Kinder entdecken die Vielfalt der Natur
Rund um das Biosphärenzentrum Hütten hat der Junior-Ranger-Tag stattgefunden
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HÜTTEN - Das Kinderjauchzen am gestrigen Dienstagvormittag rund um das Biosphärenzentrum in Hütten sprach für sich. Die Fröhlichkeit am Schluss des Junior-Ranger-Tages drückte aus, was die Organisatoren gerne bestätigten. Dass nämlich in Organisation und Ablauf alles bestens geklappt hat. Dabei waren mehrere Herausforderungen zu meistern. Mit 120 teilnehmenden Kindern aus den Grundschulen Schelklingen und Schmiechen sowie aus den Kindergärten Justingen und Ingstetten stellte dieser Junior-Ranger-Tag eine Großveranstaltung dar. Außerdem kündigte der Regenradar bis zu hundert Prozent Regenwahrscheinlichkeit an, was zusätzliche Vorarbeiten verlangte.
Es regnete aber nicht. Alles konnte unter freiem Himmel stattfinden. Die eingeplante Schmiechtalhalle musste nicht als Ausweichquartier herhalten. Doch zum Beispiel die Pflanzen für Naturgestecke hatten natürlich sicherheitshalber vorher gesammelt werden müssen. Hat die vergangene Veranstaltung dieser Art vor zwei Jahren als öffentliches Sommerfest stattgefunden, so wurde diesmal das Konzept des Tages der Artenvielfalt als nicht öffentliches Event für die Schul- und Kindergartenkinder „heruntergebrochen“, gab Uta Dannecker vom Hüttener Zentrum Einblick in die im Februar begonnene Vorarbeit. Experten, die am Werktag Zeit haben, mussten gefunden werden. So machten direkt aus dem Stadtgebiet Jäger Max Raiber, Höhlenforscherin Petra Boldt und Naturpädagogin Uta Kramer mit. Gewinnen ließ sich auch der BUND Ehingen.
Die Kinder schwärmten in Gruppen in die Natur aus und vertieften das Thema anschließend in sogenannten Werkstätten. „Es geht um die Erkundung der natürlichen Lebensräume der Schwäbischen Alb: Acker, Bach, Höhle, Wacholderheide, Wald und Wiese“, erklärt Jochen Rominger, Bildungsreferent des Münsinger Biosphärenzentrums, der extra für die Ausrichtung der Großveranstaltung nach Hütten gekommen war und letztlich begeistert den Ort wieder verließ. Das Besondere an Hütten sei, dass es alle sechs Lebensräume in nächster Nähe aufweisen könne, betonte Rominger.
Jeder Lebensraum wurde mit den dort vorkommenden Tieren und Pflanzen verknüpft und später typische Produkte in den Werkstätten vorgestellt, verkostet oder auch produziert. Waffeln aus Hafermehl wurden gebacken. Die Wiese stand im Zusammenhang mit Honig, zu dem ein Imker aus Münsingen anschließen Auskunft gab. Auf der Wacholderheide ging es um die Lieblingsspeisen der Schafe. Spielzeugschaf Henriette wurde versteckt und durfte von den Kindern gesucht werden.
„Es geht um die Vielfalt auf der Schwäbischen Alb und um Nachhaltigkeit“, sagt Rominger. Der JuniorRanger-Kidpass ist deshalb auch keine Eintagsfliege, sondern eine Veranstaltungsreihe, die Ausdauer erfordert. Mit der Teilnahme an drei themenbezogenen Veranstaltungen kann das bronzene Abzeichen erworben werden. Dieses bekamen am Dienstag rund 25 Kinder. Wer weitere vier Exkursionen mitgemacht hat, bekommt das silberne Abzeichen, was am Dienstag annähernd zehn Kinder schafften. Fünf weitere Veranstaltungen müssen bis zum goldenen Abzeichen besucht werden. Einige seien schon recht weit, wusste Rominger zu berichten. „Ich bin gespannt, wann sie so weit sind und dann auch das T-Shirt bekommen und damit für den Junior-RangerPass werben“, sagte der Bildungsreferent. Die Grundschule Schmiechen hat zum Beispiel in Eigeninitiative heuer eine Veranstaltung zum Thema Frühblüher veranstaltet.