Bewegender Abschied vom Kloster Untermarchtal
Feierlicher Abschiedsgottesdienst für Superior Edgar Briemle
● UNTERMARCHTAL - Im Jahr 2002 ist Edgar Briemle von der damaligen Generaloberin Schwester MarieLuise, vom Weihbischof und vom Bischof persönlich gebeten worden, als Superior ins Untermarchtaler Kloster zu kommen. Nach 16 Jahren nimmt er jetzt Abschied von den Ordensschwestern, für die er täglich einen Gottesdienst abgehalten hat, und deren Ordensleitung er in beratender Funktion begleitet hat. Am Sonntag fand in der Vinzenzkirche der Abschiedsgottesdienst für den Superior statt, geleitet von Weihbischof Thomas Maria Renz.
Weihbischof Renz hatte Pfarrer Briemle bereits am 21. Juli 2002 in der Vinzenzkirche in sein Amt als Superior eingeführt. Briemle war seinerzeit auf Bitten der damaligen Generaloberin Schwester Marie-Luise und von Bischof Gebhard Fürst von Geislingen nach Untermarchtal gewechselt. Zur Eucharistiefeier anlässlich der Verabschiedung war die Kirche voll besetzt. Mit dem Lied „Die Freude an Gott ist unsere Kraft“begann der zweieinhalbstündige Gottesdienst.
„Ich bin der Pfarrer dieser Schwestern“, pflegte der Superior immer zu erklären, wenn er auf sein Amt angesprochen wurde. Gemeint hat er damit jeweils die Genossenschaft der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz zu Paul in Untermarchtal. Deren Chor trug wesentlich zur Gestaltung der Abschiedsfeier bei. In dieser Feier wurde sehr deutlich, dass Edgar Briemle, der als junger Superior begonnen hatte, täglich mehr in diese Rolle hineingewachsen ist, und außerordentliche Beliebtheit und Schätzung genoss.
Auch Weihbischof Renz betonte in seiner Ansprache, dass der Abschied von Edgar Briemle als Superior ein ganz bewegender Tag im Leben der Gemeinschaft der Vinzentinerinnen von Untermarchtal und der Menschen in der Umgebung darstellt. Zum Abschiedsschmerz kommt aber immer die Dankbarkeit hinzu, für Tausende gehaltene Gottesdienste und zahllose weitere Aktivitäten des scheidenden Superiors. Nicht die Quantität, sondern die Qualität der Ereignisse sei letztlich aber das entscheidende Kriterium für den Zugewinn bei den Schwestern und beim Superior selbst, dem Seelsorger, dem Wegbegleiter. „Irgendwas von Dir bleibt hier, man geht nie so ganz“war sich der Weihbischof sicher, der Edgar Briemle Zuversicht wünschte für das, was kommen mag.
Der Lesung zum fünften Sonntag der Osterzeit entnahm Renz, dass das Leben ein ständiges Geben und Nehmen darstelle, und er entnahm der Lesung insbesondere den Satz „Liebe ist Tat“. Dem Superior bescheinigte der Weihbischof, dass dieser diesen Satz nicht nur häufig geschrieben und gesagt habe, sondern auch seine Tätigkeit daran orientiert hat. Hierzu gehören auch seine Reisen mit den Schwestern nach Tansania, wo sie sich gemeinsam für Waisenkinder eingesetzt haben.
Generaloberin Schwester Elisabeth dankte dem Superior mit bewegten Worten für all sein Wirken. Stellvertretend für alle Geschäftsführer und Mitarbeiter trat der Geschäftsführer der Vinzenz von Paul Kliniken gGmbH, Markus Mord, ans Mikrofon. Die lustigste Abschiedsrede kam von den Ministranten. Für die weltliche Gemeinde dankte der Untermarchtaler Bürgermeister Bernhard Ritzler dem Superior, auch für dessen großes Engagement außerhalb des Klosters.
Superior Briemle zeigte sich in seiner Abschiedsrede einfach nur dankbar, ja demütig. „Es waren die Wallfahrten und Pilgerreisen, die Freundschaften und Wertschätzung entstehen ließen“, fasste Superior Briemle seine Eindrücke von Untermarchtal zusammen. „Mir war wichtig, die Menschen mit Gott zu vernetzen“, so der Superior.
Mit Edgar Briemle verlässt ein Mann nach fast 16 Jahren das Kloster Untermarchtal, dessen Anliegen lautete „was fehlt Dir, was kann ich für Dich tun“? Der 58-Jährige wird nach einem Erholungsurlaub Pfarrer der Seelsorgeeinheit „Tor zum Allgäu“, zu der die Gemeinden Waldburg, Vogt und Hanober gehören. Wer seine Nachfolge in Untermarchtal antreten wird, steht noch nicht fest.