Beim Festkonzert gibt es eine Überraschungsehrung
Der Liederkranz Allmendingen hat in der Turn- und Festhalle seinen 180. Geburtstag gefeiert
● ALLMENDINGEN - Mit einem Festkonzert unter dem schwäbischen Motto „Von ällem ebbes, für jeden was“hat der Liederkranz Allmendingen in der Turn- und Festhalle seinen hohen Geburtstag gefeiert. 180 Jahre ist die Sängervereinigung schon alt, die einstmals als reiner Männerchor, wie das damals üblich war, angefangen hat und dies auch rund 100 Jahre so praktizierte.
Der Liederkranz gab sich 1838 den Namen „Eintracht Brüderliebe Allmendingen“. Pfarrer und Oberlehrer haben die Geschichte des Vereins anfangs stark beeinflusst. In 180 Jahren gab es 22 Vorsitzende und 15 Dirigenten. Für ihren Dienst seit 1992 erhielt die aktuelle Allmendinger Dirigentin Ursula Glück am Schluss der Veranstaltung eine Überraschungsehrung, weil sie jetzt 25 Jahre dem Chor gedient hat.
Das Programm enthielt, wie das Motto hinweist, von allem etwas: Heimatlieder („Hab oft im Kreise der Liebsten“) und Volkslieder („Horch, was kommt von draußen rein“), Filmmusik („Es war einmal“) und Schlager („Schuld war nur der Bossa Nova“), Pop („Weit, weit weg“) und Gospel sowie mehrere Titel zum Frühling und zur Freundschaft.
Zu ihrem Fest-, Frühlings- und Freundschaftskonzert hatten sich die Allmendinger in die Turn- und Festhalle einen Gastchor eingeladen. Nach einer etwas beschwerlichen Anreise wegen einer Buspanne nahmen die Sängerinnen und Sänger des Liederkranzes aus Jena in Thüringen am Festkonzert teil. Die Jenaer Sängerin Marlene Stiebritz hat bis zum Jahr 2010 rund 20 Jahre lang in Allmendingen gelebt und war hier auch mit einem Jenaer verheiratet, der schon in den 1950er-Jahren seine Heimat verlassen hatte, ehe sie im Ruhestand die Rückkehr nach Thüringen antrat und dort nun ebenso dem Sängerhobby, wie zuvor in Allmendingen, nachgeht.
Gerade die Thüringer Gäste hatten mit ihrer Dirigentin Miroslawa Cieslak einige Frühlingslieder mit ins Schwäbische gebracht, aber sie starteten ihr Programm mit dem „Thüringer Sängerspruch“und sangen dann auch über die „Wunderbare Welt“. Ein sängerisches Freundschaftsband flochten die Gastgeber mit den Jenaern zwischendurch und abschließend auch beim gemeinsamen Auftritt mit dem passenden Titel „Als Freunde kamen wir“. Im Jahr 2015 waren die Allmendinger erstmals in Jena gewesen, um mit dem Thüringer Liederkranz dessen 130jähriges Bestehen zu feiern. Weil vielerorts Projektchöre auf die Beine gestellt werden, unternahmen die Allmendinger Sängerinnen das Projekt, einen Frauenchor zu bilden. 18 Frauen und 13 Männer traten auf.
Rückbesinnung auf Schönheit
Genesungswünsche gingen an einige, die derzeit pausieren. Nur ähnlich groß zeigte sich der Jenaer Chor, und das in einem Ort, der um ein Vielfaches größer ist. Für die Klavierbegleitung sorgte Ulrich Kruspel. Ein Grußwort hielten Jenas Vorsitzender Lothar Arnold und Bürgermeister Florian Teichmann, der die Geschichte Revue passieren ließ. Allmendingens Vorsitzender Gregor Baur wünscht sich die Rückbesinnung auf die Schönheit des Chorgesangs, weil in der Vergangenheit vieles dem Zeitgeist geopfert wurde.
Im Rahmen des Konzert ehrte der Vorsitzende Gregor Baur zusammen mit Heinz Feil als Vertreter des Donau-Bussen-Sängergaus und des Schwäbischen Chorverbandes mehrere langjährige Mitglieder. Seit 40 Jahren singt Brigitte Dolpp im Liederkranz mit. Vor 25 Jahren traten Marga Allgaier und Rudolf Kramer bei. Vor zehn Jahren stieg Anita Hafner in die Sängervereinigung ein. Die Überraschungsehrung für Dirigentin Ursula Glück gab es am Schluss.