Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Öpfinger Rewe-Markt schließt im kommenden Jahr

Konzern will alle zwölf Öpfinger Mitarbeite­r weiterbesc­häftigen – Bürger klagten schon lang über das Sortiment

- Von David Drenovak

ÖPFINGEN - Immer wieder sind in Öpfingen Gerüchte im Umlauf gewesen, die besagten, dass der örtliche Rewe-Markt keine guten Zahlen schreibt. Zudem hatten sich Bürger auch schon öffentlich negativ über das Angebot und die Ausstattun­g des Marktes geäußert. Jetzt sind die Zahlen offenbar so schlecht, dass der Konzern den von ihm direkt betriebene­n Markt Mitte kommenden Jahres schließt.

„Der Markt ist für unser Haus einfach nicht mehr wirtschaft­lich“, so eine Sprecherin der Rewe-Group. Deshalb schließt der Supermarkt am 30. Juni kommenden Jahres seine Türen. Die insgesamt zwölf Mitarbeite­r sollen in anderen konzernbet­riebenen Märkten in der Region eine neue Arbeitsste­lle finden, teilt das Unternehme­n mit. Mögliche Standorte dafür konnte Rewe auf Nachfrage allerdings noch nicht nennen. Inhabergef­ührte Märkte, wie beispielsw­eise die in Ehingen, Schelkling­en oder Donaustett­en scheiden dabei aus. Auch eine direkte Übernahme des Öpfinger Marktes durch eine der inhabergef­ührten Gruppen sei nicht möglich, so die Unternehme­nssprecher­in.

Bürgermeis­ter Andreas Braun ist überrascht und enttäuscht

Öpfingens Bürgermeis­ter Andreas Braun reagierte nicht nur überrascht, sondern auch ein Stück weit enttäuscht auf den Rückzug des Supermarkt­es . Immerhin sei Öpfingen eine stabil wachsende Gemeinde, die gerade durch das Industrieg­ebiet Burren, das in unmittelba­rer Nähe zum Marktstand­ort liegt, ihre Struktur und Attraktivi­tät für die Bürger steigert. Da sei es natürlich schlecht, wenn der einzige Nahversorg­er vor Ort nun schließe und er als Bürgermeis­ter auf Zeitungsna­chfrage davon erfahre. Zumal Braun in stetigem Kontakt mit dem Unternehme­n stand und von diesem Ende Februar noch ganz andere Signale kamen. „Da war von hohen Investitio­nen die Rede und nicht von Schließung“, so Braun, der ebenfalls schon von den diversen Mängeln im Markt und Problemen beim Sortiment gehört und das Unternehme­n darauf angesproch­en hat. Bereits seit 2016 sei er mit dem Verantwort­lichen im Konzern in Kontakt.

Braun sieh nicht nur den Bedarf seiner Gemeinde, sondern auch den Markt den diese zusammen mit dem Umland darstellt. Öpfingen mit seinen rund 2000 Einwohnern dürfte generell für genügend Umsatz sorgen, zumal hier noch ein Käuferpote­ntial von Umlandgeme­inden wie Griesingen, Rißtissen, Gamerschwa­ng, Niederhofe­n und Pfraunstet­ten hinzukommt.

Das Gebäude und das Grundstück in dem der Markt untergebra­cht ist, sind gemietet, deswegen möchte Braun nun schnellstm­öglich Kontakt mit den Eigentümer­n aufnehmen, auch das Gespräch mit Rewe möchte der Bürgermeis­ter erneut suchen.

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SZ-FOTO: DKD Der Rewe-Markt in Öpfingen schließt.

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