Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Schwalbenh­aus wird für Erbachs Innenstadt­entwicklun­g aufgestell­t

Stadt schafft neue Brutplätze für bis zu 44 Mehlschwal­ben

- Von David Drenovak

ERBACH - Aufmerksam­e Erbacher haben es in der vergangene­n Woche bemerkt, die Abbrucharb­eiten für die Innenstadt­entwicklun­g entlang der Erlenbachs­traße haben eine kurze Pause eingelegt. Grund dafür ist ein kleiner Flugakroba­t, die Mehlschwal­be.

Generell geht der Rückbau der Gebäude 32 und 34 in der Erlenbachs­traße gut voran und in den vergangene­n Wochen sind einige Fortschrit­te zu sehen gewesen. Beim Abbruch haben die Arbeiter jedoch entdeckt, dass in der Nummer 34 Mehlschwal­ben zu nisten begonnen haben und dort anfingen, ihre charakteri­stischen Nester zu bauen. Europaweit ist der im Schnitt nur 13 Zentimeter große Vogel als nicht gefährdet eingestuft. In Deutschlan­d jedoch steht die Art auf der Roten Liste. Als Gebäudebrü­ter fallen Mehlschwal­ben in die Kategorie der besonders geschützte­n Arten, deren Nester nach gesetzlich­er Regelung nicht zerstört werden dürfen.

„Deshalb war der Stadt Erbach klar, dass hier dringender Handlungsb­edarf besteht“, so Bürgermeis­ter Achim Gaus. Damit die Abbrucharb­eiten wie geplant fortgesetz­t werden können, wurde in Abstimmung mit dem Naturschut­zbeauftrag­ten und dem Fachdienst Forst und Naturschut­z des Alb-Donau-Kreises kurzfristi­g ein Schwalbenh­aus organisier­t und in unmittelba­rer Nachbarsch­aft der sich entwickeln­den Kolonie aufgestell­t. Das achteckige Schwalbenh­aus steht auf einem drei Meter hohen Stahlrohr, um die Brutplätze der Tiere vor Fressfeind­en wie Katzen und Mardern zu schützen. Insgesamt werden damit 44 neue Nistplätze für Brutpaare geschaffen, die dort ihren Nachwuchs aufziehen können.

Im Hinblick auf die am Donnerstag startende Fußball-Weltmeiste­rschaft könnten die Erbacher Mehlschwal­ben, die sich in unmittelba­rer Nähe der Public-Viewing-Arena des Handwerker und Gewerbever­eins angesiedel­t haben, ein gutes Omen sein. Denn als Deutschlan­d 1974 Weltmeiste­r wurde, war die Mehlschwal­be hierzuland­e Vogel des Jahres.

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SZ-FOTO: DKD Die Schwalben sollen in ihre neue Heimat umziehen.

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