Aufräumen nach dem Sturm
Arbeiten in Ehingen werden laut Stadt noch einige Tage andauern.
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EHINGEN - Das Unwetter, das am Montagabend zwischen 17.45 und 18.10 Uhr durch die Kernstadt und andere Ortschaften rund um Ehingen gezogen ist, hat eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Vor allem abgebrochene Äste, entwurzelte Bäume, aber auch Schäden an Gebäuden beschäftigen die Stadt Ehingen. SZWetterexperte Roland Roth macht indes deutlich, dass die Häufigkeit und vor allem die Stärke der Wärmegewitter massiv zunehmen werden.
„Die Schäden allein für die Stadt gehen in die Tausende“, sagt Sprecherin Bettina Gihr. Denn seit Montagabend sind nicht nur die Feuerwehrleute im Einsatz, sondern auch Mitarbeiter der Stadtgärtnerei und des städtischen Bauhofs. „Zudem haben wir die Firma Diez aus Altsteußlingen beauftragt. Das ist eine Fachfirma für Baumfällarbeiten“, erklärt Gihr. Denn der Sturm hat im Bereich der Kernstadt dafür gesorgt, dass zahlreiche Äste abgeknickt wurden, die dann den Verkehr auf den Straßen behinderten. Zudem wurden Bäume so beschädigt, dass sie teilweise gefällt werden müssen. „Es wird Tage dauern, bis wir das ganze Totholz auf den öffentlichen Flächen und Straßen beseitigt haben“, sagt Bettina Gihr. Auch die große Birke, die am Ehinger Friedhof entwurzelt wurde und auf mehrere Gräber gefallen ist (die SZ berichtete), beschäftigt die Stadt Ehingen. „Wir haben mit den Eigentümern der Gräber bereits Kontakt aufgenommen und werden uns mit diesen auch abstimmen“, so Gihr. Grundsätzlich seien alle Bäume, die auf den Grundstücken der Stadt Ehingen stehen, in einem Baumkataster geführt. „Wir überprüfen regelmäßig die Standfestigkeit unserer Bäume, weil wir natürlich unserer Verkehrssicherungspflicht nachkommen müssen und wollen“, betont Gihr, fügt aber hinzu: „Bei Bäumen, deren Wurzelwerk beschädigt ist, ist es immer schwer zu erkennen. Und genau dieser Baum auf dem Friedhof hatte kaputte Wurzeln“, sagt Gihr, die dennoch froh ist, dass es auf dem Gebiet der Stadt Ehingen lediglich Sachschäden gegeben hat. „Wie die Schäden behoben werden, können wir pauschal nicht sagen. Wir von der Stadt sind natürlich versichert, jedoch muss immer pro Einzelfall entschieden werden“, erklärt Gihr.
Insgesamt 27 Einsätze hatte die Ehinger Feuerwehr bis am späten Montagabend zu bewältigen, unter anderem wurde auch der städtische Kindergarten Hopfenhaus überschwemmt. „Wir haben die Reparaturarbeiten für das Hopfenhaus sowie für das beschädigte Dach an der Schwimmhalle der Realschule bereits in Auftrag gegeben. Wir arbeiten eben nun alle Schäden ab, die entstanden sind“, macht Gihr deutlich.
„Die Region rund um Ehingen wird derzeit häufig getroffen“, sagt Roland Roth, was an der Wetterlage liege, die seit rund sechs Wochen nahezu unverändert sei. „Wir haben rund um Ehingen weder ein Hoch, noch ein Tief, sondern einen so genannten Isobarensumpf. Das heißt, eine schwül-warme Luftmasse liegt hier träge rum und wird an warmen und heißen Tagen von der Sonne aufgeladen. Das führt dann zu Schauern und Gewittern, die direkt an Ort und Stelle runtergehen. Zudem regnen sich diese Wärmegewitter ganz langsam ab“, erklärt Roth. Diese Wetterlage staue sich derzeit am Fuße der Schwäbischen Alb – sprich rund um den Altkreis Ehingen.
Dass solche Wetterextreme nicht weniger werden, macht Roland Roth deutlich. „In Ehingen haben wir im Durchschnitt 1,3 Grad mehr als noch vor 100 Jahren, das führt wieder zu mehr Wasserdampf. Deswegen sind Wärmegewitter perspektivisch öfters der Fall“, macht Roland Roth deutlich. Hinzu komme, dass die Wärmegewitter im Gegensatz zu den Kaltfrontgewitter quasi nicht wirklich vorherzusagen sind. „Ein Kaltfrontgewittern können wir Stunden im voraus vorhersagen. Ein Wärmegewitter vielleicht 15 Minuten im voraus“, so Roth.