Realschule feiert ihr Jubiläum
Viele Gäste, Lehrer und ehemalige Schüler sind zur Feier gekommen.
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EHINGEN - Seit 50 Jahren gibt es die Realschule Ehingen und das wurde mit einem großen Fest gefeiert mit vielen Gästen aus Politik und Wirtschaft, Schulleiter benachbarter Schulen, ehemaligen Rektoren, Lehrern von früher und heute. Mit zwei bescheidenen Klassen, jeweils mit 47 Schülern, hat es damals angefangen. Man war zu Gast in der Michel-BuckSchule und der Oberschaffnei, ehe 1971 das heutige Gebäude fertig gestellt war.
„Bildungspolitik hat Priorität“, sagte der damalige Ministerpräsident Kurt Georg Kiesinger, ein Bildungszentrum mit Grund-, Haupt- und Realschule sollte es im neuen Stadtteil Wenzelstein geben. 47 Schüler waren es damals, erinnerte Schulleiter Alexander Bochtler. Die deswegen so großzügig bemessenen Klassenräume kommen der Schule heute mit maximal 28 Schülern pro Klasse zugute. Die bange Frage, ob es immer genügend Schüler geben würde, hat sich im Laufe der Jahre erledigt, Im Schuljahr 1979/80 besuchten 850 Schüler die Realschule. Nur drei Schulleiter hat die Realschule in 50 Jahren erlebt, Robert Hölz, Paul Geiselhart und seit zwei Jahren Alexander Bochtler. Im Laufe der Jahre hat sich ein Musikprofil entwickelt mit intensiver Chorarbeit, einer Bläserklasse und dem Orchester Windpower Wenzelstein unter der Leitung von Katja Sohn-Eberhardt. Der Chor unter der Leitung von Daniel Hink und Orchester gaben dem Festakt eine besondere Note. Neben dem Musikprofil hat die Realschule einen bilingualen Zug. „Wir sind eine gute Schule, das Kollegium hat den Erziehungsund Bildungsauftrag voll erfüllt. Mit 50 hat man das Gesicht, das man verdient, unsere Schule kann sich mit 50 überall sehen lassen“, betonte Bochtler.
Oberbürgermeister Alexander Baumann genoss es sichtlich, von den Trachtenmädchen der Realschule am Rednerpult flankiert zu werden. Er erinnerte in seinem Grußwort an den Ausbau der Fachräume und Schwimmhalle in den 1970er Jahren, den Auszug der Grundschule ins Längenfeld, den Bau der Mensa vor zehn Jahren, und jetzt wird seit einem knappen Jahr die Schule energetisch saniert. Dass Bochtler zu seinem Dienstantritt einen Bauhelm geschenkt bekam, war deswegen kein Zufall. Baumann sprach auch von dem respektvollen Umgang an der Schule miteinander gemäß dem Leitsatz „gemeinsam – leben – lernen“. Achim Schwarz von Oberschulamt Biberach sagte „ihren Auftrag, die früheren Mittelschulen in Realschulen umzuwandeln, hat die Realschule voll erfüllt. Die erweiterte allgemeine Bildung wurde wichtiger Bestandteil der Bildungslandschaft. Das Profil musikalischer Fächer ist eine passende Antwort auf eine neue Herausforderung“, so Schwarz. Regina Grau vom Elternbeirat und Peter Frielitz vom Freundeskreis fanden: „Die Bilanz nach 50 Jahren kann sich sehen lassen“.
Mit der gemeinsam vorgetragenen Ode an die Freude gaben Windpower Wenzelstein und Chöre der Feier eine besonders festliche Note.
Die ganze Vielfalt
Nach der offiziellen Feier präsentierte sich die Schule in ihrer ganzen Vielfalt, in den Fachräumen hatten Schüler kleine Vorführungen vorbereitet. In der Schulküche wurden für die Gäste Hörnchen gebacken, „die Küche hat damals noch ganz anders ausgesehen“, sagte Hölz auf dem Rundgang mit Bochtler, dem OB und Bürgermeister Sebastian Wolf. „Technik wird wieder schriftliches Prüfungsfach“, sagte ihm Bochtler im Technikraum, Motorenmodelle, Arbeiten aus Holz und Stahl hatten die Schüler ausgestellt. Im Physiksaal gab es Physik zum Anfassen für die Gäste, man konnte herausfinden, warum ein Luftballon platzt, wenn er von einer Reißzwecke berührt wird aber bei mehreren nicht. Im und vor dem Chemiesaal verkaufte die 9c selbstgemachte Handcreme. Ganz tief in die Steinzeit eingetaucht war die Klasse 5c. Wie damals gekocht wurde, in einer Kuhle mit Tierhaut ausgelegt, wurden heiße Steine ins Wasser getan. In der Projektwoche war eine Höhle für Steinzeitmenschen entstanden, „echtes Mammutelfenbein haben wir auch“, erklärte eine Schülerin stolz. Auf dem Schulhof in den Kirbehütten bewirteten einige Klassen ihre Gäste mit internationalen Spezialitäten, Schokoladenspießen, Obst, Waffeln und Hamburgern.
Ein Geschenk hatte es zum Schulfest von einem der Bildungspartner der Schule, der Firma Sappi gegeben. Einen Bildergruß und ein handgearbeitetes Papierschöpfsieb überreichten Geschäftsführer Hauke Schildkorn, Personalleiter Christian Leckebusch und die Azubis Manuel Schick und Niklas Beck, beide ehemalige Realschüler, Schulleiter Bochtler.