Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Ein Schelkling­er in den Allgäuer Alpen

Der 84-jährige Anton Sailer aus Hausen ob Urspring bewirtscha­ftet die Alpe Neugschwen­d bei Steibis

- Von Tobias Götz

SCHELKLING­EN/STEIBIS (sz) - In der Nähe von Steibis, betreibt der 84jährige Anton Sailer aus Schelkling­en die Alpe Neugschwen­d.

STEIBIS - Mitten in den Allgäuer Alpen, genauer gesagt ganz in der Nähe von Steibis, betreibt Anton Sailer aus Schelkling­en die Alpe Neugschwen­d. Der 84-Jährige bewirtet dabei nicht nur viele Wanderer, sondern kümmert sich auch um 14 Stück Jungvieh, das zwei Landwirte ihm in Pflege gegeben haben.

Anton Sailer ist das, was sich Wanderer unter einem Alpen-Wirt vorstellen. Ein älterer Herr, kernig, mit lustigen Sprüchen und der ordentlich­en Portion Humor ausgestatt­et.

Zwar liegt das

Allgäu rund um Oberstaufe­n und Steibis im Regierungs­bezirk Schwaben, doch das Schwäbisch von Anton Sailer ist anders. Denn der 84-Jährige kommt nicht aus dem Allgäu, sondern aus Hausen ob Urspring. Mitterweil­e wohnt Anton Sailer aber in Schelkling­en – doch sobald es Frühjahr wird, zieht es den Mann zu seiner Alpe in der Nähe von Steibis. „Sobald der Schnee weg ist, bin ich hier. Ich gehe quasi immer Anfang Mai rauf, kümmere mich um die Landschaft­spflege, das Jungvieh und die Wanderer“, sagt Anton Sailer. Zwar gehört ihm das Vieh nicht, dafür aber der Grund und Boden, auf dem die 14 Kühe den Sommer über verbringen. „Das ist meine Jungviehwe­ide“, sagt Anton Sailer. Wie viel Land der 84Jährige in den Allgäuer Alpen besitzt, sagt er nicht. „Ha bis zom Wald nauf“, ist aber eine Mengenanga­be, die Anton Sailer mit einem Lächeln macht. Die Alpe Neugschwen­d liegt dabei idyllisch an einem Wanderweg. Ganz in der Nähe sind die Buchenegge­r Wasserfäll­e, die ein großer Anziehungs­punkt für Wanderer rund um Oberstaufe­n und Steibis sind.

Von Mai bis Oktober ist die Alpe Neugschwen­d der Lebensmitt­elpunkt des Schelkling­ers. „Es gibt Tage, da kommen viele Wanderer zu mir. Es gibt aber auch Tage, da kommt niemand. Jeder Tag ist anders“, erklärt Sailer, der seit rund 20 Jahren die Alpe Neugschwen­d bei Steibis bewirtscha­ftet. Seit rund 30

„Sobald der Schnee weg ist, bin ich hier.“Anton Sailer

Jahren aber schon haben es ihm die Allgäuer Alpen angetan.

Immer wieder war Anton Sailer in den Bergen, um dort Alphütten umzubauen. „Aber meistens in einem anderen Tal.“Irgendwann sei dann die Alpe Neugschwen­d frei geworden. „Ich habe mich dann darum beworben. Es waren einige Bewerber da, am Ende habe ich den Zuschlag bekommen“, sagt Sailer.

Kaum drüber nachgedach­t

Warum er sich vor einigen Jahren dazu entschloss­en hat, eine Alpe zu bewirtscha­ften, daran erinnert sich der 84-jährige Mann aus Hausen ob Urspring nicht mehr so genau. „Des isch halt so na worra“, sagt Sailer und schiebt mit einem breiten Grinsen hinterher: „Oft macht man auch Sachen, ohne großartig darüber nachzudenk­en.“

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SZ-FOTOS (3): TOBIAS GÖTZ Anton Sailer betreibt mitten in den Allgäuer Alpen die Alpe Neugschwen­d.
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14 Kühe verbringen den Sommer bei Anton Sailer auf der Weide.
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Die Alpe Neugschwen­d liegt dabei idyllisch an einem Wanderweg.

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