Zeugnisübergabe nach dem 40. Integrationskurs in Ehingen
23 Teilnehmer aus verschiedenen Ländern haben Vokabeln gepaukt und die Sprachprüfung in Deutsch bestanden
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EHINGEN - 23 Teilnehmer aus aller Herren Länder haben am Montag in Ehingen ihr Zertifikat über die Sprachprüfung erhalten. Die Zeugnisübergabe fand im Franziskanerkloster in einem festlichen Rahmen statt, es war nämlich bereits der 40. abgeschlossene Integrationskurs an der Volkshochschule Ehingen seit 2005.
Vier bis fünf Kurse pro Jahr gibt es derzeit in Ehingen. Die Teilnehmer sind Zuwanderer, beispielsweise aus der Türkei, Ungarn oder Peru, Flüchtlinge etwa aus Afghanistan oder auch Spätaussiedler aus Russland, erklärt Organisatorin Andrea Gräter. Die Teilnehmer müssen den Kurs zur Integration besuchen oder tun dies, weil sie hier arbeiten möchten und dazu die Sprache beherrschen müssen. „Der Kurs war sehr schwierig“, sagt ein syrischer Flüchtling, der seit einem Jahr in Deutschland lebt. Am schwierigsten sei das Sprechen auf der Straße. „Ich verstehe kein Schwäbisch“, erklärt er. Aber die Dozenten hätten ihre Sache toll gemacht.
600 Unterrichtseinheiten haben die Teilnehmer absolviert. 15 haben ein Zertifikat über das Niveau B1 erhalten, acht über das niedrigere Niveau A2. Neben dem Sprachkurs, der in einer mündlichen und schriftlichen Prüfung mündet, steht zusätzlich das Leben in Deutschland, die Gesellschaft und die Politik auf dem Lehrplan. Ein Aspekt, der den Dozenten Wolfgang Schleicher an seiner Aufgabe fasziniert. Seit 2015, seit er Penionär ist, füllt er diese Aufgabe aus, zuvor war der Diplom-Pädagoge bei der Bundeswehr tätig. Der Kurs habe Spa gemacht, sagt er. „Die Teilnehmer waren immer freundlich, gut gelaunt und motiviert.“
Die Gruppe sei „ein schönes Beispiel, wie Welt funktionieren könnte“, erklärte VHS-Leiter Peter Dunkl. Die Teilnehmer würden sich verstehen, auch wenn sie aus ganz verschiedenen Ländern kommen. Die erfolgreich abgelegte Sprachprüfung sei „ein großer Schritt in Richtung Integration“. Dunkl bat die Teilnehmer, mit den Einheimischen ins Gespräch zu kommen, auch wenn es mal schwierig sein sollte.
Die Teilnehmer, die das Niveau B1 erreicht haben, bekamen von Andrea Gräter auch einen Gutschein für einen Ausweis bei der Stadtbücherei überreicht. Wer A2 erreicht hat, könne nach weiteren 300 Unterrichtsstunden einen neuen Anlauf nehmen, sagte sie.