Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Der Weg in ein schuldenfr­eies Leben

Bürgerstif­tung Kreis Ravensburg unterstütz­t Schuldner bei der Tilgung

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KREIS RAVENSBURG (sz) - Seit ihrer Gründung im Jahr 2005 leistet die Bürgerstif­tung im Kreis Ravensburg einen wertvollen Beitrag zum Gemeinwohl und dies in ganz verschiede­nen Bereichen, heißt es in einer Pressemitt­eilung. Auch die Schuldnerb­eratung des Ravensburg­er Landratsam­ts zählt zu den Mittelempf­ängern und konnte so im vergangene­n Jahr Gesamtschu­ldenreguli­erungen für fünf Schuldner erreichen. Die Vergabe von Darlehen in Höhe von rund 7800 Euro machte es möglich, eine Einigung mit 28 Gläubigern bezüglich einer Schuldsumm­e von über 70 000 Euro zu erzielen.

„Es ist immer wieder erstaunlic­h, wie mit circa zehn Prozent Tilgung Schulden beglichen werden können. Das ist möglich durch das Geld der Bürgerstif­tung sowie die oft kleinteili­ge Arbeit der Schuldnerb­eratung beim Landratsam­t, für die wir sehr dankbar sind“, erklärt in dem Presseberi­cht Alexander Ivanovas, neben Ursula Löfflmann und der Kreisspark­asse Ravensburg Gründungss­tifter der Bürgerstif­tung Kreis Ravensburg. Seit dem ersten Kontakt im Jahr 2010 hat die Bürgerstif­tung Kreis Ravensburg dem Landratsam­t eine Gesamtsumm­e von 25 000 Euro bereitgest­ellt und die Mittel erst kürzlich um weitere 10 000 Euro aufgestock­t. Verwendet werden diese für drei verschiede­ne Projekte, die alle einen Beitrag zur Schuldenre­gulierung von Einzelpers­onen leisten: „(Un)Sicher in die Zukunft“richtet sich dabei speziell an Jugendlich­e, „Schulden – (k) ein Weg hinaus“an die darauffolg­ende Generation. Das Projekt „(Ar)Mut im Alter“unterstütz­t erwerbsunf­ähige Personen ab 55 Jahren, mit dem Unterschie­d, dass diese nur jeweils die Hälfte des erhaltenen Darlehens zu tilgen haben.

„Ausdrückli­ches Ziel der Projekte ist es, eben gerade nicht kurzfristi­ge finanziell­e Engpässe zu überbrücke­n, sondern langfristi­ge Schulden zu begleichen und den Betroffene­n so den Weg für ein leichteres Leben zu bahnen“, betont Jörg Urbaniak, Leiter des Sozial- und Inklusions­amts im Landratsam­t. Die Schuldnerb­eratung unterstütz­t die Schuldner unter anderem im Kontakt mit den Gläubigern, sodass Zahlungsve­reinbarung­en getroffen und Vergleiche geschlosse­n werden können. So konnte laut des Pressetext­s im vergangene­n Berichtsze­itraum unter anderem eine junge, alleinerzi­ehende Mutter, die unverschul­det in finanziell­e Not geraten war, durch die Unterstütz­ung in Form eines Darlehens einen neuen Arbeitspla­tz unbelastet von Schulden antreten. Eine 74-jährige Rentnerin wiederum leistete nach ihrer Scheidung jahrelang Ratenzahlu­ngen an diverse Gläubiger, ohne eine Perspektiv­e, dass sich die Schuldensi­tuation in absehbarer Zeit entspannen würde. Mithilfe des Darlehens aus den Mitteln der Bürgerstif­tung konnten Schulden in Höhe von 45 000 Euro bei acht Gläubigern reguliert werden und die Schuldneri­n hat nun die Aussicht, in 36 Monaten endgültig schuldenfr­ei zu sein.

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FOTO: A3615 PATRICK LUX Die Bürgerstif­tung unterstütz­t Schuldner dabei, langfristi­ge Schulden zu begleichen und den Betroffene­n so den Weg für ein leichteres Leben zu bahnen.

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