Öpfinger Bücherei ist gut aufgestellt
Gemeinde steuert jährlich 40 000 Euro zu – VHS leistet gute Arbeit
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ÖPFINGEN - Die Gemeindebücherei Öpfingen besteht heuer seit zehn Jahren. Grund genug, dies groß zu feiern. Das gab Büchereileiterin Sarah Bogenrieder am Dienstagabend im Gemeinderat bekannt. Gefeiert werden soll am 15. Juni ab 17 Uhr in der Mehrzweckhalle. Gleichzeitig stellte Sarah Bogenrieder den anwesenden Räten und Zuschauern die neuesten Zahlen zur Entwicklung der Gemeindebücherei und zur VHS Öpfingen vor.
Bürgermeister Andreas Braun stellte gleich zu Beginn des Tagesordnungspunktes klar, dass er die Gemeindebücherei für eine gute und wertvolle Einrichtung hält, die es wert sei, über die eigentliche gemeindliche Aufgabe hinaus zu fördern. „Es ist toll, dass wir hier Kinder und Jugendliche für das Lesen begeistern und dieses Angebot kostenlos zur Verfügung stellen können. Wir haben eine sehr gut eingerichtete Bücherei“, so der Schultes eingangs. Trotz Zeiten einer schnelllebigen Digitalisierung sei das Lesen nach wie vor eine zentrale Voraussetzung zur gesellschaftlichen Teilhabe und er halte es für äußerst wichtig, dieses kostenlose Angebot für die Bürger in Zukunft zu erhalten. Jährlich müsse die Gemeinde zur Bücherei derzeit etwa 40 000 Euro zuschießen, damit diese sich trägt: „Aus meiner Sicht ist das Geld gut angelegt“, sagte Braun. Im gleichen Atemzug lobte Braun auch die Arbeit der VHS, die in Öpfingen ebenfalls von Sarah Bogenrieder geleitet wird.
Sarah Bogenrieder stellte zunächst die neuesten Zahlen zur Entwicklung der Bücherei aus dem Jahr 2017 vor. So wurden im vergangenen Jahr 17 839 Medien in der Bücherei ausgeliehen, was im Vergleich zum Jahr 2016 einem Rückgang von 1120 Ausleihen entspricht. „Die ursprüngliche Zielsetzung lag bei 12 000 Ausleihen im Jahr. Von daher liegen wir noch deutlich über der anvisierten Zahl“, sagte Bogenrieder. Die Zahlen in den umliegenden Gemeinden seien ähnlich zu verorten. Derzeit gebe es 1063 eingetragene Nutzer in der Bücherei, von denen etwa 50 Prozent aktiv Medien ausleihen würden.
Öpfinger Bücherei verzeichnet 66 neue Nutzer
Neu hinzugekommen sind im vergangenen Jahr 66 Personen, im Jahr 2016 waren es nur 57 Neuanmeldungen. Den größten Teil der neu angemeldeten Nutzer machen Kinder und Jugendliche aus. „Im vergangenen Jahr konnten wir 36 neue Kinder und zwei neue Jugendliche als Nutzer unserer Bücherei gewinnen“, sagte Bogenrieder. Bei den Erwachsenen seien im vergangenen Jahr 26 neue Büchereiausweise beantragt
worden. Der stärkste Monat mit Ausleihen im vergangenen Jahr sei der August gewesen, der schwächste der Dezember.
Bogenrieder ging auch auf die eigentliche Arbeit der Gemeindebücherei ein. „Wir suchen auch Bücher für Schulen raus, wenn diese anrufen und reservieren diese“, sagte Bogenrieder. In Zukunft sei beabsichtigt, eine Lesehistorie aufzubauen, damit Büchereinutzer sehen können, welche Medien sie bereits ausgeliehen haben. „Dafür müssen wir aber noch ein neues Anmeldeformular entwerfen“, erklärte Bogenrieder mit Blick auf den Datenschutz. Um in Zukunft Geld zu sparen, will Sarah Bogenrieder die Kommunikation mit den Kunden weitestgehend auf E-Mail umstellen. Beispielsweise könnte die erste Mahnung nach Ablauf der Leihfrist per E-Mail verschickt werden, um Porto zu sparen. Auch die Erinnerung zur Abgabe könne per EMail verschickt werden.
Im zweiten Teil ihres Vortrags ging Sarah Bogenrieder auf die Arbeit der VHS in Öpfingen ein. „Hier können wir eine Steigerung bei der Durchführungsquote vermelden“, betonte Bogenrieder. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr in Öpfingen 224 Veranstaltungen angeboten, von denen 191 tatsächlich stattfinden konnten. „Das entspricht einer Durchführungsquote von 85,25 Prozent.“Gut laufen würden die sogenannten alten Kurse wie etwa Yoga, Pilates, Töpfern oder Schneidern. Besonders gut laufen würde das Kinderkino. Schlecht einzuschätzen seien im Vorfeld die Vorträge, da hier die Leute gern spontan entscheiden, ob sie teilnehmen möchten. „Hier müssen wir immer überlegen: Wollen wir das ganze mit oder ohne Anmeldung machen. Wir könnten Gefahr laufen, bei einem Vortrag etwa nur zwei Zuhörer zu Besuch zu haben. Das ist immer schwierig einzuschätzen“, so Bogenrieder.