Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Kein Spiel wie jedes andere

Fußball, WFV-Pokal: Ulmer Spatzen treffen am Pfingstmon­tag im Finale auf Ilshofen

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ULM (gioe) - Die Zeichen stehen auf Veränderun­g beim SSV Ulm 1846 Fußball. Strukturel­le Änderungen wird es geben und vor allem personelle: Spieler gehen, Torwartleg­ende Holger Betz ist schon weg und Trainer Tobias Flitsch sowie der Sportliche Leiter Lutz Siebrecht stehen vor ihrem letzten Spiel an der Seitenlini­e der Spatzen. Und das wird es in sich haben, am Montag, 21. Mai, 17 Uhr, spielt der SSV im Stuttgarte­r GaziStadio­n gegen den TSV Ilshofen. Es ist das Finale des WFV-Pokals. Ein Sieg in dem Spiel wäre nicht nur ein gebührende­r Abschied für die beiden, es hätte auch einige Folgen für den Verein (siehe Bericht unten).

Am Freitag hielten Flitsch und Siebrecht ihre letzte Pressekonf­erenz im Ulmer Donaustadi­on ab. Die Stimmung war gut und Trainer Flitsch war zu Späßen aufgelegt. „Das Ziel ist es, den ersten Heimsieg einzufahre­n“, sagte er. Dass das Pokalfinal­e im Stuttgarte­r Stadion ist, passt zur Dramaturgi­e des Spiels. Ab der kommenden Saison wird Flitsch bei den Stuttgarte­r Kickers an der Seitenlini­e stehen, die in dieser Saison den schmerzhaf­ten Abstieg aus der Regionalli­ga Südwest in die Oberliga verkraften mussten. In Stuttgart beerbt er Jürgen Seeberger, der den Verein nach dem Abstieg verlassen hat. Laut einer Mitteilung des Vereins sei Flitsch jetzt schon in die Kaderplanu­ng und die Saisonvorb­ereitung involviert. Doch noch gehöre seine ganze Konzentrat­ion dem Pokalfinal­e, versichert er. Und das „kann von mir aus sein, wo es will“.

In Stuttgart findet es zum vierten Mal in Folge statt. Für die Ulmer ist es das erste Mal, dass sie ein Finale in der Landeshaup­tstadt bestreiten. Mit sieben Titeln sind die Spatzen Rekord-Pokalsiege­r und gehen als höherklass­igere Mannschaft als Favorit in die Partie gegen Ilshofen. Dass genau das seine Spieler aber auch denken und deshalb abschalten, möchte Flitsch nicht sehen: „Es ist ein Finale, alles ist möglich. Das wissen wir und tun im Training alles dafür.“Von der Leistung im Training sei er begeistert, sagt er. „Es herrscht voller Fokus und Aggressivi­tät. Jeder ist angespannt.“

In den Ulmer Reihen finden sich einige Spieler, die diese Anspannung kennen. Alper Bagceci, Tim Göhlert, Florian Krebs und Christian Sauter haben alle mit dem FC Heidenheim den Pokal schon gewonnen. Alle außer Göhlert können auch jetzt wieder zum Einsatz kommen. Außer Holger Betz und Verteidige­r Göhlert stehen alle Spieler im Mannschaft­straining, sagt Tobias Flitsch. Auch Ardian Morina hat nach seiner Verletzung im Sprunggele­nk wieder trainiert.

„Jeder ist angespannt.“Trainer Tobias Flitsch vor dem Spiel des Jahre für die Spatzen

Der Plan von Flitsch gegen Ilshofen ist klar: „Wir wollen über den Laufeinsat­z und die Zweikämpfe kommen.“Die Ulmer verlassen sich auf ihre Stärken, wie sie es auch zuletzt in der Regionalli­ga getan haben – auch wenn unter den vergangene­n vier Spielen drei Niederlage­n steckten. Flitsch sagte: „Wir brauchen nicht viel zu verändern.“Übrigens sei auch seine Herangehen­sweise in der Vorbereitu­ng auf die Spiele die gleiche wie immer.

Mindestens 700 Fans sind dabei

Nach dem Training am Freitag wollen die Spatzen noch am Sonntag eine Einheit einlegen, ehe es dann am Montagmitt­ag per Mannschaft­sbus nach Stuttgart geht. Mit im Schlepptau werden mindestens 700 Ulmer Fans sein, die dem Verein im Zug folgen wollen. Tobias Flitsch zählt jedenfalls auf die Unterstütz­ung der Anhänger.

 ?? FOTO: HORST HÖRGER ?? Spatzen-Trainer Tobias Flitsch (links) und der Sportliche Leiter Lutz Siebrecht werden gegen Ilshofen das letzte Mal an der Seitenlini­e des SSV Ulm 1846 Fußball stehen. Ein Sieg wäre die Krönung ihrer gemeinsame­n Zeit.
FOTO: HORST HÖRGER Spatzen-Trainer Tobias Flitsch (links) und der Sportliche Leiter Lutz Siebrecht werden gegen Ilshofen das letzte Mal an der Seitenlini­e des SSV Ulm 1846 Fußball stehen. Ein Sieg wäre die Krönung ihrer gemeinsame­n Zeit.

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