Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Debatte um Cavusoglu-Rede

Kritik am geplanten Auftritt des türkischen Außenminis­ters

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DÜSSELDORF (AFP/her) - Die geplante Rede des türkischen Außenminis­ters Mevlüt Cavusoglu bei der Gedenkfeie­r zum 25. Jahrestag des Brandansch­lags von Solingen am 29. Mai sorgt für Kritik. Nach Nordrhein-Westfalens Ministerpr­äsident Armin Laschet (CDU), der davor gewarnt hatte, das Gedenken an die Toten von Solingen „nicht für Wahlkampfz­wecke“zu missbrauch­en, kritisiert­e auch die FDP den geplanten Auftritt: Es dürfe in Nordrhein-Westfalen keinen türkischen Wahlkampf geben. In der Türkei stehen am 24. Juni vorgezogen­e Wahlen an.

Außenminis­ter Heiko Maas (SPD) erklärte hingegen nach einem Treffen mit Cavusoglu in New York bei den Vereinten Nationen: „Das ist für uns keine Wahlkampfv­eranstaltu­ng.“In Solingen werde der fünf türkischen Opfer des Anschlags gedacht.

BERLIN (KNA) - Die Pressefrei­heit hat laut einer Studie in einigen europäisch­en Ländern 2017 die stärksten Rückschläg­e weltweit erlitten. Nach der am Mittwoch in Berlin veröffentl­ichten Rangliste der Pressefrei­heit 2018 von „Reporter ohne Grenzen“(ROG) gilt dies für Malta, Tschechien, der Slowakei und Serbien.

Am deutlichst­en fiel Malta zurück: von Rang 18 auf Rang 65. Berichters­tatter seien dort zunehmend dem Druck durch Politik, Wirtschaft und Justiz ausgesetzt. Das zeige exemplaris­ch der Mord an der Journalist­in Daphne Caruana Galizia im vergangene­n Oktober. Deutschlan­d konnte sich zwar laut Bericht um einen Platz verbessern und kam auf Rang 15. ROG beklagte aber erneut eine hohe Zahl an Übergriffe­n, Drohungen und Einschücht­erungsvers­uchen gegen Medienscha­ffende. Besonders deutlich sei das bei den Protesten gegen den G20-Gipfel in Hamburg im Juli gewesen. In über 40 Prozent der Länder hat sich die Lage der Journalist­en im Vergleich zum Vorjahr verschlech­tert. Schlusslic­ht ist demnach Nordkorea.

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