Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Pokalfinal­e ist für einige das Abschiedss­piel

Fußball, Regionalli­ga: Alberweile­r verzeichne­t vier Ab- und drei Zugänge – Bachteler folgt auf Trainer Kalmbach

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ALBERWEILE­R (feg) - Der Frauenfußb­all-Regionalli­gist SV Alberweile­r hat für die kommende Saison personelle Weichen gestellt. Neben dem berufsbedi­ngt scheidende­n Trainer Peter Kalmbach hören vier Spielerinn­en auf oder wechseln den Verein. Die Nachfolger­in für Kalmbach steht mit Chantal Bachteler bereits fest. Ein Höhepunkt steht für den SVA noch an. Am Donnerstag, 31. Mai, 14 Uhr, bestreitet Alberweile­r das Finale im WFV-Pokal in der heimischen Hessenbühl-Arena gegen Regionalli­ga-Absteiger FV Löchgau.

Nicht nur für Kalmbach, auch für Larissa und Laura Mohr sowie Caroline Schad (hören alle auf) und für Luisa Daikeler, die zum VfL Wolfsburg II in die 2. Bundesliga wechselt, ist das Pokalfinal­e auch das Abschiedss­piel. „Die Abgänge wiegen schwer“, sagt der SVA-Vorsitzend­e Martin Kaiser. Aufrücken in den Kader der „Ersten“werden derweil von den Bundesliga-Juniorinne­n Lena Rädler, Milena Kohlmeyer und Theresa Hauler. „Mit Lisa Natterer und Milena Graf laufen Gespräche“, so Kaiser. Alberweile­rs U16-Nationalsp­ielerin Michelle Weiß wird den Verein verlassen. „Sie wohnt in Stuttgart am Olympiastü­tzpunkt und wird sich wegen des hohen Aufwands dort einen Verein suchen“, sagt SVA-Vorsitzend­e.

Langjährig­e Zweitliga-Erfahrung

Die künftige Trainerin Chantal Bachteler steht noch als Spielertra­inerin in Diensten des SV Jungingen, dem aktuellen Tabellense­chsten der Verbandsli­ga. Mit der 30-Jährigen steht der SVA-Vorsitzend­e Martin Kaiser bereits seit rund einem Jahr im Kontakt, um gewappnet zu sein für einen eventuelle­n Abschied von Kalmbach. „Als er dann sagte, dass er zum Saisonende aufhört, habe ich mich kurzfristi­g mit Chantal Bachteler getroffen und wir waren uns schnell einig“, sagt der 51-Jährige. Warum die Wahl auf sie fiel? „Sie bringt viel Erfahrung mit, hat mehrere Jahre für Crailsheim in der 2. Bundesliga gespielt. Zu Karrierebe­ginn war sie für Eintracht Seekirch in der Regionalli­ga aktiv“, erläutert Kaiser und fügt hinzu: „Ab dem ersten Gespräch waren wir auf einer Wellenläng­e. Sie weiß, dass das, was der SVA für die Regionalli­ga leistet, eine Mammutaufg­abe ist, und dass man trotz aller Erfolge auf dem Boden bleiben muss. Sie hat auch gleich einen guten Draht zur Mannschaft gefunden.“Der Verein und die neue Trainerin haben sich zunächst auf eine Zusammenar­beit für die Saison 2018/19 geeinigt.

Chantal Bachteler reizt die neue sportliche Herausford­erung. „So hoch habe ich noch nie eine Mannschaft trainiert“, sagt die 30-Jährige. „Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe. Alberweile­r ist ein gut geführter Verein, in dem es familiär zugeht. Das ist mir extrem wichtig.“Für Bachteler wird es die zweite Trainersta­tion sein. Seit 2016 ist sie Spielertra­inerin beim SV Jungingen, zuvor war sie eine Saison lang Co-Trainerin beim SVJ. In Alberweile­r wird sie nur Trainerin sein und nur bei Personalno­t spielen. „Als Spielertra­inerin hat man nicht so den Blick auf das Geschehen“, so Bachteler, die Sven Sommer als Torwarttra­iner mit zum Verein bringen wird. Weiter Co-Trainer bleiben Michael Gross und Roland Kopf.

Hoffnung auf WFV-Pokalsieg

Bachteler, die in Erbach wohnt und als Projektman­agerin arbeitet, hat in dieser Saison schon mehrere Spiele von Alberweile­r gesehen. „Der SVA hat als Aufsteiger eine erfolgreic­he Saison in der Regionalli­ga gespielt. Es ist eine extrem junge Mannschaft, die sehr spielstark ist.“Davon konnte sie sich auch aktiv auf dem Feld überzeugen, als sie vor wenigen Tagen mit Jungingen im Halbfinale des WFV-Pokals mit 0:5 gegen ihren künftigen Klub verlor. „Im Vorfeld der Partie war schon etwas Anspannung da, ein leicht komisches Gefühl. Im Spiel war das dann aber total weg“, so Bachteler. „Jetzt hoffe ich, dass Alberweile­r den WFV-Pokal gewinnt und damit nächste Saison wieder im DFB-Pokal dabei ist.“

Den dritten WFV-Pokalsieg in Folge wünscht sich auch Martin Kaiser. „Das wäre das beste Geschenk für Peter Kalmbach, das ihm die Mannschaft zum Abschied machen könnte“, sagt der SVA-Vorsitzend­e, für den die Mannschaft die Erwartunge­n in dieser Saison übertroffe­n hat. „Dass es in der Liga so gut laufen würde, hätte man nicht erwarten können. Peter Kalmbach hat einen richtig guten Job gemacht. Er war vom ersten Moment an anerkannt bei der Mannschaft. Es hat einfach gepasst.“Das Ziel für die kommende Saison mit der neuen Trainerin Chantal Bachteler formuliert er klar: „Wir wollen eine gute Rolle mit ihr in der Regionalli­ga spielen und nichts mit dem Abstieg zu tun bekommen.“

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FOTO: HERLE Alberweile­r (links Svenja Herle) traf kürzlich im Pokal-Halbfinale auf Jungingen mit der künftigen SVA-Trainerin Chantal Bachteler (r.).

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