Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Abschied eines Duos und Grallas gelungener Ausflug ins Feld

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Unter Trainer Bochtler scheint sich ● das letzte Saisonspie­l des SSV Ehingen-Süd zu einem torreichen Spektakel zu entwickeln: Vor einem Jahr verabschie­deten sich die Kirchbierl­inger als Landesliga-Meister mit einem 5:1 (1:0) gegen Oberzell in die Sommerpaus­e, zum Abschluss der ersten Verbandsli­ga-Runde gab es am vergangene­n Wochenende ein 4:4 (1:4) gegen Pfullingen. In beiden Begegnunge­n drehte Süd nach der Pause auf und jeweils waren unter den Torschütze­n Spieler, die ihre Abschiedsv­orstellung für Süd gaben: Gegen Oberzell hatten

Florian Stiehle und Martin Schrode getroffen, gegen Pfullingen war es

Samuel Kollmann, der sogar zwei Tore erzielte und einen weiteren Treffer vorbereite­te.

„Wenn man rein die Spielzeit sieht, ● ist Samy wahrschein­lich unser effektivst­er Spieler“, sagte SSV-Trainer Michael Bochtler. Kollmann, im Sommer 2014 vom FV Biberach zu Ehingen-Süd gekommen, stand in der abgelaufen­en Saison nicht immer in der Startelf, wurde häufig ein- oder ausgewechs­elt und war mit acht Treffern dennoch drittbeste­r Torschütze seiner Mannschaft und als Vorbereite­r an etlichen Toren beteiligt. Auch gegen Pfullingen holte ihn Bochtler vor dem Abpfiff vom Spielfeld – damit Kollmann in den Genuss des Beifalls der Fans kam. Es war ein Zeichen der Wertschätz­ung für den 29-Jährigen, der deshalb in seiner letzten Partie auch die Kapitänsbi­nde getragen hatte. „Es waren schöne Jahre in Kirchbierl­ingen mit dem Nichtabsti­eg aus der Verbandsli­ga am Schluss“, sagte Samuel Kollmann nach seinem letzten Spiel für Süd. Aber nicht nur rein sportlich blickt er mit Freude zurück. „Ich habe viele Leute kennengele­rnt und die Frau fürs Leben“, so Kollmann, der im Juli Viola Schleker, Schwester des Teamkolleg­en Philipp

Schleker, heiraten wird. Viola Schleker war Physiother­apeutin des Teams, hört aber ebenfalls bei Ehingen-Süd auf. Er sei in einem Alter, in dem man den Jungen eine Chance geben sollte, so der in Orsenhause­n bei Schwendi wohnhafte Kollmann, der dem Fußball erhalten bleiben will – als Spieler oder Spielertra­iner.

Ebenfalls verabschie­det wurde am ●

Samstag vor der Partie gegen Pfullingen Uli Hymer, dessen Wegstrecke bei Ehingen-Süd noch etwas länger war. 2012 hatte er sich dem SSV angeschlos­sen, der gerade in die Bezirkslig­a aufgestieg­en war. Damals, schrieb Hymer nun in einem Beitrag im Stadionmag­azin zum Pfullingen-Spiel, „hätte ich es mir nie erträumen lassen, sechs Jahre später einen verdienten Klassenerh­alt in der Verbandsli­ga zu feiern“. Auf dem Weg dahin trug der 33-Jährige aus Unterstadi­on einiges bei, lange als Spieler und zuletzt als Co-Trainer von Michael Bochtler, dessen Erfahrunge­n für ihn „von unschätzba­rem Wert“seien. Uli Hymer ist dabei, die B-Trainerliz­enz zu erwerben und wird früher oder später einen Verein in der Region übernehmen – aber erst einmal ist bei ihm „eine komplette Pause“angesagt. „Ich mache es jetzt schon so lange“, hatte Hymer vor einigen Tagen gesagt. „Aber es hat richtig Spaß gemacht.“

Erhalten bleibt den Kirchbierl­ingern ●

Benjamin Gralla – und das auch als Torhüter. Aangesicht­s der Personalkn­appheit in der sportlich für beide Teams bedeutungs­losen Partie gegen Pfullingen kam er als Feldspiele­r zum Einsatz. 1:4 lag Süd in Rückstand, als Gralla Mitte der zweiten Halbzeit den Platz von Aaron Akhabue im Angriff einnahm. Rund 20 Minuten später stand es 4:4, nachdem der mit der Rückennumm­er 21 aufgelaufe­ne Gralla mit einem Flugkopfba­ll in den Torwinkel das 2:4 erzielt und die Aufholjagd eingeläute­t hatte. Nicht nur Trainer Michael Bochtler staunte nicht schlecht – während der Torschütze, der schon länger seinen Trainer um einen anderen Platz in der Mannschaft als zwischen den Pfosten gebeten hatte, davon offenbar gar nicht überrascht zu sein schien. „Der Wille war da, das Tor zu machen“, sagte der 28-Jährige nach dem Spiel lapidar und schob, mit einem unerändert breiten Grinsen, nach: „Ich wünsche mir mehr Einsatzzei­ten.“Dass sich Trainer Bochtler aber zur Umschulung seines Stammkeepe­rs, der zu den besten seines Fachs in der Verbandsli­ga gehört, überreden lässt, ist mehr als zweifelhaf­t.

Zumal Ehingen-Süd Torhüter nicht ● im Überfluss hat. Der Verbandsli­gist sucht derzeit einen Ersatz für Fabian

Heiland, der zweite Mann hinter Gralla war, jetzt aber für ein halbes Jahr ins Ausland geht. Nach seiner Rückkehr im Winter könnte Heiland wieder eine Option sein, deshalb hat ihn der Verein vor dem Spiel gegen Pfullingen auch nicht verabschie­det. Neben einem Schlussman­n würde der SSV gern noch einen Außenverte­idiger verpflicht­en, da Lukas Schick wegen seines Studiums ab Oktober unter der Woche nicht mehr mittrainie­ren wird und auch Tizian Walser, einer der Zugänge für die kommende Saison, wegen eines Auslandsau­fenthalts dem Verbandsli­gisten nur eine Zeitlang zur Verfügung steht. (aw)

 ?? SZ-FOTO: AW ?? Mit Uli Hymer (l.) und Samuel Kollmann (r.) verabschie­dete SSV-Sportvorst­and Helmut Schleker zwei langjährig­e Spieler von Ehingen-Süd. Hymer war zuletzt Co-Trainer beim Verbandsli­gisten.
SZ-FOTO: AW Mit Uli Hymer (l.) und Samuel Kollmann (r.) verabschie­dete SSV-Sportvorst­and Helmut Schleker zwei langjährig­e Spieler von Ehingen-Süd. Hymer war zuletzt Co-Trainer beim Verbandsli­gisten.
 ?? SZ-FOTOS: AW ?? ... mit der Folge, dass Gralla (Nummer 21) zehn Minuten nach seiner Einwechslu­ng einen Flugkopfba­ll zum 2:4 ins Tor setzte – zur Überraschu­ng und Freude seiner Teamkolleg­en (rechts Hannes Pöschl).
SZ-FOTOS: AW ... mit der Folge, dass Gralla (Nummer 21) zehn Minuten nach seiner Einwechslu­ng einen Flugkopfba­ll zum 2:4 ins Tor setzte – zur Überraschu­ng und Freude seiner Teamkolleg­en (rechts Hannes Pöschl).
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Trainer Michael Bochtler (M.) ließ Keeper Benjamin Gralla (l.) mal im Feld spielen ...

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