Sie feiern wie ein Aufsteiger
Basketball: Elchingen wird Meister, bleibt aber in der ProB – daraus zieht Trainer Dario Jerkic Konsequenzen
ELCHINGEN (pim) - Meister wird ein Trainer oder Spieler im Basketball normal nicht oft. Dario Jerkic ist eine der Ausnahmen. Der Trainer der Elchinger Scanplus-Baskets hat in der Brühlhalle den Trubel mit jubelnden Fans, Siegerehrung und abgeschnittenen Netzen schon zum siebten Mal erlebt. Dreimal wurde Jerkic Meister mit Weißenhorn und viermal mit Elchingen. Ein weiterer Titel wird vorerst nicht dazu kommen. Der Kroate hört als Trainer der Scanplus-Baskets auf und wird künftig voraussichtlich als Manager im Verein arbeiten. Denn obwohl die Elche die sportliche Qualifikation für die ProA schon durch den Finaleinzug geschafft hatten und dann mit dem 85:67 im Rückspiel gegen die Seawolves Rostock sogar Meister wurden, verzichten sie auf den Aufstieg. „Für ein weiteres Jahr in der ProB bin ich zu ehrgeizig“, sagt Jerkic.
Der Erfolgstrainer mehrere Optionen. Er nimmt eines der Angebote von höherklassigen Vereinen im In- und Ausland an oder er wird Manager in Elchingen. Auch aus privaten Gründen hat Jerkic dem Vereinschef Andreas Werther im Prinzip zugesagt, mit einer Bedingung: „Wir haben sportlich unsere Hausaufgaben gemacht. Jetzt müssen die organisatorischen, logistischen und finanziellen Weichen gestellt werden, damit es eine Perspektive für die ProA gibt.“
Das letzte Spiel der ProB-Saison zeigte einmal mehr, dass Fans und Spieler der Scanplus-Baskets schon zweitligatauglich sind. Mehr als 1000 Zuschauer sorgten in der Brühlhalle für eine tolle Atmosphäre. Die Elche gewannen das erste Viertel mit 26:12 und schon zu diesem Zeitpunkt bestand kaum ein Zweifel daran, dass sie die 93:94-Hypothek aus dem Hinspiel an der Ostsee tilgen würden. In der Folge verkürzten die Seawolves den Rückstand mehrfach auf vier bis fünf Punkte, aber die Elche konterten stets. Das dritte Viertel gewannen sie mit 18:10, die letzten Hoffnungen der Fans aus Rostock zerstörte der Amerikaner Hayden Lescault mit neun Punkten in den letzten vier Minuten. Auf der voll besetzten Tribüne war man sich einig: Es ist ein Jammer, dass diese Mannschaft nicht aufsteigt. In der aktuellen Besetzung hätte sie in der ProA mit dem Abstieg sicher nichts zu tun. Die nächsten Monate werden zeigen, ob es gelingt, den Großteil der Spieler zu halten und sie für mindestens ein weiteres Jahr in der ProB zu motivieren.