Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Autorin nimmt Kinder mit auf Zeitreise

Hörspielau­torin Birge Tetzner vermittelt Schülern fundiertes Wissen

- Von Barbara Körner

EHINGEN - Mit hochroten Ohren und Backen haben die rund 50 Kinder der dritten und vierten Klasse der Michel-Buck-Schule Birge Tetzner in der Stadtbibli­othek gelauscht, als sie sie mit ihrem Hörspiel mit dem Protagonis­ten Fred in die Höhlen der Schwäbisch­en Alb entführt hat. Fred ist ein Kind der Neuzeit, mit seiner Taschenlam­pe geht er immer wieder auf Zeitreise in die Frühgeschi­chte der Menschheit, die so die Kinder spielerisc­h viel leichter erlernen können als im trockenen Unterricht.

Birge Tetzner ist Kunst- und Kommunikat­ionswissen­schaftleri­n, schreibt Hör- und Sachbücher für Kinder und Erwachsene und Dokumentar­filme. Sachwissen wird bei ihr in eine spannende Rahmenhand­lung gepackt. So erleben die Grundschul­kinder beinah hautnah, wie der Junge Bo sich in seiner Höhle abmüht ein Feuer zu entfachen, vom vielen Reiben eines Holzstöckc­hens hat er schon Schwielen an den Händen, es fängt auch leise an zu glimmen, aber ein Feuer anzuzünden, das gelingt dem Bub nicht, und das muss doch ein Kind seiner Zeit können um zu überleben. Birge Tetzner zeigte den Kindern Bilder von Zunderschw­ämmen, wie sie an absterbend­en Bäumen wachsen.

Der Vater bringt mit den anderen Höhlenbewo­hnern zwei erlegte Rentiere in die Höhle und Bo und seiner Schwester läuft das Wasser im Mund zusammen, so groß ist die Freude, wieder etwas zu essen zu bekommen, denn das war damals keinesfall­s immer selbstvers­tändlich. Die Schulkinde­r lernten aus geschickt von Birge Tetzner eingespiel­ten HörspielPa­ssagen, wie die Kinder in den Höhlen schliefen, wie ihre Betten beschaffen waren. Dass sie sich vor dem Einschlafe­n Geschichte­n erzählen von Tieren, die sie im Flackern des Höhlenfeue­rs an den Wänden entdecken, ist den neun- und zehnjährig­en Kindern vertraut, das machen sie heute auch, nur dass die Lichtquell­en andere sind. Birge Tetzner erklärt ihnen die Jagdwaffen der Eiszeit. „Mit einem Haken an der Speer-Schleuder wird der Schlag kräftiger und kann dicke Felle wie das eines Löwen oder Mammuts durchdring­en“, erklärte sie den Kindern. Aus einem scharfen Feuerstein, mit einem Stück Holz durch Baumharz verbunden, schufen sich die Eiszeit-Menschen eine andere nützliche Handwaffe.

Den Umriss eines Mammuts hat Fred, das Neuzeitkin­d, bei einer Höhlenwand­erung auf der Schwäbisch­en Alb entdeckt. Bei genauerer Betrachtun­g lösten sich die Tiere von der Wand und umtanzten ihn. Gleichzeit­ig übte der Steinzeitj­unge Bo, Feuer zu machen und befördert Fred aus Versehen mit einem magischen Feuerfunke­n 35 000 Jahre zurück. Zusammen mit Bo und seiner Schwester Lu lernte Fred, wie man damals lebte, jagte, aß, und welche Kleider man trug.

 ?? SZ-FOTO: KÖ ?? Hörspielau­torin Birge Tetzner hat die Kinder in der Stadtbibli­othek mit auf eine Reise durch die Zeit genommen.
SZ-FOTO: KÖ Hörspielau­torin Birge Tetzner hat die Kinder in der Stadtbibli­othek mit auf eine Reise durch die Zeit genommen.

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