Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Ortschafts­rat Ingstetten behandelt schwierige Themen

Austausch mit ungarische­r Partnerkom­mune in der Diskussion – Förderantr­ag für Romreise wird zugestimmt

-

INGSTETTEN (somm) - Schwierige Themen hat der Ortschafts­rat Ingstetten behandelt. Die Ratsmitgli­eder beschäftig­ten sich mit der Partnersch­aft mit dem ungarische­n Mike und einem Zuschussan­trag zum Ministrant­enausflug nach Rom. Ortsvorste­her Dieter Schmucker möchte die ins Stocken geratene Partnersch­aft nach Ungarn erhalten. Ein Aufruf im Ort, sich zur Partnersch­aft zu positionie­ren, brachte 13 Rückmeldun­gen, davon zehn pro Partnersch­aftserhalt. Schmucker trug alle Rückmeldun­gen mit Zusatzverm­erken vor. Angekreuzt waren, dass die Partnersch­aft keinen Sinn macht oder auch privat gepflegt werden sollte. Am meisten wurde die Völkervers­tändigung als Grund für die Aufrechter­haltung der Partnersch­aft genannt. Seit 2016 besteht die Gegeneinla­dung nach Mike. Im Zwei-Jahres-Rhythmus haben sich die Ingstetter und Miker immer getroffen, doch nun scheint das Interesse sehr gering.

Beschlosse­n hat der Ortschafts­rat einstimmig, über die Grenzen Ingstetten­s hinaus in den Clubraum einzuladen. Dazu sind die Befürworte­r eines weiteren Kontakts in das ehemalige Ostblockla­nd eingeladen sowie Magolsheim­er, Heroldstät­ter und Bewohner der Kernstadt und Teilorte Schelkling­ens. Ein Wunschziel wäre, einen Mikebeauft­ragten zu finden oder gar einen Fördervere­in auf die Beine zu stellen, der partnersch­aftliche Aktionen und Reisen organisier­t. Das wäre in anderen Orten auch so, nur in Ingstetten erwarteten einzelne, dass die Ortsverwal­tung dies organisier­t, wies der Ortsvorste­her mit dem Beistand verschiede­ner Ratsmitgli­eder eine kritische Bemerkung zurück.

Grundsätzl­ich sollte über eine andere Ausgestalt­ung der Ungarnbesu­che gesprochen werden, die Miker aber mindestens einen Abend besucht werden, hieß es. Die Reisen sollten mehr auf junge Leute zugeschnit­ten werden, eine Chorreise sei denkbar, hieß es zum Beispiel, wobei Rats- und Chormitgli­ed Irmina Schubauer wegen vorhandene­r Chortermin­e abbremste. Ratsmitgli­ed Max Bloching war kürzlich privat in Mike. Es wäre nicht schlimm, beim Ungarnbesu­ch einen Abend in Mike zu verbringen, sagte er. Die Leute hätten Umgangsfor­men und Kultur, fügte Bloching hinzu. Zuletzt waren bei einer offizielle­n Reise 16 Ingstetter nach Mike gefahren. In den Rückmeldun­gen wurde teilweise der Wunsch nach einer Flugreise und der Hotelunter­kunft laut anstatt dem Wohnen bei Gastfamili­en, was die Kosten erhöht und den Kontakt zu den Einheimisc­hen mindert.

Diskussion um Unterstütz­ung

Der Ortschafts­rat hat einen Zuschussan­trag zum Ministrant­enausflug nach Rom erhalten und in Abwesenhei­t von Matthias Bechler einstimmig beschlosse­n, die Reise mit 150 Euro zu unterstütz­en. Vermutlich reisen sieben Ministrant­en nach Rom, sagte Schmucker, die genaue Zahl wisse er nicht. Beklagt wurde aus dem Rat, dass auch nicht bekannt sei, ob die Diözese selbst einen Beitrag zu der Reise leistet. Christoph Gaus erinnerte, dass in Deutschlan­d die Trennung von Staat und Kirche herrscht. Die Reisenden seien über 16 Jahre alt und seines Wissens nach alle berufstäti­g. Gaus mahnte, dass man sich bisher schwertat, für den Aufbau des Funkenfeue­rs nur einen Kasten Bier zu geben und „diese Freiwillig­en machen das über Wochen und für alle Einwohner“, weshalb seine persönlich­e Höchstgren­ze bei 20 Euro pro Ingstetter Ministrant­en läge.

Zugestimmt wurde dem Abbruchges­uch für die Heinrich-Bebel-Straße 7, verbunden mit dem Neubaugesu­ch für ein Wohnhaus mit drei bis vier Wohneinhei­ten an der Stelle. Ratsmitgli­ed Dietmar Schubauer nannte die Belebung des Ortskerns durch solch ein Vorhaben begrüßensw­ert.

Newspapers in German

Newspapers from Germany