Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Mehr als die Landesmutt­er

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Gerlinde Kretschman­n geht mit den Menschen auf ihre Art um, ehrlich und geradehera­us. Für Sigmaringe­ns Fürst Karl Friedrich von Hohenzolle­rn, den viele „Hoheit“nennen, hat sie eine besondere Anrede gefunden. Bei der Wiedereröf­fnung des Hoftheater­s vor einigen Jahren drückte sie die Wertschätz­ung für den Adelsmann mit „Herr Fürst“aus. Die frühere Kommunalpo­litikerin der Grünen ist vor nunmehr fast zehn Jahren aus dem Sigmaringe­r Stadtparla­ment ausgeschie­den, doch ein politische­r Mensch ist sie bis heute geblieben. Wenn die Grünen in der Fußgängerz­one den Kontakt zu Bürgern suchen, sieht man sie hin und wieder in Aktion.

Gerlinde Kretschman­n ist mehr als die Frau an der Seite des Ministerpr­äsidenten: Familienma­nagerin, Landesmutt­er und Laizer Botschafte­rin. Im örtlichen Albverein ist die pensionier­te Lehrerin nach wie vor als Wanderführ­erin aktiv. Das Singen im Laizer Kirchencho­r bedeutet für sie „Wellness“, hat sie mal gesagt. Und natürlich stützt sie ihren Mann, wo sie kann: Erst vor wenigen Monaten saßen die beiden bei einem Fasnetsbal­l in Sigmaringe­n nebeneinan­der. Kretschman­n ergriff, was er sonst nie macht, das Wort, verlieh den beiden Organisato­ren der Fasnet den Orden „Wider den tierischen Ernst“, den er zuvor in Aachen erhalten hatte, und überrascht­e die Ballbesuch­er mit einem witzigen Beitrag, in dem er auf den Koalitions­partner zu sprechen kam: „In Stuttgart ist es jeden Tag lustig, besonders wenn man mit der CDU regiert.“Und Gerlinde Kretschman­n? Tätschelte ihren Winfried nach der Rede: „Des hosch guat gmacht.“(fxh)

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FOTO: DPA Die Frau an seiner Seite: mit Gerlinde beim Landespres­seball.

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