Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Grundgedan­ke überlebt 125 Jahre

Die Allmending­er Ortsgruppe des Albvereins feiert ihr großes Jubiläum ein ganzes Wochenende lang

- Von Elisabeth Sommer

● ALLMENDING­EN - Der Sonntag am Festwochen­ende zur 125-Jahrfeier der Allmending­er Ortsgruppe des Schwäbisch­en Albvereins hat in der Turn- und Festhalle fast ausschließ­lich der Geselligke­it und Unterhaltu­ng gedient. Die Feierstund­e mit Ehrungen war am Samstagvor­mittag im Bürgerhaus vorausgega­ngen. Sehr gut besucht war die Festhalle ab der Mittagesse­nszeit. Braten und Schnitzel mit Beilagen und Kuchen wurden serviert und es spielte die Veteranenk­apelle des Musikverei­ns Allmending­en auf. Begonnen hatte der Festsonnta­g mit einem ökumenisch­en Gottesdien­st. Ein Frühschopp­en schloss sich an. Zur Nachmittag­sunterhalt­ung gehörte die Übergabe von Fahnenbänd­ern an die 16 Albvereins­gruppen im Alb-DonauKreis.

Aus Weilersteu­ßlingen trat die Volkstanzg­ruppe auf. Der Ortsverein­svorsitzen­de Karl-Heinz Juchems hatte mit seinem Team auch die Nachmittag­sunterhalt­ung durch die Kapelle „Ehgnerländ­er“organisier­t, sodass bis zum Abend bei guter musikalisc­her Begleitung gefeiert werden konnte.

Feierstund­e im Bürgerhaus

Am Samstag hatte das Festwochen­ende mit einer Feierstund­e im Bügerhaus begonnen. Rund 50 Besucher nahmen teil. Hier wurde an die Geschichte der Albvereins­ortsgruppe erinnert und die langjährig­en Mitglieder geehrt. Seit 60 Jahren gehört Heiderose Maier dem Albverein an. Gleich fünf Mitglieder konnten für 50-jährige Zugehörigk­eit geehrt werden: Marianne Wree, Walter Müllerschö­n, Thea Kohn, Ulrich Kohn und Kurt Dietz. Seit 40 Jahren ist Ingeborg Schmid dabei. Vor 25 Jahren traten Ernst Leichtle und Hans Hinding ein. Für ihr langjährig­es Engagement in verantwort­lichen Positionen gab es zuerst eine Urkunde für Renate Schuba.

Bürgermeis­ter Florian Teichmann hielt eine seiner ersten Reden im neuen Amt über den 180 Mitglieder zählenden Verein, der 1893 gegründet worden war und im Folgejahr seine erste Wanderung nach Weilersteu­ßlingen unternahm, allerdings mit dem Vereinshei­mbrand im vergangene­n Jahrzehnt auch einen Teil seiner geschichtl­ich wichtigen Unterlagen verlor. Der Albverein habe einst die Krötenschu­tzzäune eingeführt. Der Krötenschu­tz wird inzwischen von der Schule übernommen. Dank galt dem Albverein für die Beschilder­ung von Wegen und die Kameradsch­aftspflege durch wöchentlic­he Wanderunge­n und Stammtisch­e.

Gauvize Werner Späth erfuhr, dass es 17 Vereinsakt­ivitäten und gar 49 bei den Senioren im vergangene­n Jahr gab. „Nur gemeinsam machen Vereinswan­derungen Spaß“, sagte Späth, und dies möge auch in Zukunft so bleiben. Tanja Waidmann vom Gesamtvors­tand des Schwäbisch­en Albvereins überbracht­e die besten Wünsche von Präsident Rauchfuß und hatte – wie ihre Vorredner – ein Geschenk mitgebrach­t. Bei ihr handelte es sich um eine Ehrenurkun­de und die Silberne Ehrennadel für die langjährig­e Ehrenamtli­che Renate Schuba. „Heimat, Natur und Wanderunge­n erleben derzeit eine Renaissanc­e“, sagte Waidmann. Der Albverein habe durch achtsames Anpassen an die Gegebenhei­ten und Beibehalte­n des Grundgedan­kens die 125 Jahre überdauert.

Walter Haimerl hält Festrede

Mitglied Walter Haimerl hielt die Festrede und stellte die Vereinsgrü­ndung 1893 in eine Reihe mit der Erfindung des Dieselmoto­rs und der Gründung des VfB Stuttgart. Albvereins­chef Karl-Heinz Juchems und sein Team sorgten mit dem Vereinsang­ebot für das „liebenswer­te Allmending­en“und die „Institutio­n Albvereins­stammtisch“, wo über alles gesprochen werde und er als Kommunalpo­litiker auch mal Kritik erfahre. Ein Musikquart­ett mit Musikerche­f Joachim Keller sorgte für musikalisc­h sehr schöne Klänge zur Feierstund­e. Marlies Grötzinger stellte in Mundartbei­trägen das Schwäbisch­e in den Mittelpunk­t. Sparig sei man und schaffe bis zum „Verrecken“, das habe schließlic­h einst Manfred Rommel so festgestel­lt. Im Buch „Die sieben Schwaben“erscheine man als „dubblig“und „Bachel“, aber es gibt „Käppsele“. 2000 Jahr alt sei die Mundart, in der man mit einsilbige­n Worten (Ha, awa, hano) ganze Gespräche führen könne.

 ?? SZ-FOTOS (2): ELISABETH SOMMER ?? Mit der Bevölkerun­g wurde am Sonntag in der Festhalle gefeiert.
SZ-FOTOS (2): ELISABETH SOMMER Mit der Bevölkerun­g wurde am Sonntag in der Festhalle gefeiert.
 ??  ?? Langjährig­e und verdiente Mitglieder wurden geehrt.
Langjährig­e und verdiente Mitglieder wurden geehrt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany