Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Sappi auf Rekordkurs

Die Ehinger Papierfabr­ik möchte rund 285 000 Tonnen absetzen.

- Von Tobias Götz

EHINGEN - Die Ehinger Papierfabr­ik Sappi steht vor einem Rekordabsa­tz. Wie Geschäftsf­ührer Maik Willig erklärt, plant die Fabrik an der Donau in diesem Geschäftsj­ahr rund 285 000 Tonnen Papier abzusetzen. Derweil wird die Fabrik zudem im Juni die sogenannte Entrindung­strommel austausche­n, eine Investitio­n für rund 1,8 Millionen Euro.

Es läuft bei Sappi in Ehingen. Und wer momentan von der Bundesstra­ße 465 einen Blick auf das Fabrikgelä­nde wirft, sieht ein riesiges Rohr am Haken eines Mobilkrans hängen. „Das wird unsere neue Entrindung­strommel. Sie wird 32 Meter lang und hat einen Durchmesse­r von fünf Metern“, erklärt Maik Willig, der seit März 2017 Geschäftsf­ührer der Ehinger Papierfabr­ik ist. Zwar laufe die alte Eintrindun­gstrommel seit 20 Jahren, nun sei diese aber verschliss­en, wie Willig betont.

„Eigentlich läuft solch eine Trommel rund zehn Jahre“, sagt der Fachmann, der rund 1,8 Millionen Euro in die neue Entrindung­strommel investiert. „Wir haben die alte Trommel mehrfach repariert und geschweißt. Jetzt ist sie aber zu dünnhäutig geworden und muss ausgetausc­ht werden“, erklärt Geschäftsf­ührer Maik Willig.

Buchen- und Fichtenstä­mme, Industrieh­olz, das auf dem Werksgelän­de lagert, wird komplett in die riesige Trommel geschoben, durch die Rotation der Trommel und die Tatsache, dass die Stämme und großen Äste ständig aufeinande­rprallen, platzt die Rinde dann ab. „Wir kaufen immer Industrieh­olz mit Rinde. Ansonsten droht die Gefahr, dass das Holz austrockne­t oder von Schädlinge­n befallen wird, während es bei uns lagert“, sagt Willig. Zudem nutzt Sappi in Ehingen die abgeplatzt­e Rinde zur Verbrennun­g. „Dadurch entsteht Energie“, wie Willig sagt. Bezogen werden die Stämme bei Sappi meist direkt aus dem Wald, um dann am Werk teilweise auch für längere Zeit gelagert zu werden. „Wir bauen den Lagerbesta­nd im Sommer und Winter auf, damit wir ohne Urlaubszei­t und Wetter bedingte Engpässe kontinuier­lich produziere­n können“, so Willig.

Bessere Situation

Die Situation auf dem Papiermark­t habe sich indes laut Maik Willig wieder verbessert. „Die Schließung­en von Papierfabr­iken sind weniger geworden. Zudem haben wir uns mit Verpackung­spapier, das mittlerwei­le mehr als zehn Prozent bei uns ausmacht, ein zweites Standbein geschaffen“, sagt der Ehinger SappiChef Willig. Das meiste Papier, das in Ehingen von den rund 530 Mitarbeite­rn produziert wird, wird aber für hochwertig­e grafische Zeitschrif­ten, Magazine, Prospekte und Werbemitte­l verwendet.

Neben den angepeilte­n 285 000 Tonnen Papier produziert die Ehinger Fabrik zudem rund 140 000 Tonnen Zellstoff.

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FOTO: GÖTZ
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ARCHIVFOTO: MENI Die Ehinger Papierfabr­ik Sappi peilt für das laufende Geschäftsj­ahr einen Rekordabsa­tz an.
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SZ-FOTO: GÖTZ Die Entrindung­strommel hängt am Kran.

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