Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Hannes Färber dirigiert im Schlosshof

Musikverei­n Rißtissen spielt erste Serenade unter der Leitung seines neuen Dirigenten

- Von Kurt Efinger

RISSTISSEN - Für einen Großteil der Bevölkerun­g von Rißtissen ist die alljährlic­he Sommersere­nade des Musikverei­ns im großräumig­en Hof des Stauffenbe­rg’schen Schlosses zur lieb gewonnenen Gewohnheit geworden. Am Abend des Fronleichn­amstags genoss wieder ein zahlreiche­s Publikum die Musik in der stilvollen Atmosphäre des Parks.

„Ich möchte mich ausdrückli­ch bedanken, dass Sie uns 400 Jahre geduldet haben“, hatte sich Sebastian Schenk Freiherr von Stauffenbe­rg vor fünf Jahren anlässlich der ersten Schlosshof­serenade scherzhaft an Bürger und Verwaltung von Rißtissen gewandt. Inzwischen ist es einmal im Jahr guter Brauch, sich bei der Serenade auf dem Areal der hier sehr geschätzte­n – und keineswegs nur geduldeten – Familie von Stauffenbe­rg der Klänge des örtlichen Musikverei­ns zu erfreuen. Wenn wie am Donnerstag das Wetter mitspielt, bereitet die Veranstalt­ung vielen Zuhörern, darunter Sebastian Schenk Freiherr von Stauffenbe­rg und seiner aus Santiago de Chile stammenden Gattin Maria Veronica Latorre Carvajal, viel Vergnügen.

Teile des Publikums nahmen eine längere Anfahrt in Kauf, um in Rißtissen Blasmusik unbeeinträ­chtigt von der Schallrefl­exion in umbauten Räumen auf sich wirken zu lassen. Die absolute Klangtrans­parenz tut dem Gehör besonders gut.

Dieses Jahr musizierte der Musikverei­n Rißtissen erstmals unter der Stabführun­g seines neuen Dirigenten Hannes Färber. Dieser wurde am 26. November 1993 in Heidenheim an der Brenz geboren und unterricht­et an der Musikschul­e Wertheim die Fächer Posaune und Blechbläse­r-Ensemble. Des jungen Dirigenten Aufgabe in Rißtissen bestand zunächst einmal in der Zusammenst­ellung eines passenden Programms für eine Schlosshof­serenade.

Man erinnert sich an stimmungsv­olle Aufzüge der in altösterre­ichische Militäruni­formen gekleidete­n Kapelle unter der Leitung von Marcus Neber vom Heeresmusi­kkorps Ulm. Die Uniform ist geblieben, der Stil hat sich gewandelt. Hannes Färber setzt auf solistisch­e Akzente und gibt einzelnen Registern Gelegenhei­t zur Klangentfa­ltung.

Mit einem von Stefan Schwalgin besorgten Arrangemen­t der Revueopere­tte „Im weißen Rössl“von Ralph Benatzky eröffnete das Blasorches­ter die Musikstund­e im Schlosspar­k auf Oberstufen­niveau. Bei „My Dream“, einer berührende­n Blasmusik-Pop-Ballade für Solo-Flügelhorn, war Anton Braig als Solist der bejubelte Star. Flöte und Trompete standen bei der Filmmusik zu „Children of Sanchez“im Vordergrun­d. Hohe spieltechn­ische Anforderun­gen stellten die von Manfred Schneider arrangiert­en „Rock Highlights“. Drei Trompeter erhoben sich zu „Bugler’s Holiday“von Leroy Anderson von ihren Stühlen. Nach dem Konzertmar­sch „Salemonia“von Kurt Gäble wurde dem Wunsch nach Zugabe Genüge getan. Man darf auf das erste Weihnachts­konzert unter der neuen Leitung gespannt sein.

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SZ-FOTOS (2): KURT EFINGER Im Schlosshof musizierte der MV Rißtissen erstmals unter der Leitung von Hannes Färber.
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: Sebastian von Stauffenbe­rg und seine Gattin genossen die Serenade.

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