Neues Cafés im ehemaligen St.-Anna-Kloster geplant
Munderkinger Bauausschuss lehnt Genehmigung für große Dachfenster wegen Altstadtsatzung ab
MUNDERKINGEN (eis) - In Munderkingen könnte ein neues Café entstehen. Ein entsprechendes Baugesuch hat der Munderkinger Bauausschuss am Donnerstag behandelt. Elisabeth Meixel vom Café Knebel möchte im denkmalgeschützten Lager- und Werkstattgebäude des ehemaligen St.-Anna-Klosters ein Café und im Obergeschoss eine Wohnung einbauen.
Das Gebäude soll komplett saniert und die Fenster und Eingangselemente sollen entsprechend der bestehenden Formate und der vorhandenen Gliederung nach den Vorgaben der Denkmalbehörde erneuert werden. Auch der Dachstuhl wird saniert und mit Biberschanzziegeln neu eingedeckt. Im Untergeschoss soll auf 55 Quadratmetern Grundfläche das Café entstehen. Die Wohnung mit etwa 66 Quadratmetern ist im Ober- und Dachgeschoss geplant.
Damit die Wohnräume überhaupt Tageslicht bekommen, sollen auf der Nordseite des Gebäudes zwei kleinere und auf der Südseite zwei größere Dachfenster eingebaut werden. Die vorgesehenen Umbaumaßnahmen haben die Bauherren bereits mit der Denkmalbehörde vorbesprochen, erklärte Roland Kuch, Leiter des Verbandsbauamtes, in der Sitzung. Voraussichtlich müssten zwei Stellplätze ausgewiesen werden.
Weil das Projekt städtebaulich eine Bereicherung für Munderkingen sei, empfahl Kuch den Mitgliedern des Bauausschusses, das Einvernehmen zu erteilen. Das sah Ralf Selg ganz anders, schließlich würden die Dachfenster auf der Südseite die Maße überschreiten, die in der geplanten Altstadtsatzung festgeschrieben sind. „Mit dieser Ausnahme unterlaufen wir direkt zu Beginn das ganze Vorhaben“, so der Architekt, der das Vorhaben dennoch lobte. „Es ist toll, wenn jemand die Initiative ergreift und Leerstand neu nutzen möchte.“
Bürgermeister Michael Lohner erklärte, dass zu Beginn mehr Dachfenster vorgesehen waren. Im Gespräch mit der Bauherrin habe man sich darauf geeinigt, weniger und dafür größere Fenster einzubauen. „Auch die Denkmalbehörde hat eingesehen, dass Wohnräume ohne Fenster nicht funktionieren“, so der Bürgermeister. Die beiden südlichen Dachfenster überschreiten die Vorgaben der Altstadtsatzung in der Breite um 30 Zentimeter.
Dennoch wollte Ralf Selg über das Baugesuch und die Befreiung für die Dachfenster getrennt abstimmen. Dem Baugesuch stimmte das Gremium geschlossen zu. Bei drei Jaund sechs Neinstimmen wurde die Aufnahme für die Dachfenster jedoch abgelehnt.