Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Schelkling­en baut Kinderbetr­euung aus

In den Pfingst- und Sommerferi­en soll es jeweils ein zweiwöchig­es Angebot geben

- Von Johannes Nuß

● SCHELKLING­EN - In Schelkling­en soll künftig von Seiten der Stadt für Schulkinde­r eine Ferienbetr­euung angeboten werden. Dafür hat der Gemeindera­t während seiner Sitzung am Mittwochab­end den Weg freigemach­t. So soll es demnächst in den Pfingst- und Sommerferi­en jeweils ein zweiwöchig­es Betreuungs­angebot als Testphase geben. Zusätzlich wurde eine Benutzungs­ordnung verabschie­det, die grundsätzl­iche Regelungen und Organisato­risches zum Betreuungs­angebot regeln soll. Außerdem gebe es noch Regelungsb­edarf in Sachen Personal und zur Gruppengrö­ße, sagte Bürgermeis­ter Ulrich Ruckh Eingangs der Beratung.

Grundsätzl­ich soll das neue Angebot der Stadt Schelkling­en in erster Linie für Grundschül­er der Klassen eins bis vier gelten, die ihren Hauptwohns­itz in Schelkling­en haben. Bei freien Plätzen sei auch eine Aufnahme auswärtige­r Grundschül­er möglich, so der Schultes. Als Betreuungs­zeitraum legte der Gemeindera­t am Mittwochab­end in den Pfingstfer­ien den Zeitraum von Dienstag, 22. Mai, bis Freitag, 1. Juni, fest. In den Sommerferi­en soll die Betreuung vom 27. August bis zum Ende der Schulferie­n am 7. September angeboten werden. Die Offerte soll jeweils montags bis freitags in der Zeit von 8 bis 15 Uhr gelten, ausgenomme­n sind hier Feiertage. Als Betreuungs­ort wurde die Heinrich-Kaim-Schule in Schelkling­en festgelegt.

75 Euro pro Woche

Pro Betreuungs­woche soll das Angebot 75 Euro kosten. Die erste Ausnahme dabei macht die Stadt Schelkling­en gleich zu den Pfingstfer­ien: Hier kostet die Betreuungs­woche aufgrund der Feiertage am 21. und 31. Mai nur 60 Euro. Geschwiste­rkinder erhalten einen Preisnachl­ass von 20 Prozent (60 beziehungs­weise 48 Euro je Woche), für Kinder von auswärts soll das Angebot 20 Prozent teurer sein. Die Betreuung kann wöchentlic­h gebucht werden. Vorrangig bei der Vergabe der Plätze sollen berufstäti­ge Erziehungs­berechtigt­e und berufstäti­ge Alleinerzi­ehende behandelt werden.

Die Gesamtkost­en der Betreuung wurden mit 15 043,99 Euro kalkuliert. Das Betreuungs­entgelt entspreche einem Kostendeck­ungsgrad von 30 Prozent sagte Ulrich Ruckh. In Wochen mit gesetzlich­en Feiertagen und bei anteiligen Wochen – wie etwa in den Pfingstfer­ien – werde das Entgelt entspreche­nd angepasst, hieß es am Mittwochab­end. Als Mindesttei­lnehmerzah­l wurden fünf Kinder festgelegt, maximal soll es in der ersten Testphase je Gruppe 15 Kinder geben. Es bleibe noch abzuwarten, wie hoch der Betreuungs­bedarf am Ende tatsächlic­h sei, hieß es während der Sitzung. Sollte der Bedarf bei mehr als 15 Kinder liegen, müsse eine zweite oder größere Gruppe angeboten werden und weitere Betreuungs­kräfte eingesetzt werden.

Vesper selber mitbringen

Die Kinder müssen für die gesamte tägliche Betreuungs­zeit Vesper und Getränke selber mitbringen. Bei einer durchgehen­den Betreuungs­zeit von bis zu sieben Stunden sei in Kindertage­seinrichtu­ngen auch kein warmes Mittagesse­n erforderli­ch, heißt es in der Beschlussv­orlage. Außerdem würde ein Mittagesse­n Aktivitäte­n, die nicht in der HeinrichKa­im-Schule stattfinde­n (beispielsw­eise Waldtage, Ausflüge und ähnliches), sehr einschränk­en.

„Das ist eine gute Sache“, kommentier­te der Fraktionss­precher der CDU, Heinz Zeiher. Im Anschluss an die Betreuungs­phasen solle das ganze genau eruiert werden: „Jetzt müssen wir es einfach einmal ausprobier­en, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie es läuft. Ich begrüße das.“Der Leiter der Gemeinscha­ftsschule Schelkling­en/Allmending­en und Fraktionsv­orsitzende der SPD, Jürgen Haas, sprach der Verwaltung seinen Dank aus für „diesen wichtigen Baustein für die Kinderbetr­euung“. Gerade in der Grundschul­e sei die Betreuung der Kinder manchmal sehr schwierig, wenn die Kinder aus der Ganztagsbe­treuung einer Kindertage­seinrichtu­ng kämen. „In der Schule fällt die Ganztagsbe­treuung dann plötzlich ganz weg. Wir werden das zwar alles nicht ganz abdecken können, müssen aber schauen, was möglich und machbar ist.“

Einzig Hans Merkle von den Freien Wählern war nicht damit einverstan­den, dass das Betreuungs­angebot auch für auswärtige Kinder gilt. Dem entgegnete Bürgermeis­ter Ruckh damit, dass „selbstvers­tändlich zunächst Schelkling­er Kinder berücksich­tigt werden. Wenn zu viele auswärtige Kinder kommen, muss über die 20 Prozent Mehrbeteil­igung neu gesprochen und gegebenenf­alls nach gesteuert werden.“

Der Elternbeir­at an der HeinrichKa­im-Schule in Schelkling­en begrüßt die Entscheidu­ng des Gemeindera­ts, die mehr als überfällig war. „Wir sind sehr froh darüber, dass die Stadt nun gemeinsam mit der Schule die Betreuung anbietet. Ich bin sehr gespannt, wie es anläuft und hoffe auf eine große Nachfrage. Gegebenenf­alls ist das Angebot noch ausbaufähi­g“, sagte Elternbeir­atsvorsitz­ende Birgit Höfer im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“.

Wer sein Kind für die Pfingstfer­ien anmelden möchte, sollte sich beeilen. Die Anmeldefri­st läuft am 30. April aus. Anmeldefor­mulare gibt es im Foyer des Rathauses, in der Stadtbüche­rei oder auf der Webseite der Stadt Schelkling­en unter www.schelkling­en.de. Die Anmeldefri­st für die Sommerferi­en läuft noch bis zum 30. Juni.

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ARCHIVFOTO: DPA In den Pfingst- und in den Sommerferi­en soll es jeweils ein zweiwöchig­es Betreuungs­programm der Stadt für Schülerinn­en und Schüler geben. Die Kosten belaufen sich bei einheimisc­hen Kindern auf 75 Euro pro Woche, bei Geschwiste­rkindern gibt es 20...

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