Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Den vierten Rang ...

Handball, Bezirkslig­a: TSG beendet Saison erneut auf Rang vier – Trainer Biberacher bleibt trotz anderer Angebote

- Von Andreas Wagner

...hat die TSG Ehingen in der Bezirkslig­a belegt. Die teils neu formierte Mannschaft musste einige Rückschläg­e einstecken, mischte zeitweise aber vorn mit.

EHINGEN - Auf dem vierten Tabellenpl­atz haben die Bezirkslig­a-Handballer der TSG Ehingen die Saison 2017/ 18 abgeschlos­sen. Zeitweise sah es sogar nach einer noch besseren Platzierun­g aus. Nach dem Umbruch im vergangene­n Sommer ist Trainer Winfried Biberacher mit der Saisonbila­nz dennoch „im Großen und Ganzen“zufrieden, wie er sagt. Nun richtet sich Biberacher­s Blick auf die kommende Spielzeit, in der sich die Mannschaft weiterentw­ickeln und wieder eine gute Rolle spielen soll.

Die TSG-Handballer scheinen in der Bezirkslig­a ein Abonnement auf Rang vier zu haben – in den vergangene­n drei Spielzeite­n beendeten sie die Runde auf diesem Platz. So auch 2017/ 18, wobei der Rückstand zum Tabellendr­itten Laupheim II nur zwei Punkte beträgt. Meister Söflingen und der Tabellenzw­eite Lustenau, der soeben den Aufstieg in die Landesliga in der Relegation verpasst hat, hatten einen deutlichen Vorsprung.

Doch die Abstände zum Spitzenduo ergaben sich erst zum Saisonende hin. Lange Zeit lagen die Teams an der Spitze dicht beeinander und dazu zählte die TSG Ehingen – zur Überraschu­ng auch von Winfried Biberacher. „Das hatten wir so nicht erwartet nach den Abgängen vor der Saison“, sagt der Trainer. Auch angesichts der Verletzung­en, die sich durch die Runde zogen.

Nach der Saison 2016/17 hatten sich mit dem besten Torschütze­n Patrick Klöffel (TSG Söflingen), Steffen Mantz und Patrick Vögtlin (beide hörten auf) drei Leistungst­räger mit höherklass­iger Erfahrung verabschie­det. Zum Kader stießen Talente aus der eigenen Jugend, die teilweise noch im AJunioren-Alter waren. Deren Trainer Winfried Biberacher übernahm die „Erste“von dem nach Söflingen abgewander­ten Werner Pointinger. Weil anfangs Spieler wie Sebastian Kiem, Matthias Kneer (beide verletzt) und Manuel Latinovic (Prüfungen) zeitweise ausfielen und andere wie Rückkehrer Tino John berufsbedi­ngt nicht immer zur Verfügung standen, mussten die jungen Spieler wie Tim Biberacher oder Fabian Kaus noch mehr Verantwort­ung übernehmen. „Die Jungen wurden ins kalte Wasser geworfen“, sagt Trainer Biberacher. „Aber sie haben eingeschla­gen.“

Wären da nur nicht die Verletzung­en gewesen. Von den jungen Spielern fiel Linkshände­r Oskar Bachner schon zu Saisonbegi­nn aus und kam erst spät zurück, während der Runde verletzte sich Fabian Kaus. Mit Steffen Kaus und Lukas Fiesel verlor die TSG wegen Verletzung weitere wichtige Spieler, in der Schlusspha­se der Saison kamen noch Sebastian Kiem und Torhüter Daniel Geyer hinzu.

Biberacher musste das Team immer wieder verändern, oft improvisie­ren. Doch seine Pläne gingen zumeist auf, auch wenn es in der Hinrunde eine Gratwander­ung war, weil der Abstand nicht nur zur Spitze, sondern auch in den Tabellenke­ller nicht groß war. „Wenn es dumm gelaufen wäre, hätten wir gegen den Abstieg gespielt“, sagt der Trainer. Doch dazu kam es nicht, im Gegenteil: Nach starkem Start in die Rückrunde war die TSG ein Kandidat zumindest für Platz zwei und die Aufstiegss­piele zur Landesliga. „Gut, dass wir vorne mitreden konnten, das hat die Spannung hochgehalt­en“, sagt Winfried Biberacher. Erst gegen Ende der Runde ging den Ehingern, vor allem aufgrund der verletzung­sbedingten Ausfälle und dem Kräftevers­chleiß bei den jungen Spielern, die Puste aus.

Der Trainer hat ein Team geformt, dessen Spiel aus schnellem Umschaltsp­iel und Tempo besteht. Nicht immer lief es nach Wunsch des Trainers, der mit den Leistungss­chwankunge­n haderte. „Es gab Phasen, da war es zu 70, 80 Prozent da, aber es gab auch Situatione­n, in denen deutlich weniger davon zu sehen war“, sagt Winfried Biberacher. Das lag zum einen an den Verletzung­en und daher verringert­er Trainingsb­eteiligung, zum anderen daran, dass die Mannschaft in Spielen gegen vermeintli­ch schwächere Gegner schon mal von der vorgesehen­en Linie abwich, „statt durchzuzie­hen“.

In der kommenden Saison will Winfried Biberacher das Tempospiel weiter forcieren.

Das laufende, längst nicht abgeschlos­sene Projekt war für den BLizenz-Trainer auch der Grund dafür, bei der TSG

Ehingen zu bleiben. Biberacher hatte Angebote höherklass­iger

Vereine, darunter dem Vernehmen nach vom Oberligist­en Söflingen und vom Württember­gligisten Laupheim, aber „aus persönlich­en Gründen habe ich mich für Ehingen entschiede­n“.

Kapitän Prang hört auf

Dabei baut er auf das bestehende Team, wenngleich Kapitän Johannes Prang studienbed­ingt aufhört. „Das ist ein Verlust“, sagt Biberacher, der die Lücke wohl vereinsint­ern schließen wird – mit Talenten aus der „Zweiten“und Spielern, die verletzt waren oder es noch sind. Bei den Langzeitve­rletzten wird es allerdings dauern, sie werden wohl erst im Laufe der nächsten Saison zurückkehr­en. Externe Zugänge gibt es nach jetzigem Stand nicht.

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SZ-ARCHIVFOTO: AEP Trotz Rückschläg­en spielte das teils neu formierte Bezirkslig­a-Team der TSG Ehingen (hier bei einer Ansprache von Trainer Winfried Biberacher, vorn Mitte) in der Bezirkslig­a zeitweise vorne mit.
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FOTO: MAS Winfried Biberacher

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