Forstteam sagt Eichenprozessionsspinner den Kampf an
Schädlingsbekämpfungsteam an vier Standorten in Ehingen unterwegs
EHINGEN - In Ehingen waren Eichen an vier verschiedenen Standorten vom Eichenprozessionsspinner befallen (die SZ berichtete). Am Freitagmorgen rückte ein Spezialteam aus Göppingen mit zwei Einsatzwagen aus, um die Schädlinge zu bekämpfen. Schon vorher hatte die Stadt die Bäume gekennzeichnet und mit Bauzäunen eingegrenzt.
An der Realschule, in der am Montag der Unterricht nach den Pfingstferien wieder beginnt, war eine Eiche direkt an der Bushaltestelle befallen. Auf einem Hubwagen in einem weißen Schutzanzug mit Atemmaske inspizierte Helmut Nölker den Baum. Ein zweites Team bearbeitete Eichen bei der Reithalle, außerdem waren Bäume am Spielplatz Gollenäcker und am Donau-Radwanderweg betroffen.
„Der Eichenprozessionsspinner ist ein Nachtfalter und legt seine Eier in den Eichen ab. Sobald der Baum Blätter bekommt, schlüpfen die Raupen, die sich dann sieben Mal verpuppen“, erklärte Nölker. Mit einem Spezialsauger saugte er die Nester an dem Baum ab. Anschließend wurde der befallene Baum noch geflämmt, so dass er absolut raupenfrei war.
Die Raupennester am Stamm der Eiche waren gut erkennbar, wie eine große Beule hingen sie dort. Die Raupen haben eine dunkle breite Rückenlinie mit samtartig behaarten Feldern und rotbraunen langbehaarten Warzen. Sie sind sehr gesellig und gehen in Gruppen im Gänsemarsch auf Nahrungssuche, daher der Name Prozessionsspinner. „Wenn die erste Raupe umkehrt, drehen alle anderen auch ab“, sagte Nölker. Die älteren Raupen haben Brennhaare mit Widerhaken, die ein Nesselgift enthalten. Diese Brennhaare können durch Luftströme über weite Strecken getragen werden, auch am Boden liegend sind sie eine anhaltende Gefahrenquelle und können bei Berührung mit dem Menschen toxische Reaktionen hervorrufen.
Die Raupen ernähren sich von den Blättern der befallenen Eichen, am ehesten von freistehenden oder Bäumen in Waldrandlage. In Jahren mit starkem Raupenbefall weichen die Schädlinge auch schon mal auf andere Bäume aus.