „In der Schule fällt die Ganztagsbetreuung dann plötzlich ganz weg. Wir werden das zwar alles nicht ganz abdecken können, müssen aber schauen, was möglich und machbar ist.“
Einzig Hans Merkle von den Freien Wählern war nicht damit einverstanden, dass das Betreuungsangebot auch für auswärtige Kinder gilt. Dem entgegnete Bürgermeister Ruckh damit, dass „selbstverständlich zunächst Schelklinger Kinder berücksichtigt werden. Wenn zu viele auswärtige Kinder kommen, muss über die 20 Prozent Mehrbeteiligung neu gesprochen und gegebenenfalls nach gesteuert werden.“
Der Elternbeirat an der HeinrichKaim-Schule in Schelklingen begrüßt die Entscheidung des Gemeinderats, die mehr als überfällig war. „Wir sind sehr froh darüber, dass die Stadt nun gemeinsam mit der Schule die Betreuung anbietet. Ich bin sehr gespannt, wie es anläuft und hoffe auf eine große Nachfrage. Gegebenenfalls ist das Angebot noch ausbaufähig“, sagte Elternbeiratsvorsitzende Birgit Höfer im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“.
Wer sein Kind für die Pfingstferien anmelden möchte, sollte sich beeilen. Die Anmeldefrist läuft am 30. April aus. Anmeldeformulare gibt es im Foyer des Rathauses, in der Stadtbücherei oder auf der Webseite der Stadt Schelklingen unter www.schelklingen.de. Die Anmeldefrist für die Sommerferien läuft noch bis zum 30. Juni.