Kabale und Liebe in frischer neuer Version
Theater AG spielt Schiller-Stück in neuzeitlicher Sprache und erntet stürmischen Beifall
EHINGEN (kö) - Schillers bürgerliches Trauerspiel „Kabale und Liebe“gehört zu den Klassikern schlechthin und ist oft Stoff des Deutschunterrichtes in Klasse 8 oder 9. Deutschlehrerin Janett Wetzel vom JohannVanotti-Gymnasium hat es so gut gefallen, dass sie das Drama ihrer Theater AG vorgeschlagen hat.
Die Darsteller der Klassen 9, 10 und 11 waren ebenfalls begeistert und seit Beginn des Schuljahres haben sie zusammen mit Janett Wetzel und Carola Jenter das bürgerliche Drama einstudiert, allerdings in einer neuen einfacheren vom früheren Deutschlehrer der Realschule, Wolfgang Stierle, gefassten Form. Die beiden Regisseurinnen haben ebenfalls noch den Rotstift angesetzt. Was nun aus der vielen Arbeit geworden ist, konnte sich bei den beiden Aufführungen sehen lassen. „Je häufiger die Schüler das Stück gespielt haben, umso besser hat es ihnen gefallen“, sagten die beiden Lehrerinnen unisono. Die Mitspieler konnten ihre Rolle im Stück selbst wählen. Auch das sehr eindrucksvolle Bühnenbild mit links dem bürgerlichen Heim der Luise, rechts dem imposanten Adelshaushalt und in der Mitte das rote Sofa der verführerischen Lady Milford, hat die Theater AG in Eigenarbeit hergestellt.
Wie bei Schiller ging es um Liebe, Egoismus, Neid, Zorn, Schuld und Reue. Ein junger Adeliger liebt die bürgerliche Musikertochter Luise Miller, sie erwidert diese Liebe, doch beide Väter sind strikt dagegen. Der von Luise aus väterlicher Sorge, „ein adeliger Windhund“, der von Ferdinand aus Furcht vor dem Eklat, den diese Beziehung um das 19. Jahrhundert noch verursacht hätte. Der Vater will seinen Ferdinand mit der Gespielin des Fürsten verkuppeln, einmal um sich Einfluss am Hof zu sichern zum anderen, um dunkle Machenschaften von früher weiter sicher zu vertuschen. Ferdinand musste diese Lady Milford besuchen, erklärte ihr aber gleich, dass sein Herz einer anderen gehört und bat sie von einer Heirat Abstand zu nehmen. Noch tat das die Lady nicht, wollte doch ihr eigenes Schäfchen ins Trockene bringen. Der exzentrische Hofmarschall von Kalb sorgte sowohl von seiner Kostümierung wie auch vom Gehabe für komische Momente. Sekretär Wurm, ebenfalls in Liebe zu Luise entbrannt, spann eifrig zusammen mit Ferdinands Vater seine Intrigen. Ein Happy End ist bei Schiller nicht vorgesehen, Luise und Ferdinand gingen an den Intrigen zugrunde und sterben gemeinsam den Gifttod, haben sich aber im Tod wieder vereint, die Väter sind betroffen.
Stürmischer Beifall von den Zuschauern war den Darstellern sicher. Es spielten Maximilian Dusper, Friedrich Loparev, Edgard Mumber, Catharina Rieger, Meret Maier-Wörz, Selim Kalemci, Alper Ceylan, Katharina Lehmann, Marlene Kottmann, Maya Stoll, Stephan Gaach sowie Emma Kathan und Lorena Schick.