Aus dem Blaubeurer Zentrum kommen Klopfzeichen
Neuntes Geopark-Fest findet in der Stadt am Blautopf statt
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BLAUBEUREN - Mit Hammer und Meißel geht es vor dem Urgeschichtlichen Museum in Blaubeuren ans Werk, am nächste Stand können Millionen Jahre alte Schnecken gesiebt werden und wieder eine Station weiter basteln Kinder und ihre Eltern Ketten aus Holz und Leder. In Blaubeuren hat am Sonntag das mittlerweile neunte Geopark-Fest stattgefunden. Mit dem Rad oder dem Shuttle-Bus kommen die Besucher in die für den Straßenverkehr gesperrte Innenstadt, wo es für Jung und Alt Einiges zu entdecken gilt.
Unter dem Mikroskop
Markus Möller, der Vorsitzende des Geoparks und Erster Landesbeamte im Alb-Donau-Kreis, begrüßt die Gäste in Blaubeuren und zeigt sich stolz: „Der Geopark umfasst zehn Landkreise.“Blaubeuren vereinige vieles rund um die Geologie und die Archäologie der Schwäbischen Alb und sei somit ein perfekter Standort für das diesjährige Geopark-Fest.
Die Stadt Blaubeuren ist zudem Mitausrichterin – und feierte gleichzeitig das Stadtfest. Deswegen ist auch Erich Straub, der stellvertretende Bürgermeister der Kommune, bei der Eröffnung mit dabei. Er hat vor allem auch ein großes Lob dabei: „Vielen Dank an die Vereine, ohne die wir das nicht leisten könnten.“Das Dankeschön gibt es für die Unterstützung der Stadt von Stefanie Kölbl zurück. Das Urgeschichtliche Museum sei als Ausrichterin nicht im Regen stehen gelassen worden, so die geschäftsführende Direktorin des Blaubeurer Museums. „Die Ausrichtung von solch einem Fest ist eine große Herausforderung“, meint sie. Doch der Termin – der 3. Juni – sei ganz bewusst gewählt: nämlich zum UNESCO-Welterbetag. Das Urgeschichtliche Museum sei Infostelle seit den Anfängen des Geoparks. „Bei uns trifft der Geopark auf Menschen“, sagt Kölbl und ruft die Besucher auf: „Genießen Sie die Schwäbische Alb, wandern Sie zwischen der Geschichte hin und her.“
Für „Alb-Entdecker“sei das Geopark-Fest ein Muss. Viele der dazugehörigen Infozentrum haben ihren Stand in der Innenstadt aufgebaut und zeigen Interessierten die Welt der Geologie und Archäologie. Experten des Urweltmuseums Aalen erklären, wie Fossilien entstehen und wie sie wieder zum Leben erweckt werden können; am Stand des Riffmuseums aus Gerstetten können sich Fossilienfreunde mit Hilfe eines Mikroskops in die Welt des Jurameeres vertiefen und am Stand der Staufer-Burg Katzenstein tauchen die Gäste ins Mittelalter ein.
Bewusstsein für Natur schärfen
Mit von der Partie beim GeoparkFest ist auch Gerhard Haag. Er ist zertifizierter Natur- und Landschaftsführer in Münsingen – ein sogenannter Alb-Guide. „Wir wollen das Bewusstsein für die Natur schärfen, stärken und somit erhöhen“, sagt Haag, der vor 15 Jahren vom Naturschutzbund (Nabu) ausgebildet wurde. „Bei unseren Touren wollen wir das vermitteln“, erklärt der Münsinger. Außerdem wollen die Landschaftsführer auch die regionale Landwirtschaft unterstützen. „Es geht um die höhere Wertschöpfung. Wir versuchen unseren Teilnehmern mit auf den Weg zu geben, regionale Produkte zu kaufen“, zeigt der AlbGuide auf.
Während der Natur- und Landwirtschaftsführer erzählt, sind die Töne eines Saxophons zu hören. Direkt im Zentrum von Blaubeuren spielt die Gruppe „Jazzmichl“. Viele Besucher machen Halt, setzen sich auf die vom Bauhof aufgebauten Bänke und hören eine Weile zu. Dann ziehen sie weiter in Richtung Blautopf.
Mehr Bilder vom Geopark-Fest in Blaubeuren gibt es im Internet unter