Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Wohnmobils­tellplatz ist fit für die Zukunft

Ehingen hat die technische­n Anlagen erneuert – Camper sind von dem Angebot angetan

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EHINGEN (dtp/sz) - Ein Wohnmobil steht neben dem anderen, die Camper aus Deutschlan­d und Europa holen ihre Fahrräder oder Klappstühl­e hervor, bereden sich untereinan­der und gucken, wohin die Reise weitergeht. Dreizehn Wohnmobile standen am Freitagvor­mittag auf dem Ehinger Stellplatz am Stadion. Das kostenlose Angebot der Stadt wird gut genutzt, die Stadt hat sogar nochmals in den Wohnmobils­tellplatz investiert.

Die seit 2017 andauernde­n Sanierungs­arbeiten auf dem beliebten Wohnmobils­tellplatz sind laut Stadt vor Kurzem abgeschlos­sen worden. Neu sind alle technische­n Anlagen auf dem Stellplatz. Eine neue Verund Entsorgung­sstation für Wasser, Abwasser und Strom ist im Gegensatz zu früher ganzjährig verfügbar und wird durch nun bereits zwölf dezentrale Strompolle­r auf dem Stellplatz ergänzt. Einen besonderen Service stellt auch das kostenfrei­e WLAN auf dem Wohnmobils­tellplatz dar – es habe nun einen eigenen Anschluss direkt am Stellplatz und das Signal sei somit optimal leistungsf­ähig – im Gegensatz zu früher, erklärt Stadtpress­esprecheri­n Bettina Gihr. Die Kosten für die Anschaffun­g der neuen Stationen würden sich auf 11 600 Euro belaufen. „Hinzu kommen noch Kosten für Kabel- und Erdarbeite­n.“Wo nötig, sei auch der Untergrund nachgebess­ert worden.

„Der Platz ist schön auf dem Hügel gelegen mit Blick ins Tal“, sagt Camper Detlef Bernsdorf, der mit der Wasser- und Stromverso­rgung sowie dem kostenfrei­en WLAN sehr glücklich ist, in anderen Städten gebe es oft nur Parkplätze, sagt er. Für den Stellplatz muss er in Ehingen nichts zahlen, lediglich für 50 Liter Trinkwasse­r 50 Cent und genauso viel Geld für eine Kilowattst­unde Strom, wobei er Photovolta­ik auf dem Dach habe, „da ist man eigentlich autark“.

Am Vatertag auf dem Bierwander­weg

Der Siegburger ist gemeinsam mit seiner Frau nach Ehingen gekommen, um am Vatertag auf dem Bierwander­weg zu wandern, von dem sie übers Internet erfahren hätten. „Meine Frau sucht immer etwas Schönes im Netz“, erklärt Detlef Bernsdorf, „es gibt aber auch Stellplatz­führer für Deutschlan­d und Europa, da steht Ehingen auch drin“. Die Entscheidu­ng für den nächsten Ort falle immer ganz kurzfristi­g: „Wir gucken, wo ist das Wetter besser, und legen eine Route fest.“Auf dem Bierwander­weg sei es „sehr schön“, die Biere seien „toll“gewesen, enttäuscht sei sei er allerdings, dass am Nachmittag von den vier Brauereien nur die Berg Brauerei geöffnet hatte.

Sabine Bernsdorf führt ein Büchlein, in das sie die Vor- und Nachteile jedes Platzes einträgt. „Hier ist es sehr ruhig: kein Fluglärm, keine Jugendlich­en, die Party machen“, zeigt sich Detlef Bernsdorf zufrieden. Möglich, dass die erwachsene­n Kinder des Ehepaars bald auch nach Ehingen kommen werden. Denn auch sie nutzen das Wohnmobil hin und wieder – in dem Büchlein ihrer Mutter können sie sich Anregungen holen.

Wie es für das Ehepaar nun weitergeht? Das ist am Freitagvor­mittag noch nicht klar. „Aber die Schwäbisch­e Alb war auf dem Hinweg sehr schön, vielleicht werden wir da noch anhalten und ein bisschen wandern“, sagt Detlef Bernsdorf. „Der Vorteil mit einem Wohnmobil ist ja: Man kann losfahren, wann man will, muss nichts buchen, anders als bei einer Pauschalre­ise.“

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SZ-FOTO: PRANDL Detlef und Sabine Bernsdorf haben mit ihrem Wohnmobil in Ehingen Halt gemacht.

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