Katholische Arbeitnehmerbewegung feiert 60. Geburtstag
Karitative Vereinigung aus Munderkingen erhält viel Lob für ihr langjähriges Engagement vor Ort und im Ausland
MUNDERKINGEN (khb) - Die Ortsgruppe der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) in Munderkingen hat am Samstagabend ihr 60-jähriges Bestehen gefeiert. Die Aufgaben der KAB hätten sich in den vergangenen sechs Jahrzehnten zwar geändert, geblieben sei der Einsatz für soziale Gerechtigkeit und die Orientierung an der katholischen Soziallehre, sagte Jutta Lindner, die mit Peter Roth und Friedrich Kneißle die Munderkinger KAB-Ortsgruppe leitet.
Der Einsatz für Arbeitnehmer sei in den 70er-Jahren erweitert worden auf Kinder und Familien, so Lindner. „Damals hat die KAB den Spielplatz in den Anlagen initiiert und heut liegt das besondere Interesse auf der Patenschaft mit Bukoto in Uganda.“Gäste der Feierstunde, die musikalisch umrahmt wurde von Josef Schaller und einem jungen Bläser-Duo, waren Pater Peter Paul und Bischof John Baptist Kaggwa, die eigens aus Uganda angereist waren. Armut und Arbeitslosigkeit seien die größten Probleme seines Landes, so der Bischof, „deshalb bin ich sehr froh, dass wir mit der großen Hilfe aus Munderkingen diese Probleme angehen können“. Die ugandische KAB kümmere sich um Lebensperspektiven für die Menschen, so Kaggwa. „Dabei sind Bildung und Gesundheit wichtige Themen, bei denen wir den Stimmenlosen eine Stimme geben.“
„Munderkingen ist meine zweite Heimat geworden“, sagte Peter Paul, „in Bukoto wird in diesem Moment für unsere Freunde in Munderkingen gebetet“. Seit 2002 besteht die Partnerschaft zwischen Munderkingen und den ugandischen Orten Bukoto und Langol. Von Beginn an kümmerte sich Ottmar Roth um die Partnerschaft und gründete die Uganda-Initiative „BuMuLa – Bukoto, Munderkingen, Langol“. „Er ist ein einzigartiger Mensch und wir nennen ihn den Vater von Bukoto“, so Peter Paul. Für seine Verdienste um die KAB und seinen Einsatz für Uganda wurde Roth am Samstag mit der bronzenen „Präses Mohn-Medaille“ausgezeichnet. „Das ist eine der höchsten Auszeichnungen, die wird zu vergeben haben“, betonte KAB-Diözesansekretär Peter Niedergesäß.
„Das Leben ist ein ständiges Experiment, das die Anpassung an Neuerungen erfordert. Und die hat die Munderkinger KAB in den vergangenen 60 Jahren immer gut gemeistert“, so Niedergesäß. „Ich schätze das Engagement der KAB-Mitglieder in der Stadt, in der Region und international“, ergänzte Bürgermeister Michael Lohner, „Sozialverbände sind heute so wichtig wie vor 60 Jahren“.
Seit ihrer Gründung sei die KAB ein „Anwalt für die soziale Gerechtigkeit“, sagte Pfarrer Thomas Pitour, „und die macht nicht an Ländergrenzen halt“. Wally Packheiser war vor 60 Jahren Gründungsmitglied der Munderkinger KAB-Ortsgruppe. Am Samstag wurde sie für ihre 60-jährige Mitgliedschaft mit der „roten KABEhrennadel“sowie einer Urkunde des KAB-Bundesverbands ausgezeichnet. Seit 30 Jahren gehört Paul Pilli der KAB-Gruppe an. An seiner Stelle nahm seine Ehefrau Anne die „rote Ehrennadel“entgegen. Auch der ugandische Pater Peter Paul wurde als Initiator und Gründer der Partnerschaft zwischen Munderkingen und Bukoto mit der roten Ehrennadel ausgezeichnet. Marianne Roth gehört der Munderkinger KAB seit 30 Jahren an, Erich Pöschl ist Mitglied seit 20 Jahren. Beide wurden am Samstag für ihre langjährige Mitgliedschaft geehrt.