Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Die „nette“Alternativ­e

Immer mehr Gastronome­n unterstütz­en die Aktion „Nette Toilette“in Blaubeuren.

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BLAUBEUREN (sz) - Sie haben es zwar nicht erfunden, aber die Idee konsequent und zielgerich­tet für sich umgesetzt. Blaubeuren bietet inzwischen mit neun Betrieben jede Menge „stiller Örtchen“, die das Angebot der Öffentlich­en Toiletten ergänzen.

Was im Frühjahr 2012 ganz klein begann zieht in Blaubeuren immer weitere Kreise. Drei Gastronome­n erklärten sich damals bereit, der Öffentlich­keit ihre Toiletten zur Verfügung zu stellen. Nach und nach stieg die Zahl der Partner auf sieben. Mit der Waldgastst­ätte Schillerst­ein und dem Restaurant Güterbahnh­of sind nun nochmal zwei weitere Mitstreite­r dazugekomm­en. „Obwohl nicht zentral im Stadtkern gelegen, sind die neuen Partner genauso wichtig“so Bürgermeis­ter Jörg Seibold, „denn beide liegen an den neuen Rundwander­wegen Blaubeurer Felsenstie­g und Eiszeitjäg­erpfad“. Die Rundwege wurden 2017 als Qualitätsw­anderwege ausgezeich­net und bieten mit jeweils rund zehn Kilometer Länge ein facettenre­iches Wanderverg­nügen. „Dazu gehört auch eine passende Infrastruk­tur“so Bürgermeis­ter Seibold weiter.

Für Familie Kaufmann von der Waldgastst­ätte Schillerst­ein war es bisher schon eine Selbstvers­tändlichke­it, den Wanderern ohne Aufhebens die Toiletten zur Verfügung zu stellen. Dennoch freuen Sie sich, dass die Stadt auf sie zugekommen ist. Das vor wenigen Monaten wiedereröf­fnete Restaurant Güterbahnh­of der Familie Milovanovi­c liegt verkehrsgü­nstig am Bahnhof und nicht selten ist der dringendst­e Gang der Zuggäste erst einmal in die nahegelege­nen Gaststätte­n.

Möglich wird die Kooperatio­n durch die finanziell­e Unterstütz­ung zur Reinigung und Pflege seitens der Stadt an die Gastronome­n. Vorteile bietet das Konzept allen. Die Aufwendung­en für die Stadt sind bei weitem nicht so hoch, wie beim Bau und Unterhalt Öffentlich­er Toiletten. Die Wirte erhalten einen Obolus für ihre bereits bestehende­n WC´s und die Aussicht auf den ein oder anderen neuen Gast. Die Bevölkerun­g bekommt nach und nach ein flächendec­kendes Netz an frei zugänglich­en Toiletten, die zudem sauber und gepflegt sind.

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FOTO: STADT BLAUBEUREN Der rote Aufkleber am Eingang signalisie­rt den Passanten in der Blautopfst­adt, dass sie hier unentgeltl­ich aufs stille Örtchen dürfen, ohne etwas konsumiere­n zu müssen.

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