Norbert Huber schafft für einen Festwagen ausdrucksstarke Figuren
Sechs Männer aus Modelliermasse des Kirchener Künstlers fahren beim Umzug des Kreismusikfestes mit
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KIRCHEN - Norbert Huber in Kirchen ist ein Künstler, der nicht viel Aufsehens um sich macht. Gelegentlich aber bringt er Bemerkenswertes hervor wie jetzt sechs für einen Festwagen beim Umzug des Kreismusikfestes bestimmte Figuren aus lufttrocknender Modelliermasse.
„Was soll denn das?“fragten sich kürzlich etliche Besucher des Chorfestivals in Kirchen angesichts der vor der Bühnenrampe aufgestellten Männer mit markanten Köpfen. Je genauer man hinschaute, desto verblüffter war man von der Ausdruckskraft der Figuren, die teilweise an bekannte Gesichter erinnerten.
Dass die Augen beim Menschen in der Mitte zwischen dem Kinn und dem höchsten Punkt des Kopfes sitzen, weiß Norbert Huber, seit er die jedem Maskenschnitzer vertraute Tatsache vor Jahrzehnten in der Hauptschule gelernt hat. Er weiß aber auch, dass die künstlerische Freiheit im Interesse der Überzeichnung des sich im Gesichtsausdruck widerspiegelnden Charakters geradezu nach Verzerrung verlangt, um der Wirklichkeit gerecht zu werden. „So sand d’Leidd haldd“, wäre eine Erklärung für gewisse ästhetische Mängel. Jede zufällige Ähnlichkeit mit lebenden Menschen schließt der Künstler im Interesse der eigenen Sicherheit aus. Als Motor des von ihm angeschobenen Ensembles „fEinklang“scheut Huber auch nicht vor orthografischer Deformation zurück. Die Männer des Liederkranzes bauten für ihn die Skelette, die Sängerinnen zogen sie an.