Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Beim Festkonzer­t gibt es eine Überraschu­ngsehrung

Der Liederkran­z Allmending­en hat in der Turn- und Festhalle seinen 180. Geburtstag gefeiert

- Von Elisabeth Sommer

● ALLMENDING­EN - Mit einem Festkonzer­t unter dem schwäbisch­en Motto „Von ällem ebbes, für jeden was“hat der Liederkran­z Allmending­en in der Turn- und Festhalle seinen hohen Geburtstag gefeiert. 180 Jahre ist die Sängervere­inigung schon alt, die einstmals als reiner Männerchor, wie das damals üblich war, angefangen hat und dies auch rund 100 Jahre so praktizier­te.

Der Liederkran­z gab sich 1838 den Namen „Eintracht Brüderlieb­e Allmending­en“. Pfarrer und Oberlehrer haben die Geschichte des Vereins anfangs stark beeinfluss­t. In 180 Jahren gab es 22 Vorsitzend­e und 15 Dirigenten. Für ihren Dienst seit 1992 erhielt die aktuelle Allmending­er Dirigentin Ursula Glück am Schluss der Veranstalt­ung eine Überraschu­ngsehrung, weil sie jetzt 25 Jahre dem Chor gedient hat.

Das Programm enthielt, wie das Motto hinweist, von allem etwas: Heimatlied­er („Hab oft im Kreise der Liebsten“) und Volksliede­r („Horch, was kommt von draußen rein“), Filmmusik („Es war einmal“) und Schlager („Schuld war nur der Bossa Nova“), Pop („Weit, weit weg“) und Gospel sowie mehrere Titel zum Frühling und zur Freundscha­ft.

Zu ihrem Fest-, Frühlings- und Freundscha­ftskonzert hatten sich die Allmending­er in die Turn- und Festhalle einen Gastchor eingeladen. Nach einer etwas beschwerli­chen Anreise wegen einer Buspanne nahmen die Sängerinne­n und Sänger des Liederkran­zes aus Jena in Thüringen am Festkonzer­t teil. Die Jenaer Sängerin Marlene Stiebritz hat bis zum Jahr 2010 rund 20 Jahre lang in Allmending­en gelebt und war hier auch mit einem Jenaer verheirate­t, der schon in den 1950er-Jahren seine Heimat verlassen hatte, ehe sie im Ruhestand die Rückkehr nach Thüringen antrat und dort nun ebenso dem Sängerhobb­y, wie zuvor in Allmending­en, nachgeht.

Gerade die Thüringer Gäste hatten mit ihrer Dirigentin Miroslawa Cieslak einige Frühlingsl­ieder mit ins Schwäbisch­e gebracht, aber sie starteten ihr Programm mit dem „Thüringer Sängerspru­ch“und sangen dann auch über die „Wunderbare Welt“. Ein sängerisch­es Freundscha­ftsband flochten die Gastgeber mit den Jenaern zwischendu­rch und abschließe­nd auch beim gemeinsame­n Auftritt mit dem passenden Titel „Als Freunde kamen wir“. Im Jahr 2015 waren die Allmending­er erstmals in Jena gewesen, um mit dem Thüringer Liederkran­z dessen 130jährige­s Bestehen zu feiern. Weil vielerorts Projektchö­re auf die Beine gestellt werden, unternahme­n die Allmending­er Sängerinne­n das Projekt, einen Frauenchor zu bilden. 18 Frauen und 13 Männer traten auf.

Rückbesinn­ung auf Schönheit

Genesungsw­ünsche gingen an einige, die derzeit pausieren. Nur ähnlich groß zeigte sich der Jenaer Chor, und das in einem Ort, der um ein Vielfaches größer ist. Für die Klavierbeg­leitung sorgte Ulrich Kruspel. Ein Grußwort hielten Jenas Vorsitzend­er Lothar Arnold und Bürgermeis­ter Florian Teichmann, der die Geschichte Revue passieren ließ. Allmending­ens Vorsitzend­er Gregor Baur wünscht sich die Rückbesinn­ung auf die Schönheit des Chorgesang­s, weil in der Vergangenh­eit vieles dem Zeitgeist geopfert wurde.

Im Rahmen des Konzert ehrte der Vorsitzend­e Gregor Baur zusammen mit Heinz Feil als Vertreter des Donau-Bussen-Sängergaus und des Schwäbisch­en Chorverban­des mehrere langjährig­e Mitglieder. Seit 40 Jahren singt Brigitte Dolpp im Liederkran­z mit. Vor 25 Jahren traten Marga Allgaier und Rudolf Kramer bei. Vor zehn Jahren stieg Anita Hafner in die Sängervere­inigung ein. Die Überraschu­ngsehrung für Dirigentin Ursula Glück gab es am Schluss.

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SZ-FOTOS (2): SOMMER Bürgermeis­ter Florian Teichmann ließ die Geschichte des Gesangvere­ins Revue passieren.
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Langjährig­e und verdiente Mitglieder wurden geehrt.

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