Viehhandel Nisch will erweitern
Der CDU-Landtagsabgeordnete Manuel Hagel hat sich in Algershofen umgesehen
● ALGERSHOFEN - Der Viehhandelsbetrieb Nisch im Munderkinger Teilort Algershofen will erweitern. Wo die neue Halle des Familienunternehmens entstehen soll, hat sich der CDU-Landtagsabgeordnete Manuel Hagel gemeinsam mit Bürgermeister Michael Lohner und seinem Stellvertreter Waldemar Schalt am Donnerstag angeschaut. Dabei hat Inhaber Joachim Nisch auch Sorgen angesprochen, die Landwirte und damit auch Viehhändler aktuellen umtreiben.
Rund 500 000 Euro will Joachim Nisch in seinen Viehhandel in Algershofen investieren, um den Familienbetrieb zu erweitern. Entstehen soll eine 25 mal 21 Meter große Halle mit eigenem Bürobereich. Außerdem wird eine Waschhalle für die Viehtransporter eingerichtet. „Dann ist das Waschen der Lastwagen für die Fahrer im Winter deutlich angenehmer“, erklärt Joachim Nisch, beim Rundgang über das Firmengelände. Wenn alle Planungen abgeschlossen sind, will Nisch so schnell wie möglich mit dem Hallenbau beginnen. Manuel Hagel lobte die Investition des Unternehmers im ländlichen Raum, der so Arbeitsplätze vor Ort erhalte. „Gerade bei Spediteuren ist das hoch anzurechnen“, so der Landespolitiker.
Erst kürzlich musste der Unternehmer in einen Zaun investieren, zum Schutz vor der Afrikanischen Schweinepest. „Es ist vorgeschrieben, dass Unternehmen wie unsere eingezäunt werden, damit keine Wildschweine aufs Gelände gelangen können“, so der Viehhändler. Nisch geht aber davon aus, dass die hochinfektiöse Krankheit, sollte sie Deutschland erreichen, nicht von Wildschweinen, sondern von unachtsamen Menschen eingeschleppt wird.
Nisch sprach auch die stetig zunehmenden Auflagen für Landwirte, aber auch für Viehhändler wie ihn an. „Heute muss man ja beinahe jeden Monat zu einer Schulung, um noch mitzuhalten.“Es sei für ihn schwer abzuschätzen, welche Folgen das für seinen Betrieb haben könne. Thema war hier auch die Ferkelkastration. Nisch erklärte Manuel Hagel, dass es sich für kleine Unternehmen kaum rechne, einen Veterinär dafür kommen zu lassen, weil sonst kaum noch ein Gewinn mit den Schweinen erwirtschaftet werden könne. Die Kritik konnte der CDU-Abgeordnete gut nachvollziehen, auch, weil es ganz unterschiedliche Auffassungen darüber gäbe, ob eine Kastration der Ferkel unter Narkose für die Tiere wirklich stress- und schmerzfreier sei als die derzeit angewendete Methode.
Wichtig sei für das Familienunternehmen in Algershofen, in dem auch noch Joachim Nischs Eltern Rosa und Jürgen Nisch mitarbeiten, gute Fahrer für die fünf Lastwagen zu finden. „Das wird aber immer schwieriger, weil wir fast nirgends mehr anhalten können, ohne als Tierquäler angefeindet zu werden“, berichtet Joachim Nisch, der auch schon erlebt habe, dass eine Tierschutzorganisation auf einem Ratsplatz eine Kamera in einen seiner Viehtransporter gehängt habe und dort illegal Filmaufnahmen machte. „Sie haben uns aber nichts anhängen können, weil wir alle Vorgaben streng einhalten“, betonte der Unternehmer.
„Gerade im Schweinehandel ist es für Unternehmer ein großes Risiko, zu investieren, weil nicht absehbar ist, wie sich Markt und Preis entwickeln“, sagte Bürgermeister Michael Lohner . Zwar sei die Bereitschaft für Lebensmittel höhere Preise zu zahlen bei den Verbrauchern in den vergangenen Jahren gestiegen. „Aber das reicht noch nicht.“
Zur Finanzierung seiner neuen Halle will Joachim Nisch einen Antrag auf Förderung durch das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum stellen. Zuschüsse in Höhe von etwa 15 Prozent seien hier möglich, sagte Lohner. Die nächste Vergaberunde findet im Frühjahr 2019 statt, erst nach Entscheid über einen Zuschuss darf der Unternehmer mit dem Hallenbau beginnen, erklärte Manuel Hagel. Der Joachim Nisch empfahl, bis dahin möglichst konkrete Planungen erarbeiten zu lassen und zusicherte, sich für einen entsprechenden Zuschuss stark zu machen.