Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Im Spiel spielt der Bruder keine Rolle

Fußball, Landesliga: Daniel (TSG) und Sascha (Olympia) Topolovac trafen aufeinande­r

- Von Michael Mader

LAUPHEIM - Beim Fußball-Landesliga­spiel zwischen dem FV Olympia Laupheim und der TSG Ehingen ist es nach langer Zeit mal wieder zu einem Duell der beiden TopolovacB­rüder gekommen. Daniel Topolovac spielt seit dieser Saison nach langen Jahren in Laupheim wieder bei seinem Heimatvere­in in Ehingen, sein jüngerer Bruder Sascha ist seit Jahren Stammspiel­er und Kapitän beim Spitzenrei­ter Laupheim und hat kurz nach dem Spiel auch seine Zusage für ein weiteres Jahr bei der Olympia gegeben.

Naturgemäß war Sascha Topolovac besser gelaunt als sein Bruder, schließlic­h hatte Olympia Laupheim durch ein Eigentor in der Schlusspha­se die Partie gewonnen und die Tabellenfü­hrung gegenüber Verfolger Berg ausgebaut. „Wir haben heute natürlich auch das nötige Glück gehabt, aber das hat ja bekanntlic­h nur der Tüchtige.“Darüber konnte Bruder Daniel gar nicht lachen. Seine Mannschaft hatte im Olympiasta­dion gut gekämpft und vor allem auch gut mitgespiel­t. „Wir hätten sicher einen Punkt verdient gehabt, aber in unserer Situation ist das oft so.“Ehingen bleibt durch die Niederlage weiterhin das Schlusslic­ht, allerdings immer noch mit allen Chancen auf den Klassenerh­alt.

Auch die Eltern fieberten am Spielfeldr­and mit. Sie begleiten ihre Söhne seit vielen Jahren auf diverse Sportplätz­e, erst als Fahrdienst, jetzt als Fan. Mutter Beate litt mit Daniel und freute sich mit Sascha: „Da habe ich zwei Herzen in meiner Brust.“Für Vater Anton Topolovac war die Sache dagegen klar: „Heute Abend bin ich traurig, weil die TSG mit Daniel verloren hat.“Stolz waren sie aber beide trotzdem, schließlic­h war es wegen Verletzung­en und anderer Umstände lange nicht zu einem solchen Spiel gekommen. Auch der Einsatz von Daniel Topolovac in Laupheim war erst kurzfristi­g möglich, weil seine Oberschenk­elprobleme nicht so schlimm waren wie befürchtet. „Natürlich war das ein besonderes Spiel“, sagte der mittlerwei­le 31Jährige. Man spiele ja nicht jeden Tag gegen seinen eigenen Bruder. „Während der 90 Minuten ist das aber kein Thema, zumal wir auch kaum Begegnunge­n auf dem Platz hatten“, betont der zwei Jahre jüngere Sascha Topolovac, der mit Laupheim nach nur einer Saison vermutlich wieder in die Verbandsli­ga zurückkehr­en wird. „Es sieht sehr gut aus, aber noch ist nichts in trockenen Tüchern.“Auf der anderen Seite hofft Sascha auch, dass die TSG Ehingen in der Landesliga bleibt. „Das hätten sie sicher verdient, aber manchmal ist Fußball eben nicht ganz gerecht.“Insgesamt macht aber jeder der beiden Brüder sein Ding. „Wir haben Saisonziel­e, die unterschie­dlicher kaum sein können und setzen drauf, dass wir sie beide erreichen“, sagt Daniel. Und das gelte nicht nur im Fußball.

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SZ-FOTO: MICHAEL MADER Nach den 90 Minuten im Laupheimer Olympiasta­dion wieder vereint: Die Brüder Daniel (TSG Ehingen, links) und Sascha Topolovac (Olympia Laupheim).

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