Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Landrat Scheffold macht beim Breitbanda­usbau Druck

Mehrere Landräte treffen Digitalisi­erungsmini­ster Andreas Scheuer in Berlin

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REGION (sz) - Landrat Heiner Scheffold und weitere Landräte sind im Austausch mit Digitalisi­erungsmini­ster Andreas Scheuer (CSU) und Unions-Fraktionsv­orsitzende­n Volker Kau-der gewesen.

„Wenn bis zum Jahr 2025 der flächendec­kende Glasfasera­usbau Wirklichke­it werden soll, müssen die vorgesehen­en Fördermitt­el des Bundes in Höhe von zehn bis zwölf Milliarden Euro möglichst schnell und unbürokrat­isch an die Landkreise und anderen Gebietskör­perschafte­n ausgekehrt werden“, erklärte Landrat Heiner Scheffold in Berlin anlässlich eines Meinungsau­stauschs, der am vergangene­n Mittwoch im Bundesmini­sterium für Verkehr und digitale Infrastruk­tur stattfand.

Gemeinsam mit sechs weiteren Landräten aus Baden-Württember­g und dem Hauptgesch­äftsführer des Landkreist­ags Baden-Württember­g, Alexis von Komorowski, konnten bei diesem Gespräch in Gegenwart des Bundesmini­sters für Verkehr und digitale Infrastruk­tur, Andreas Scheuer, und des Vorsitzend­en der CDU/ CSU-Bundestags­fraktion, Volker Kauder, wichtige Anliegen speziell derjenigen Landkreise geschilder­t werden, die – wie auch der Alb-Donau-Kreis – den Breitbanda­usbau im sogenannte­n Betreiberm­odell umsetzen und daher selbst eine Glasfaseri­nfrastrukt­ur errichten, um sie dann an private Betreiber zu verpachten. Im Alb-Donau-Kreis ist das kreisweite Backbone an die Firma NetCom BW als Betreiber verpachtet worden.

„Wir haben gegenüber Bundesmini­ster Scheuer und Unions-Fraktionsc­hef Kauder dargelegt, weshalb es aus Gründen der Verfahrens­beschleuni­gung und -vereinfach­ung geboten erscheint, die Bundesförd­ermittel in das erfolgreic­he Förderprog­ramm des Landes einzubring­en“, erklärte Landrat Scheffold. Hier sei aber noch Überzeugun­gsarbeit zu leisten. Sowohl der Bund als auch das Land müssten beim Breitbanda­usbau entschloss­en vorgehen, „und dies mit einem klaren Bekenntnis zur Glasfasert­echnologie“, sagte Scheffold. Dies entspräche auch den jüngsten Empfehlung­en des Europäisch­en Rechnungsh­ofs, der zum Verzicht auf veraltete Technologi­en beim Breitbanda­usbau geraten habe.

Eine weitere Forderung von Landrat Scheffold ist, klare, faire und verlässlic­he Rahmenbedi­ngungen für alle Beteiligte­n beim Breitbanda­usbau zu formuliere­n. Hier sollte seiner Überzeugun­g nach die Kritik des Europäisch­en Rechnungsh­ofes aufgegriff­en werden. Dieser hatte moniert, dass die Markterkun­dungen zur Feststellu­ng des Marktversa­gens zwar für die öffentlich­e Hand bindend sind, nicht aber für private Betreiber.

Diese können auch entgegen zunächst anderer schriftlic­her Aussagen später dennoch ausbauen oder einen bereits zugesagten Ausbau nicht vornehmen. Deshalb forderte Landrat Heiner Scheffold in Berlin: „Aussagen und Angaben müssen für alle Seiten verbindlic­h sein. Das sagt auch der Europäisch­e Rechnungsh­of.“

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FOTO: ADK Gespräche im Bundesmini­sterium für Verkehr und Digitale Infrastruk­tur (v.l.n.r.): Landrat Sven Hinterseh (Schwarzwal­d-Baar-Kreis), Unions-Fraktionsv­orsitzende­r Volker Kauder, Bundesverk­ehrsminist­er Andreas Scheuer (CSU), Landrat Helmut Riegger...

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