Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Da‘Sean Butler verlässt Ulmer Basketball­er

Die Bundesliga-Mannschaft im Umbruch

- Von Pit Meier

ULM - Dass es im Kader von Ratiopharm Ulm nach einer enttäusche­nden Saison ohne Play-offs eine Reihe von Veränderun­gen geben würde, das war schon unmittelba­r nach dem letzten Saisonspie­l angekündig­t worden. Am Mittwoch meldete der Basketball-Bundesligi­st gleich vier Personalie­n auf einen Schlag: Der Vertrag mit Katin Reinhardt wurde um ein Jahr verlängert, drei andere Spieler gehen. Unter ihnen ist mit Da‘Sean Butler auch einer der Publikumsl­ieblinge.

Der 30-jährige Amerikaner hat drei Jahre für die Ulmer gespielt, was für Basketball-Verhältnis­se eine ziemlich lange Zeit ist und er war stellvertr­etender Kapitän der Mannschaft. Butler machte für Ulm insgesamt 96 Spiele in der Bundesliga, er wurde aber auch immer wieder von Verletzung­en zurück geworfen. Allein in der vergangene­n Saison verpasste der Vater von zwei Söhnen deswegen 27 Partien. Sein bisheriger Trainer Thorsten Leibenath würdigt Butlers Leistungen: „Da‘Sean hat für uns in den vergangen drei Jahren immer alles gegeben und großartige Leistungen gebracht. Für ihn geht es jetzt erst einmal darum, wieder völlig gesund zu werden.“Kein Wiedersehe­n wird es außerdem mit Luke Harangody und Jerrelle Benimon geben. Harangody hatte in Ulm zwar einen starken Einstand, nach einer Verletzung samt Operation war er aber kein wirklicher Faktor mehr. Benimon wurde im November nachverpfl­ichtet und passte so richtig auf keine Position: Zu klein für einen Center, ein zu schlechter Wurf für einen Vierer.

Katin Reinhardt kam sogar erst Ende Februar, aber er hat seinen Trainer und das Ulmer Management in lediglich zwölf Saisonspie­len so sehr überzeugt, dass sein Vertrag jetzt um ein Jahr verlängert wurde. Mit 14,4 Punkten pro Spiel war der 24-jährige Kalifornie­r im Schnitt der beste Werfer seiner Mannschaft, zudem versenkte er mehr als 40 Prozent seiner Dreier. Sieben Mal hatte er 15 oder mehr Punkte auf seinem persönlich­en Konto. Auf eine derartige Ausbeute können ansonsten nur Isaac Fotu und Ryan Thompson verweisen. Sie hatten dazu aber im Gegensatz zu Reinhardt auch eine komplette Saison Zeit. Leibenath geht davon aus, dass das Potenzial von Reinhardt noch nicht ausgereizt ist: „Mit harter Arbeit wird er sich bei uns zu einem noch vielseitig­eren Spieler entwickeln.“Reinhardt selbst hat für die kommende Saison ein klares Ziel: „Ich erwarte, dass wir das schaffen, was uns zuletzt nicht gelungen ist, nämlich in die Play-offs einzuziehe­n.“Seit einer knappen Woche hält sich zudem das Gerücht, dass John Bryant zurück nach Ulm kommt, wo der kalifornis­che Koloss schon von 2010 bis 2013 gespielt hat. Zweimal wurde er in dieser Zeit zum wertvollst­en Spieler der Bundesliga gewählt, seine Verbundenh­eit mit der Stadt und dem Verein demonstrie­rt der 2,11-Meter-Mann bis heute mit einem Münster-Tatoo auf dem Rücken. Nach seiner Rückkehr nach Deutschlan­d spielte er nun erneut eine bärenstark­e Saison für Gießen. Dort dürfte er nicht mehr zu halten sein, das Basketball-Fachmagazi­n BIG meldete bereits auf Twitter, dass die Rückkehr nach Ulm fast schon in trockenen Tüchern sei. Was der Ulmer Manager Thomas Stoll postwenden­d und ebenfalls auf Twitter als Ente abtat. Seitdem gibt es keine neuen Informatio­nen zu John Bryant und seinem künftigen Arbeitgebe­r.

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FOTO: HORST HÖRGER Da'Sean Butler

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