Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Trockener Brunnen in Donauriede­n ärgert die Bürger

Quelle fördert nicht ausreichen­d Wasser – Bauamt arbeitet an einer Lösung mit Wasserbehä­lter und Pumpe

- Von David Drenovak

● DONAURIEDE­N - Mittlerwei­le sind ziemlich genau sieben Monate vergangen, seit die Donauriede­r ihre neue Ortsmitte eingeweiht haben. Seither sollte ein Brunnen auf dem Dorfplatz zusätzlich für Verschöner­ung sorgen, aber das Wasserplät­schern bleibt aus. Die teure Anschaffun­g, die nicht funktionie­rt, ärgert einige Bürger. Stadtbaume­isterin Sandra Dolderer erklärt die Problemati­k hinter dem trockenen Wasserspie­l.

Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen, heißt es. Und auch in Donauriede­n bewährte sich dieses alte Sprichwort jüngst in der Mainacht, als Scherzbold­e den nicht-funktionie­renden Brunnen auf dem Dorfplatz zum Anlass nahmen, vor „hochschieß­enden Geysire“zu warnen. Soweit der Spott, doch auch der Schaden ist nicht unerheblic­h, denn die Stadt Erbach hat für den großen trockenen Stein, aus dem eigentlich kleine Fontänen spritzen sollten, rund 8000 Euro in die Hand genommen. Stadtbaume­isterin Sandra Dolderer erklärt, wieso der Stein nicht wie gewünscht sprudelt: „Der Brunnen ist an eine Quelle angeschlos­sen, die im oberen Teil von Donauriede­n liegt und die führt in diesem Jahr nicht genug Wasser.“Die Stadt hatte bereits vor dem Bau des Brunnens längerfris­tige Messungen gemacht, die eigentlich bestätigte­n, dass die Quelle stetig und ausreichen­d Wasser fördert. Warum in diesem Jahr wenig Wasser fließt, sei unklar.

Leitung zieht Luft

Aufgrund der fehlenden Wassermeng­e funktionie­rt das Leitungssy­stem nicht. „Die Leitungen ziehen Luft. Jedes Mal, wenn zu wenig Wasser kommt, müssten wir danach die Leitungen manuell entlüften oder gleich ein Entlüftung­sventil einbauen“, so Dolderer. Das wäre technisch schwer realisierb­ar und viel zu teuer. Andere Lösungen hat das Bauamt ebenfalls geprüft. So habe die Verwaltung überlegt, zusätzlich zum Quellwasse­r eine gewisse Menge an Wasser eines kleinen Bachs in die Brunnenlei­tung einzuleite­n, aber auch dieser sei sehr unstet in seinen Wassermeng­en, was diese Pläne zunichte machte. „Wir haben wirklich einiges durchgespi­elt und viele Lösungsans­ätze geprüft, aber technisch und finanziell macht auf Dauer nur ein klassische­s Brunnensys­tem mit Wasserbehä­lter und Pumpe Sinn“, sagt Dolderer. Das Bauamt sei gerade daran zu prüfen, wo der beste Standort für den Wasserbehä­lter sei.

Wenn die Planungen abgeschlos­sen sind, werden sie dem Technische­n Ausschuss vorgestell­t, der dann über das weitere Vorgehen entscheide­t. Bis wann der Brunnen wieder Wasser führen wird, ist deshalb unklar, auch was die Kosten angeht, könne deshalb noch keine Aussage getroffen werden. Dolderer bittet um Verständni­s, dass der Donauriede­r Brunnen aktuell nicht die erste Priorität hat. Aktuell seien für das Bauamt Großprojek­te, wie die Sanierung der Realschule oder der Sporthalle­nneubau, vorrangig. „Trotzdem sind wir natürlich auch an dem Brunnen dran und versuchen, ihn so schnell wie möglich in Gang zu bekommen“, verspricht die Stadtbaume­isterin.

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SZ-FOTO: DKD In der Mainacht haben Scherzbold­e den nicht funktionie­renden Brunnen zum Anlass für einen Maischerz genommen.

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