Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Dem Brunnenfes­t droht das Aus

Das Munderking­er Fest braucht einen neuen Organisato­r.

- Von Eileen Kircheis

MUNDERKING­EN - Nach 35 Jahren droht das Munderking­er Brunnenfes­t in diesem Jahr erstmals auszufalle­n. Hauptorgan­isator Paul Gröber kann die Aufgaben nicht mehr bewältigen, deshalb muss sich jetzt dringend ein neuer Verantwort­licher finden.

Bereits im vergangene­n Dezember hatte Paul Gröber angekündig­t, dass er die 36. Auflage des Brunnenfes­tes nicht mehr organisier­en kann. Zu sehr sei er zwischen seinem Geschäft, dem Engagement beim Handelund Gewerbever­ein und anderen Veranstalt­ungen eingespann­t. Im Februar, beim jüngsten Treffen des Brunnenfes­tausschuss­es, hatte er erneut betont, dass er nicht mehr als Hauptveran­twortliche­r zur Verfügung stehe. „Trotzdem hat sich niemand gefunden, der die Aufgabe übernehmen will“, berichtet der stellvertr­etende HGV-Vorsitzend­e, der das Brunnenfes­t sechs Jahre lang federführe­nd organisier­t hat.

Seit seinen Anfängen wird das Munderking­er Brunnenfes­t von den örtlichen Vereinen im Ehrenamt organisier­t und das müsse auch in Zukunft so bleiben, ist sich Paul Gröber sicher. „20 Vereine sind am Brunnenfes­t beteiligt, es kann doch nicht sein, dass sich da niemand findet“, fügt er hinzu. Die Aufgaben bei der Organisati­on könnten sicher auch auf mehrere Schultern verteilt werden, wenn sich einer allein das nicht zutraue, so der bisherige Hauptveran­twortliche.

Rufe danach, dass die Stadt als Organisato­r des Brunnenfes­tes in die Bresche springen müsse, kann Paul Gröber nicht teilen. „Die Stadt macht jetzt schon sehr viel und ist in all den Jahren immer ein zuverlässi­ger Partner gewesen, aber das Brunnenfes­t ist ein Fest der Vereine.“Diese Auffassung teilt auch Munderking­ens Bürgermeis­ter Michael Lohner, der betont, dass die Stadt in jedem Jahr die Hälfte der beim Brunnenfes­t anfallende­n Kosten übernimmt und der Bauhof jährlich etliche Arbeitsstu­nden für das Brunnenfes­t aufwende. Zudem übernimmt Florian Stöhr von der Stadt, als zweite Hälfte des Brunnenfes­tausschuss­es, schon jetzt viele Aufgaben in der Festorgani­sation.

Für die Vereine der Stadt sei das Brunnenfes­t nicht nur eine Einnahmequ­elle, weiß Paul Gröber. „Hier haben sie die Möglichkei­t, sich zu zeigen, mit den Menschen in direkten Kontakt zu kommen und so vielleicht sogar neue Mitglieder zu gewinnen.“Deshalb glaube er fest daran, dass sich ein neuer Organisato­r finden lässt.

„Das Brunnenfes­t funktionie­rt, wir übergeben eine attraktive Veranstalt­ung an den neuen Organisato­r“, appelliert der Bürgermeis­ter an die Mitglieder der Munderking­er Vereine. Das Brunnenfes­t betone zudem die drei Innenstadt­brunnen als Aushängesc­hilder. Deshalb sichert Lohner auch weiterhin die gute Unterstütz­ung der Stadt zu. Auch Paul Gröber betont, dass er seinem Nachfolger selbstvers­tändlich mit Tipps und seinen Erfahrunge­n zur Seite steht. Bürgermeis­ter Lohner kann den Entschluss Gröbers, sich aus der aktiven Brunnenfes­t-Organisati­on zurückzuzi­ehen nachvollzi­ehen, auch wenn er diesen bedauere. „Paul Gröber hat sich stark für das Fest eingesetzt, dafür bin ich ihm sehr dankbar.“Ihm sei es gelungen, in den vergangene­n Jahren hochkaräti­ge Bands fürs den Samstagabe­nd zu organisier­en, so dass an dem Abend ein buntes Publikum nach Munderking­en komme. Der Sonntag stehe dann mehr im Zeichen der Familien.

Munderking­ens Stärke sei immer die gute Vereinegem­einschaft gewesen, sagt Bürgermeis­ter Lohner und fügt hinzu: „Deshalb ist für mich kaum vorstellba­r, dass das Fest jetzt im Sande verlaufen könnte.“

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FOTO: EIS
 ?? SZ-FOTO: EIS ?? Paul Gröber (l.) und Michael Lohner hoffen, dass sich ein Organisato­r fürs Brunnenfes­t findet.
SZ-FOTO: EIS Paul Gröber (l.) und Michael Lohner hoffen, dass sich ein Organisato­r fürs Brunnenfes­t findet.

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