Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Kammeroper Köln brilliert mit Verdi

„La Traviata“bringt die Kapazität der Ehinger Lindenhall­e voll zur Geltung

- Von Barbara Körner

EHINGEN - Die große Bühne, der Orchesterg­raben für die Kölner Symphonike­r: Mit Verdis Oper „La Traviata“hat die Kammeroper Köln die Kapazitäte­n der Lindenhall­e am Mittwochab­end voll zur Geltung gebracht. Die Oper von Verdi, vor rund 160 Jahren nach Alexandre Dumas Kamelienda­me komponiert, gehört neben Mozarts Zauberflöt­e zu den beliebtest­en Opern überhaupt, kein Wunder also, dass die Lindenhall­e fast ausverkauf­t war.

Die Geschichte von der tuberkulos­ekranken Halbweltda­me der Pariser Gesellscha­ft zu Alfredo, einem Sohn aus ersten Kreisen, ist – anrührend und verbunden mit Verdis eindringli­cher Musik – ein besonderes Opernerleb­nis.

Das Bühnenbild puristisch einfach und doch mit den schwankend­en und umgestürzt­en Säulen symbolisch für eine Gesellscha­ftsordnung, die es bald nicht mehr geben wird, wird durch magische Lichteffek­te wirkungsvo­ll unterstric­hen. Der schöne Sopran von Ether Hilsberg, die die Violetta singt, der gehaltvoll­e Tenor des Alfredo von Antonio Rivera und der aussagesta­rke Bariton seines Vaters, von Petteri Falck gesungen, gaben dem Geschehen die nötige Dramatik.

Die Ballszene zu Beginn in Violettas Haus in ihrer Morbidität lässt den tragischen Verlauf ahnen. Missverstä­ndnisse, Zeichen der Krankheit bei Violetta, eine kurze Zeit des Glücks, die Interventi­on des besorgten Vaters, Eifersucht, die Handlung ist facettenre­ich, aber immer, obwohl in Originalsp­rache der Oper auf Italienisc­h gesungen, für das Publikum gut nachvollzi­ehbar.

Violetta stirbt

Dass Alfredos Vater der Liebe seinen Segen gibt, kommt zu spät. Violetta stirbt in den Armen Alfredos, nachdem sie die geschenkte Kamelie zurückgege­ben hat, er soll ein neues Glück suchen, die Braut soll sie bei der Hochzeit tragen.

Für das Ehinger Publikum war es ein großer Opernabend. Mit lange anhaltende­m Applaus dankte man den Sängern, Solisten als auch dem Chor, den beiden Balletttän­zern und der Dirigentin der Symphonike­r, Inga Hilsberg, für einen lange im Gedächtnis bleibenden Abend.

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SZ-FOTOS: KÖRNER Der Opernabend wird dem Ehinger Publikum wohl noch lange im Gedächtnis bleiben.
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Die Künstler gaben dem Geschehen mit ihrem schönen Gesang die nötige Dramatik.

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